Kleine, geile Firmen: Nixe Bier

Wir bei Mit Vergnügen mögen Bier. Darum treffen wir uns ja auch so gerne "Auf ein Astra mit" interessanten Menschen. Dieses Gespräch fand zwar nicht bei einem Astra statt, um Bier ging es trotzdem.

Ich treffe Jakob und Philip auf einen Kaffee im Salon Wechsel Dich am Grindel, die Sonne scheint und das Duo kommt mit dem Fahrrad. Ich komme nicht umhin, "Passt ja!", zu denken, denn aus diversen Artikeln sind mir die beiden vor allem als Ex-Models bekannt. Bier-brauende Ex-Models. Als ich sie darauf anspreche, rollen sie nur lachend die Augen. "Jaja, daran hängen die Leute sich gerne auf..." Eigentlich geht es ihnen aber nicht ums Modeln, sondern ums Bier. "Nixe" ist ihr Baby, seit 2 Jahren betreiben sie gemeinsam mit einigen anderen dieses Projekt "von der Pike an", wie sie sagen. Häufig wird ihr Produkt als "Low Carb-Bier" beschrieben, aber das klingt Jakob und Philip zu sehr nach Diät und: "Diät ist irgendwie unsexy. Man kommt ja auch nicht in den Park und verkündet: "Hey Jungs, ich hab' ein neues Diät-Pils dabei!"

Was ist eigentlich Nixe-Bier?

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Der verminderte Kohlenhydrat- und damit Kaloriengehalt entsteht durch ein besonderes, aufwändiges Brauverfahren, bei dem das Bier länger gebraut und somit der enthaltene Zucker vergärt wird

Tatsächlich ist "Nixe" kein Light-Getränk, nicht mit Wasser gemischt oder künstlich gepanscht, das Reinheitsgebot und Transparenz bezüglich ihrer Zutaten sind den Gründern extrem wichtig. Der verminderte Kohlenhydrat- und damit Kaloriengehalt entsteht durch ein besonderes, aufwändiges Brauverfahren, bei dem das Bier länger gebraut und somit der enthaltene Zucker vergärt wird. Das Ergebnis hiervon ist ein sogenanntes "Dry-Bier" mit ca. 75% weniger Kalorien als herkömmliche Biere, das aber trotzdem den herkömmlichen Alkoholgehalt hat. Dieses Konzept ist nicht neu, auch die Nixe-Jungs hatten ihre Idee nicht aus dem Nichts. Philip, Jakob und Constantin, der dritte im Gründer-Bunde, lernten Dry-Biere kennen und schätzen, als sie Zeit in Australien verbrachten. "Da hat fast jede Brauerei mindestens ein Dry-Bier im Sortiment. Das macht 10% des australischen Biermarkts aus! Wir wollten das auch nach Europa bringen, weil es das hier so noch nicht wirklich gab", erklärt Philip.

Wie alles begann:

"Da hat fast jede Brauerei mindestens ein Dry-Bier im Sortiment. Das macht 10% des australischen Biermarkts aus! Wir wollten das auch nach Europa bringen, weil es das hier so noch nicht wirklich gab"

Also begannen sie mit der Herstellung und dem Vertrieb in Österreich. Das Schwierigste am Start als Selbstständige? Die Jungs hatten keine Vorerfahrung mit der Brauerei, mussten sich erst einmal eine Basis aufbauen, um ihr Produkt überhaupt verkaufen zu können. "Bier ist ein Mengenprodukt, da kann man nicht einfach mal 10 Kästen brauen und schauen wie es ankommt. Mit 75000 Flaschen muss man schon rechnen." Auch das Selbständig-Sein an und für sich hat seine Tücken: "Wenn du Fehler machst, dann ist es dein Fehler, und wenn du was richtig machst, kannst du dir selbst auf die Schulter klopfen", meint Jakob. Trotzdem lieben die beiden ihren Job, sind fasziniert davon, die Marke von Anfang an aufzubauen. Und: "Wenn's einfach wäre, würd's ja jeder machen!"

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Nachdem die ersten Schritte in Österreich getan waren, inklusive Crowdfunding und "2 Minuten 2 Millionen", dem steirischen Pendant zur deutschen Sendung "Höhle des Löwen", kam irgendwann der Punkt, als Deutschland ins Blickfeld rückte. Jakob und Philip betreuen gemeinsam mit einem weiteren Partner in Frankfurt den deutschen Markt, kümmern sich um Aktionen, um Abnehmer, stellen sich bisweilen auch einfach selbst in den Supermarkt und promoten das Produkt. "Das Coole ist, dass wir das alles selbst machen und bei den Aktionen selbst mit den Leuten reden können. Probieren tun sie alle, wenn wir sagen, dass das unser Produkt ist. Es gibt auch eine Stammkundin, eine ältere Dame, die freut sich immer und kauft einen Sixer, weil sie es so lecker findet." Den "typischen Nixe-Trinker" gibt es also nicht, von jung bis alt sind alle dabei - und nicht nur Sixpack-tragende Fitnessjunkies.

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Und warum Hamburg?

Aber warum ausgerechnet in Hamburg? Erster, sehr pragmatischer Grund: Jakob und Philip sind Hamburger Jungs und kennen den Markt. Dazu ist Hamburg DER Markt für neue Getränke, viele Neuheiten werden in der Hansestadt getestet und "wenn's hier nicht läuft, läuft's meistens auch woanders nicht". Dieses Jahr sollen noch Berlin und Frankfurt hinzukommen, um den eher traditionellen Biermarkt mit der "jungen, coolen, modernen Marke" ein bisschen aufzumischen.
Bisher wird "Nixe" in diversen Hamburger Edekas und Kiosken verkauft, die Radler-Liebhaber Philip und Jakob haben von diesem Angebot auch schon selbst Gebrauch gemacht. Weil ihr Radler nur mit natürlichem Zitronensaft und ohne zusätzlichen Zucker hergestellt wird, finden sie es "für den Sommer eine super Option". Und das eben nicht nur für Models und Low-Carb-Fanatiker.

"Leute sollen bewusster leben und wir wollen auch, dass die Leute Spaß haben. Man sollte auf sowas nicht verzichten müssen. Zum Feierabend ein schönes kaltes Bier - warum nicht? Selbst wenn du nicht sportlich bist, unser Bier ist für jeden was!"

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Jakob erklärt: "Leute sollen bewusster leben und wir wollen auch, dass die Leute Spaß haben. Man sollte auf sowas nicht verzichten müssen. Zum Feierabend ein schönes kaltes Bier - warum nicht? Selbst wenn du nicht sportlich bist, unser Bier ist für jeden was!"

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Wir einigen uns darauf, dass das ziemlich gut zusammenfasst, was "Nixe" eigentlich ist. Der Mythos von den Bier brauenden Ex-Models ist aufgeklärt, Jakob und Philip verabschieden sich. Sie haben noch einige Events für den Sommer zu planen, wenn ihr sie also seht, sagt ihnen vergnügte Grüße und probiert mal!


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