Artvergnügen #5 – 11 Ausstellungen, die ihr im Dezember nicht verpassen solltet

Advent, Advent ein Lichtlein brennt. Es ist Dezember und in diesem Monat dreht sich alles um die besinnliche Weihnachtszeit. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und in der bunten Hamburger Ausstellungslandschaft tut sich zum Jahreswechsel nicht viel. Wer dennoch keine Lust auf Weihnachtssterne basteln und Plätzchen backen hat, dem haben wir hier elf Alternativen anzubieten. Unsere Kunsttipps im Dezember:

© Wresch

1
Jonas Wresch: Kolumbiens Weg zum Frieden

In der Ausstellung präsentiert der Dokumentarfotograf Jonas Wresch eine Serie über das kolumbianische Dorf Toribío, welches viele Jahre blutiger Schauplatz des Krieges zwischen Rebellen und der Armee war.  Die Nasa-Indios sind seine Bewohner und haben sich als neutral erklärt. Immer wieder geriet das Dorf zwischen die Fronten und viele Bewohner mussten sterben und leiden. Wresch führt mit seiner vielschichtigen Reportage in den ungewöhnlichen Alltag dieser Dorfbewohner. Das größte Ziel der Dorfgemeinschaft, an dem alle festhalten, ist ein gemeinsames Leben in Frieden.

  • FREELENS Galerie Steinhöft 5, 20459 Hamburg
  • 24.11.2016 – 27.01.2017, Montag bis Donnerstag: 11:00–18:00 Uhr, Freitag: 11:00–16:00 Uhr
© Affenfaust Galerie

2
Gruppenausstellung: 21x15

In der Gruppenausstellung 21x15 werden unterschiedliche Werke von internationalen Künstlern präsentiert.  Es verbindet das Format. Alle Werke werden im Format 21x15 gerahmt präsentiert und können direkt vor Ort gekauft und mit nach Hause genommen werden.  Jedes Objekt ist ein Unikat und wurde speziell für die Ausstellung angefertigt. Vielleicht lässt sich hier das ein oder andere Weihnachtsgeschenk ergattern oder man beginnt direkt mit der eigenen Kunstsammlung.

© Leonore Mau
© Leonore Mau

3
Von Hamburg in die Welt. Die Fotografin Leonore Mau

In der Ausstellung wird das Werk der Fotografin Leonore Mau anlässlich ihres  100. Geburtstags präsentiert. Ihre Arbeiten wurden in Zeitungen und Zeitschriften wie GEO, Spiegel, ZEIT und Stern abgedruckt und sind von ihren Reisen geprägt. Ausgangspunkt ihrer Fotografie ist jedoch Hamburg. So dokumentierte sie in der 60er Jahren den architektonischen Wandel in Hamburg, aber machte sich ebenso das Alltagsleben der Hamburger zum Motiv. Die Ausstellung bietet also eine kleine Zeitreise zurück in die 60er bis 80er Jahre Hamburgs und der Welt und lässt euch bei dem einen oder anderen Bild mal schmunzeln. Eine tolle Ausstellung für einen Sonntagsausflug nach Klein Flottbek.

© Sankt Pauli Museum

4
Orphelia oder die Kunst der Verführung

Das Sankt Pauli Museum stellt im Dezember erneut eine Arbeit von Cornelia Beggerow aus. Die Künstlerin ist selbst in St. Pauli, auf dem Kiez groß geworden und kennt den gegensätzlichen Alltag dieses Viertels. Nachts ein buntes Vergnügungsviertel, tagsüber ein abgefuckter Stadtteil, der mit Drogen, Armut und Kriminalität zu kämpfen hat.
Beggerow verarbeitet dieses schillernde und schrille St. Pauli in ihren Werken und erzählt mit ihren Bildern eine Graphic Novel, die ganz ohne Text aber mit viel Sinnlichkeit auskommt und das gegensätzliche Leben auf dem Kiez einfängt.

  • Sankt Pauli Museum Davidstraße 17, 20359 Hamburg
  • 08.12.2016 – 02.2017, Montag - Donnerstag: 11:00-18:00 Uhr, Freitag: 11:00-21:00 Uhr, Samstag: 11:00-00:00 Uhr, Sonntag: 10:00-18.00 Uhr
  • 5,00 Euro
© Westwerk

5
Kunst aus Fernost bei Lifestyles

In dieser Ausstellung präsentieren Künstler  aus der japanischen Hafenstadt Fukouka erstmals ihre Werke im deutschen Raum. In Zusammenarbeit mit den in Hamburg lebenden Japanerinnen Yukari Koakai und Naho Kawabe ist das Ausstellungsprojekt Lifstyles entstanden. Die Künstler werden für einige Tage in die Hansestadt reisen und ihre Werke persönlich präsentieren, aber auch vor Ort arbeiten. Sie legen viel Wert auf persönlichen Kontakt und Austausch mit den Besuchenden.

Die Stadt Fukouka erlebt einen intensiven Kunstdiskurs aufgrund der ansässigen Museen und kann sich der Kulturmetropole Tokio gegenüber behaupten. Die Künstler fassen immer mehr Fuß in der internationalen Szene und tragen dadurch zum Schub der Künstlerstätte Fukouka bei. Für alle, die sich intensiv für die japanische Kunstszene interessieren, ist ein Besuch der Ausstellung empfehlenswert.

© The Richard Avedon Foundation
© The Richard Avedon Foundation

6
Amerikanische Fotografien betrachten bei The Concept of Lines

In der Ausstellung  werden Werke von den amerikanischen Fotografen  Richard Avedon, George Hoyningen-Huene und Irving Penn aus der Sammlung F.C. Gundlach gezeigt. Ihr begebt euch auf eine Zeitreise durch die amerikanische Fotogeschichte des 20. Jahrhunderts. Porträts, Modefotografien, Akte und Körperbilder werden hier nebeneinander in chronologischer Abfolge arrangiert. Der Fotograf George Hoyningen-Huene (1900-1968) inszenierte Modefotografien ab 1926 für die VOGUE und später für Hapar’s Bazar. Seine Arbeiten gaben  den beiden anderen Fotografen Irving Penn (1917-2009) und Richard Avedon (1923-2004), der nachkommenden Generation, eine Inspiration für die eigenen Projekte.

© Enfants Artspace

7
Mini-Ausstellung Heimat

Der kleinste Ausstellungsort in Hamburg lädt wieder ein. Der Enfants Artspace präsentiert unterschiedliche Arbeiten von Fotografen zum Thema Heimat. Wie auch immer die Fotografen das Thema oder den Begriff interpretieren, jeder wird sich wahrscheinlich in der ganz subjektiven Sicht der Künstler wiederfinden oder eben auch nicht. Die gelungene Rauminszenierung wird ebenso für ein Ausstellungsvergnügen sorgen, wie die Objekte selbst.

© S. Kuttig
© S. Kuttig

8
40 Jahre Kirchdorf-Süd: Die Moderne siegt im Laubengang

Wenn man an Kirchdorf-Süd in Wilhelmsburg denkt, springen sofort bestimmte Assoziationen in den Kopf. Sozialer Brennpunkt, Ghetto und Plattenbau. Nicht unbedingt die Nr. 1 auf der Liste: Wo möchte man in Hamburg wohnen. Aber dennoch ist diese Siedlung ein Zuhause für viele Hamburger und ist dadurch geprägt durch ein vielfältiges und multikulturelles Alltagsleben.

Im Fokus der Ausstellung steht eben diese suburbane Alltagwelt, sie zeigt das Leben der Bewohner. Großsiedlungen sind ein Phänomen der 60er und 70er Jahre und entstanden aus einer Wohnungsnot heraus. Ästhetisch sowie in ihrer baulichen Struktur sind diese Siedlungen fragwürdig. Schnell und praktisch musste es sein.  In Bezug auf die zukünftige Entwicklung unserer Stadt  und der immer größer werdende Mangel an Wohnungen, möchte die Ausstellung und ihre Kuratoren darstellen, was anders geplant und umgesetzt werden sollte.

© heliumcowboys

9
Gruppenausstellung bei Bonbons und Bier

Die Galerie heliumcowboy wird ab sofort von dem Duo Jörg Heikhaus und Kuratorin Lavinia Rosen betrieben. Um ihre Zusammenarbeit zu feiern gibt es eine internationale Gruppenausstellung, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Mit dem Motto „Bonbons und Bier“  werden altbekannte Künstler des heliumcowboys präsentiert, aber auch neue  und internationale Künstler und Künstlerinnen vorgestellt.

© Hamburgisches Architekturarchiv
© Hamburgisches Architekturarchiv

10
Cäsar Pinnau: Zum Werk eines umstrittenen Architekten

Das Werk des Architekten Cäsar Pianaus ist vielseitig und international vertreten. Dennoch wurde ihm und sein Werk bisher in der Kunst wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das hängt mit seinem Wirken in der NS Zeit zusammen. Unter anderem wirkte er an der Innengestaltung der Reichskanzlei und an den städtebaulichen Planungen zur Berliner Nord-Süd-Achse unter der Leitung von Albert Speer mit.

Das Altonaer Museum widmet sich nun dem architektonischen Werk Cäsar Pinnaus und zeigt, an welchen Gebäuden in Hamburg er mitwirkte und behandelt nebenbei seine Biografische Schaffensgeschichte. Ein Muss für alle Architekturfreaks dieser Stadt.

Oval-Orifice-Gudberg-Nerger-Gallery-Hamburg
© Stefan Mosebach – Oval Orifice | Facebook

11
Kunst bei Nirgendsland

Bettina Marx und Johanna Schoener sind durch Europa gereist und haben Alltagsgeschichten von Menschen in Europa gesammelt. Menschen, die weniger zu Wort kommen und übersehen oder überhört werden. Diese Geschichten erzählen sie mit Hilfe von Bildern, Stimmen und Alltag. Es ist eine Geschichtensammlung über das heutige Europa entstanden und diese Geschichte soll nun erzählt werden. Die Ausstellung eröffnet mit einer Lesung und einem Gespräch mit den Autorinnen am 01.12.2016 um 19:00 Uhr. Wer mehr über die Menschen im heutigen Europa  erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, die Erkenntnisse von Bettina Marx und Johanna Schoener zu teilen.

  • Gudberg Nerger Gallery Poolstraße 8, 20355 Hamburg
  • 01.12.2016 – 15.12.2016, Montag - Donnerstag: 10:00-18:00 Uhr, Freitag: 10:00-20:30 Uhr, Samstag: 12:00-18:00 Uhr
Zurück zur Startseite