Auf einen Slow-Drip-Gin in die dripBAR
In der dripBAR unten am Hafen, gleich am schönen Hein-Köllisch-Platz, bekommt ihr die neuen fancy Drinks: Das Hochprozentige tropft im Slow-Drip-Verfahren stundenlang auf diverse Gewürze, um perfekt veredelt zu werden. In dieser Bar trinkt man keinen Alkohol, man nimmt - zumindest gefühlt - ein Fünf-Gänge-Dinner zu sich.
In der dunklen Spelunke
Die dripBAR ist trotz hippen Drinks keine Hipster-Bar, hat sich fürs erste Date nicht übermäßig rausgeputzt, macht nicht auf Cool-Girl, ohne eins zu sein. Sie ist eher entspannt schön, dunkel und gediegen, schlicht und dennoch ein wenig verspielt. Gleich als ich sie sehe, weiß ich: Das mit uns, das kann was Großartiges werden.
Zwei Räume sind durch einen Durchbruch verbunden: Ersteren betreten wir durch die unauffällige Eingangstür. Mehr als ein kleines Schild weist nicht auf die dripBAR in der Antonistraße 4 hin. Stehtische und das ins richtige Licht gerückte Herzstück der Bar fallen uns sofort auf. Der sonst spärlich beleuchtete Raum ist am anderen Ende in warmes Licht getaucht, in dem sich die mit Alkohol gefüllten, bauchigen Glasbehälter abheben.
Im zweiten Raum der dripBAR stehen gemütliche Sessel und kleine Tische, Sofas und Kerzen, schaffen mit diesen gemütlichen Elementen eine warme Atmosphäre, in der man an kalten Wintertagen verweilen will. Weihnachten steht vor der Tür, aber das merkt man in dieser Bar nur an zwei Stellen: Die Deko ist dezent eingesetzt und der Barkeeper schlägt einen Whisky Sour vor, der auf Spekulatius getropft wurde.
In 17 Stunden zum perfekten Alkohol
"17 Stunden ist der Whisky im Slow-Drip-Verfahren auf Spekulatius und andere Weihnachtsgewürze getropft worden." erklärt er uns und nimmt noch einmal die gerade überreichte Karte aus der Hand. Nicht irgendeine Karte, ein Buch ist es, in dem auf den ersten Seiten die Auswahl eingeklebt ist und im Rest gelesen werden könnte - wenn man möchte.
Möchten wir nicht, viel lieber wollen wir mehr über die spannenden Drinks erfahren. Die Karte unterteilt sich in zwei Bereiche: Drinks, die im Slow-Drip-Verfahren veredelt wurden und Drinks, die auf fair gehandeltem, qualitativ hochwertigem und koffeinfreien Kaffee basieren. Wir entscheiden uns für den Spekulatius Whisky Sour und einen Beetroot Gilmlet, dessen 42 Below Wodka über Rote Beete, Limette, Zitrone gedripped wurde und mit Orange Bitter serviert wird.
Und was ist dieses Slow-Drip-Verfahren jetzt?
Kurz erklärt: In das Glasgefäß, in das normalerweise Wasser gefüllt wird, der langsam auf Kaffee tropft, um koffein- und bitterstofffreien Kaffee herzustellen, kommt Alkohol - wie eben Gin oder Whisky - der auf einen Filter, in dem Gewürze, Gemüse oder Kräuter sind, in der Mitte der Apparatur tropft. Heraus kommt die veredelte Spirituose.
"Bei dem MaMani Gin & Tonic lasse ich einen Bombay East Gin siebzehn Stunden über Jalapenos, Koriander und Gurke drippen.", erzählt uns der Barkeeper. Bestellt! Siebzehn Stunden müssen wir natürlich nicht auf den Drinks warten, der Gin ist bereits hergestellt und kommt adrett verziert um die Ecke. Es ist fast ein bisschen zu schade, das Tonic über den Gin zu gießen, der wahrlich ein Alkohol-Gedicht ist. Probiert's aus!
Unbedingt probieren: Den MaMani Gin & Tonic. Und für alle, die Rote Beete mögen, ist der Betroot Gimlet empfehlenswert.
Veggie: Achtung, einige Drinks werden mit Eiweiß hergestellt. Steht aber auch genau so auf der Karte.
Money: Die Preise sind mit 6,50 bis 10 Euro für einen Drink echt fair.
Beste Zeit: Unter der Woche ist es nicht so voll, am Wochenende kann es kuschlig werden.
dripBAR | Antonistr. 4 | Dienstag - Donnerstag: 18-01 Uhr, Freitag - Samstag: 18-03 Uhr, Sonntag: 18-00 Uhr | mehr Infos