Düstere Geschichte im Meßberghof erklimmen
Von seiner Schokoladenseite zeigt sich der Meßberghof nicht nur im Chocoversum, das im Gebäude seine Museumsräume hat. In dem Kontorhaus wendelt sich eine zauberhafte Treppe aus den zwanziger Jahren in die Höhe. Zehn Geschosse hoch durchdringt sie das Haus in einer gigantischen Spirale. Die Eingangshalle besticht mit einer Wandverkleidung aus Travertin und vergoldeten Geländern. So schön seine Treppe, so hässlich ist die Namensgeschichte des Meßberghofes: Es wurde als Ballinhaus nach den Plänen der Architekten Hans und Oskar Gerson errichtet. Die Umbenennung erfolgte, weil den Nationalsozialisten die Namensgebung nach dem erfolgreichen jüdischen Reeder Albert Ballin ein Dorn im Auge war. Ein weiteres düsteres Kapitel in der Gebäudegeschichte: Die Firma Tesch & Stabenow, die ihr Büro im Meßberghof hatte, lieferte das Giftgas Zyklon B an zahlreiche Konzentrationslager, unter anderem von Auschwitz, Sachsenhausen und Neuengamme.
- Meßberg 1, 20095 Hamburg