Kleine, geile Firma: Jagua for you macht Tattoos auf Zeit

© Jagua for you

Jagua Tattoos sind der neueste Trend und halten bis zu drei Wochen auf der Haut. Wird diese Körperbemalung zur Tattoo-Revolution? Um das herauszufinden, treffen wir uns mit Janet Carstensen und Enke Hansen, die gerade ihr eigenes Start-up „Jagua for you“ in der Schanze aufbauen.

Hi, ihr zwei! Erklärt doch mal, was genau sind Jagua Tattoos?

Janet: Jagua funktioniert so ähnlich wie Henna, aber sieht durch die schwarz-blaue Farbe eben aus wie ein echtes Tattoo. Und Jagua selbst ist eine Frucht, die aus dem Regenwald kommt. Die Ureinwohner des Amazonas benutzen den Saft schon seit hunderten von Jahren zur Körperbemalung.

Enke: Für alle, die Lust auf ein temporäres Tattoo haben, ist das eine wirklich coole Sache. Denn damit kannst du testen, ob du dir wirklich ein bestimmtes Tattoo permanent stechen lassen möchtest. Oder aber du machst dir ein Tattoo für ein Event, ein Festival oder als Sommerhighlight.

Und wie genau funktioniert das?

Enke: Du trägst das Gel auf und dann wartest du ungefähr eine halbe Stunde bis du es abwäschst. Jetzt kommt der kurze Schock: Du siehst erst einmal nichts! Es dauert nämlich ungefähr 12 Stunden, bis die Magie des Regenwaldes zum Vorschein kommt (lacht).

Janet: Das Tattoo geht in die erste Hautschicht und bleibt sichtbar, bis sich die Haut erneuert. Das passiert normalerweise alle 28 Tage. Weil wir uns so viel waschen aber sogar oft schon alle 14 Tage.

Denn damit kannst du testen, ob du dir wirklich ein bestimmtes Tattoo permanent stechen lassen möchtest. Oder aber du machst dir ein Tattoo für ein Event, ein Festival oder als Sommerhighlight.
Enke von Jagua for you

Welche Körperstellen sind am besten für ein Jagua Tattoo geeignet?

Janet: An den Händen geht es schneller weg, weil man sie ja häufig wäscht, eincremt und ohnehin viel mit den Händen arbeitet. Wenn du es auf die Wade oder auf die Beine aufträgst, siehst du es wirklich drei Wochen. Dort, wo die Haut sehr dünn ist, hält es eher zwei Wochen.

© Jagua for you

Ist Jagua eigentlich giftig?

Janet: Nein. In unserer Farbe sind nur fünf Inhaltsstoffe und die verursachen keine Hautirritationen. Wir haben bestimmt schon 2000 Leute angemalt und keiner hatte Probleme mit Allergien.

© Jagua for you

Kann ich mir so ein Tattoo also auch bei euch aufmalen lassen, falls mir die künstlerische Begabung fehlt?

Janet: Wir haben mittlerweile einen großen Artist-Pool und vermitteln gerne. Bald sind unsere Artists auch auf der Website und dann kann man direkt mit ihnen Kontakt aufnehmen. Außerdem veranstalten wir selbst viele Events. Wir waren dieses Jahr schon auf dem Vogelball und auf unseren Tattoo-Partys waren fast 200 Leute. Da haben wir übrigens auch schon unsere Omas und Opas bemalt.

[…] auf dem Vogelball und auf unseren Tattoo-Partys waren fast 200 Leute. Da haben wir übrigens auch schon unsere Omas und Opas bemalt.
Janet von Jagua for you

Wo kann man euch treffen?

© Jagua for you

Janet: Wir werden in Zukunft noch mehr Tattoo-Events veranstalten, auf denen du lernen kannst, dich selbst zu bemalen. Nächsten Sommer sind wir außerdem auf ganz vielen Festivals mit einem Stand. Wo und wann, das planen wir gerade noch.

Ihr seid dieses Jahr erst gestartet, wie teilt ihr euch gerade die Aufgaben?

Enke: Ja, es ist wirklich viel zu tun. Also ich kümmere mich um alles, was mit der Abfüllung und dem Versand zu tun hat.

Janet: Und ich mache Marketing, Vertrieb und Kooperationen. Jetzt gerade haben wir eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und versuchen, unser Geschäft weiter auszubauen. Wir haben die Idee, dass man uns in Zukunft für Firmenveranstaltungen buchen kann und würden gerne mit unserem Produkt in Naturkosmetikläden und Drogeriemärkte.

Janet und Enke haben mir ein Jagua-Set mitgebracht, um es selber auszuprobieren. Natürlich kommt nur das Anker-Motiv in Frage. Ein paar Tage später versuche ich mich tatsächlich als Jagua-Tätowiererin. Mein Fazit: Das Auftragen ist einfach braucht aber definitiv Übung. Die Farbe ist etwas bläulicher als bei echten Tattoos. Wer aber nicht gerade mit der Lupe auf das Tattoo schaut, sieht keinen großen Unterschied. Und das beste: Es ist ja nicht für immer.

© Christina Debbelt

Zum Crowdfunding geht's  -> HIER <-

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