Neu in Hamburch: Vom Suchen und Finden einer Wohnung

© Maria Anna Schwarzberg

Dies wird kein Text über monatelanges Teilnehmen an übervollen Besichtigungsterminen, bei denen man gemeinsam mit 30 anderen Paaren um die Gunst irgendwelcher Makler buhlt. Denn mein Freund und ich hatten ganz andere Probleme, als wir in Hamburg mit der Wohnungssuche beginnen wollten: Wir haben die letzten Monate reisend verbracht, haben entsprechend nicht gearbeitet und können somit auch keine Verdienstnachweise vorweisen.

Ohne Verdienstnachweise gibt es in Hamburg aber nur schwerlich eine Wohnung - selbst die SAGA will sie haben. Eine Maklerin, die ich anrief, war zwar ungewöhnlich freundlich, konnte sich aber ein Lachen trotzdem nicht verkneifen, als ich ihr erzählte, dass wir keine Verdienstnachweise vorlegen können. Sie riet mir, erstmal ein paar Monate Geld zu verdienen und mich dann wieder zu melden. Andere Makler, denen wir unsere gesammelten Daten zukommen ließen, meldeten sich gar nicht erst zurück.

Neu-Hamburg-Besuch-Reise
© Maria Anna Schwarzberg

Nun ist das „erstmal ein paar Monate Geld verdienen“ aber leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man gerade übergangsweise wieder ins elterliche Eigenheim gezogen ist und zudem mindestens drei Stunden pendeln müsste, um nach Hamburg und wieder zurück zu kommen. Diese Option fiel also weg.

Was also tun? Nach einigen Abwägungen (Elternbürgschaft, ja oder nein? Wie lange ertragen wir es zu Pendeln? Es wird bald Sommer, wie schaffen wir es bis dahin an eine bezahlbare Wohnung zu kommen? Woher nehmen, wenn nicht stehlen?) blieb nur noch eine einzige realistische Möglichkeit über: Zwischenmiete.

Prioritätensetzung

Nachdem diese Entscheidung also gefallen war, ging es ans exzessive Beobachten der gängigen Suchportale. Schnell stand fest, dass es was möbliertes und möglichst längerfristiges sein sollte. So sehr mag ich Umziehen dann doch nicht, dass ich das Geschleppe und Gesuche alle paar Wochen haben muss.

Neu-Hamburg-Besuch-Reise
© Maria Anna Schwarzberg

Im Gegenteil: Wir wollen erstmal ankommen, Orientierung gewinnen und dann schauen, welches Viertel es bevorzugt zum richtigen Wohnen mit eigenen Möbeln sein soll. Und das alles macht mehr Spaß, wenn man nicht sofort wieder ausziehen muss. Wenn man dazu auch noch versucht, irgendwas halbwegs Zentrales, gut Angebundenes und Bezahlbares zu finden, wird die Auswahl schnell klein - viel kleiner als wenn man ganz normal eine Wohnung zur Miete sucht.

Die meisten Wohnungen werden von Studentinnen für ein paar Wochen vermietet: Gute Idee, aber nichts für uns. Insgesamt haben wir uns daher weniger Wohnungen angesehen als ich Finger an einer Hand habe. Schlussendlich bekamen wir faszinierender Weise ausgerechnet den Zuschlag für eine Wohnung mitten auf St.Pauli.

Ich nehme das als Omen dafür, dass Hamburg es gut mit uns meint.

Zurück zur Startseite