Reisevergnügen: La Palma – Die wilde Insel der Kanaren
Die Kanaren sind immer unter den Top 10 der beliebtesten Reisezeile der Deutschen. Völlig verständlich: Ganzjährig warme und milde Temperaturen, viele Sonnenstunden durch die Äquatornähe, türkisblaues Atlantikwasser und nur vier Flugstunden von Hamburg entfernt, kommen die sieben kanarischen Inseln auch noch mit sieben ganz unterschiedlichen kulturellen und landschaftlichen Bonbons daher. Ihr sucht Abenteuer und Abwechslung, wollt nicht mit dem Touristenstrom nach Teneriffa und Fuerteventura, sondern lieber selbst erkunden? Dann seid ihr auf La Palma genau richtig!
Kurz und knackig:
7. In die Schmugglerbucht und in den Kessel der Insel wandern.
La Palma – la Isla Bonita, wie sie von den Einheimischen genannt wird. Bevor ich hier gelandet bin, fand ich es ziemlich vermessen, sich selbst als "die schöne Insel" zu bezeichnen. Aber dann bin ich mit 270 km/h und zwei Aufsetzern gelandet. Mit Ankündigung natürlich, weil die Landebahn für den Bremsweg einfach zu kurz ist. Von Norden nach Süden misst die Insel nur 45 Kilometer, von West nach Ost grade mal 27 Kilometer. Trotzdem dauert die Fahrt einmal über die Insel weit mehr als eine Stunde, schließlich sind 2400 Höhenmeter zu überwinden. Das Gebirge zieht eine Wettergrenze durch die Insel: Im Süden trifft man auf erstarrte Lava aus den Vulkanen, im Norden auf Lorbeer- und Kiefernwälder und meterhohe Farne, im Osten auf Bananenplantagen und im Westen auf das bisschen zentrierten Tourismus. Und immer dabei mit einem Lächeln im Gesicht: die Palmeros. Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit haben das Land fest in der Hand, doch davon merkt man als Gast nichts. Als Gast könnt ihr die Sonne genießen, die Wolken und den Regen. La Palma ist zu jeder Zeit wahrhaft wunderschön.
Vliegen!
Verflixt gut unterkommen!
Voll gutes Essen!
Vanille Schoko? Café!
Veiern!
Viel zu sehen!
Voll der Insider!
Viel sehenswerter sind aber die wenig besuchten und spektakulären Orten der Natur. So könnt ihr im Norden in Los Tilos in die Urwälder vordringen. Es geht tief hinab zu den Wasserfällen in den Schluchten und hoch hinauf zur Höllentreppe. Die Route zu den Wasserfällen ist ungefähr zwei Kilometer lang, aber ziemlich anspruchsvoll. Nehmt auf jeden Fall eine Regenjacke mit, ihr müsst nämlich durch einen Wasserfall gehen. Los Tilos hat aber auch den dichteste Wald La Palmas mit mannshohen Farnen, Wasserfällen und Tunneln. Folgt ihr dem Weg zur Mirador del Espigón Atravesado landet ihr auf der Höllentreppe, denn Mirador heißt nichts anderes als Aussichtspunkt.
Allen Wanderbegeisterten unter euch empfehle ich die Wanderung durch die Caldera de Taburiente: Mit einem Sammeltaxi könnt ihr euch vom Parkplatz aus zum Startpunkt auf 1.000 Meter Höhe bringen lassen und dann die 17 Kilometer in den Kessel hinunter wandern. Ihr kommt am Ende, und das ist versprochen, sehr glücklich und überwältigt wieder am Parkplatz an.
Eine kürzere Wanderung ist der Pfad zur versteckten Schmugglerbucht im Norden. Blaue und weiße Häuser sind in den Fels geschlagen, der die ganze Bucht umgibt, die Häuser von oben und den Seiten befestigt. Kleine Holzboote wiegen sich im Wasser, liegen aufgebahrt in dem kleinen Ort, der tatsächlich bewohnt ist. Heute wird hier nicht mehr geschmuggelt, auf’s Meer hinaus geht es trotzdem.
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