Artvergnügen im März 2025: 11 Ausstellungen, mit denen wir den Frühling einläuten
Der März steht im Zeichen der Weiblichkeit: Nicht umsonst, schließlich wird am 8. März der Weltfrauentag gefeiert – und das auch in der Kunst. Um das zu würdigen, werden in Hamburg in den kommenden Wochen gleich mehrere Ausstellungen von Frauen, für Frauen oder über Weiblichkeit gezeigt. Natürlich nicht nur. Doch wer zum Beispiel mehr über die Bedeutung zeitgenössischer weiblicher Perspektiven in der Kunst erfahren möchte, kann am 8. März die Vernissage von "Feminine Power on Canvas VI" besuchen. Ansonsten warten selbstverständlich auch tolle Gruppenausstellungen, spannende Fragen und besondere Projekte auf uns.

1 Was bleibt?!
Was bleibt, wenn… Diese Frage verbindet die Werke der drei Künstler*innen, die seit dem 22. Februar in der Galerie von Wegen ausgestellt sind. Maria Bang Espersen schmilzt Glas und schafft Skulpturen, die organisch und in Bewegung erscheinen – eine Frage nach dem, was bleibt, wenn ein Material seine Form verliert. Lennart Grau greift historische Motive auf und überträgt sie in die Gegenwart, wodurch die Frage entsteht: Was bleibt, wenn Bilder der Vergangenheit verfremdet werden? Jakob Scheidt malt seine Werke immer wieder über und ab, sodass die Bilder wie Fragmente aus verschiedenen Welten wirken. Was bleibt, wenn die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschwimmen?

2 Licht, Kurven, Geschwindigkeit
Drei Künstler*innen, drei unterschiedliche Themen, die es aktuell in Nissis Kunstkantine zu bestaunen gibt: Bei Oliver Heubeck wirkt es, als würden seine Bilder von innen leuchten. Durch seine Werke und die unterschiedlichen Farbschichten, die oft mit Acryl gemalt oder gesprüht sind, dringt eine Art Licht und sorgt damit schon fast für ein magisches Gefühl. Bei der Malerin Silke Bojahr hingegen können wir ein kleines Suchspiel spielen. Sie hat in jedes ihrer Bilder ein kleines Herz eingebaut – nicht umsonst heißt ihre Reihe auch "herz.punkt.null". Ihre Arbeit dreht sich um die Bedeutung des Herzens – mal als figürliche Darstellung, mal ganz abstrakt. Saša Spasić hingegen hat ein Faible für Schnelligkeit und Motoren: Seine Future Cars sind kleine Wunderwerke und basieren auf einer großen Leidenschaft. Denn schon mit zehn Jahren hatte Spasić seine erste Ausstellung auf der Belgrad Motor Messe.

3 Feminine Power on Canvas VI
Pünktlich zum 8. März, dem Weltfrauentag, eröffnet die Ausstellung "Feminine Power on Canvas VI" in der Pashmin Art Gallery. Gezeigt werden hier die Werke von vier zeitgenössischen Künstlerinnen: Diana Gumz, Nadine Siebert, Jolanda Keeris und Edita Abrink. Sie alle beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit Gefühlen, Energien und Gedanken und vereinen sich für diese Ausstellung in einem Dialog über Selbstbestimmung und -darstellung, aber auch künstlerischer Freiheit, weiblicher Identität und Stärke. Wer am 8. März um 19 Uhr zur Eröffnung vorbeikommen möchte, erlebt dazu noch einen Vortrag Dr. Davood Khazaie, Kurator der Galerie, über die Bedeutung zeitgenössischer weiblicher Perspektiven in der Kunst.

4 Picture This
"Picture this" ist eine englische Redewendung und bedeutet so viel wie: "Denk dir das". Man soll sich also ein Bild von etwas machen, soll sich etwas bildlich vorstellen, um eine Geschichte oder einen Zusammenhang besser verstehen zu können. Ein kleiner Hinweis darauf, sich auch die Geschichten und Hintergründe zu den Bildern von Dörte Meichsner, Kyle Egret, Nadine Schiek und Uzma Sultan zu erdenken? Die vier Maler*innen bilden in ihren mal abstrakten, mal realistischen Werken alles Mögliche ab – von Stillleben über Interieur bis hin zu Menschen. Immer steht aber das Material im Vordergrund und immer geht es darum, wie die Künstler*innen die allgemeine Wirklichkeit zu ihrer eigenen machen.

5 Vom Verhalten Zueinander
Wie verhalten sich Dinge, wenn sie einander gegenüber oder zueinander gestellt werden? Wie verändern sich Perspektiven und Blickwinkel der Betrachter*innen und welche Neuentdeckungen schaffen wir durch kreative Prozesse? Die Künstlerinnen Katherina Heil und Liv Pedersen stellen sich in ihrer gemeinsamen Ausstellung in der Galerie Hyle genau diesen Fragen. Während Katherina Heil sich vor allem auf großformatige Zeichnungen und Installationen konzentriert, die sie in offenen Räumen an Metallstangen oder Rohren aufhängt, bestehen die Werke von Liv Pedersen aus gefundenen oder selbst geformten Materialien wie Glasbruchstücken, Stoffresten, Draht oder Beton. Diese arrangiert sie in kleinen "Biotopen", also Vitrinen oder Kästen.

6 Schaffensraum
Es ist ein ganz besonderes Projekt, das im März in der Fabrik der Künste stattfindet: Eine Woche lang werden drei befreundete Künstler*innen den "Schaffensraum" eröffnen – einen Ort, in dem sie live neue Kunstwerke erschaffen. Wer vorbeikommt, kann den dreien bei der Arbeit und über die Schulter schauen. Startschuss für diese besondere Reise ist am Montag, in einem Ausstellungsraum mit weißen Wänden und weißen Leinwänden. Über die Woche verteilt wird es immer wieder kleine Programmpunkte und Performances geben, am Freitag sogar eine Art Dinner, für das es Tickets zu kaufen gibt. Wer das Endergebnis sehen möchte, sollte am Samstag um 18 Uhr zur Finissage kommen.

7 La La
Oft entsteht erst das Kunstwerk, dann bekommt es einen Titel. Bei den Bildern von Julia Morganho ist es andersherum. Erst wenn ihr die Titel-Idee für ihr neues Bild gekommen ist, kann sie mit dem Malen beginnen. Ihre Arbeiten vereinen Kraft und Ruhe, sie spielt darin mit verschiedenen Formen und nutzt oftmals wiederkehrende Farben. Doch auch Musik spielt für Morganho eine große Rolle: "Sie hilft mir, die vielen abstrakten Gedanken, die ich habe, in die Realität umzusetzen", verrät die Künstlerin. Kein Wunder also, dass auch der Titel der Ausstellung in der Fabrik der Künste nicht von ungefähr kommt.

8 Stille Post
"Stille Post" ist keine klassische Ausstellung. Stattdessen handelt es sich um ein Serienformat, das alle drei Monate wechselt und bei dem Kunstwerke bestimmter Künstler*innen im Foyer des Kunsthauses ausgestellt werden. Noch bis zum 27. April wird nun die Videoinstallation von der Künstlerin Pia Pospischil gezeigt. Eingerahmt von halbtransparenten Vorhängen wird auf dem Monitor eine stille Szene gezeigt, die sich zwischen drei Menschen abspielt. Ort des Geschehens ist ein Restaurant, im Mittelpunkt steht der Konflikt der Generationen. Wer sich die Installation ansehen möchte, kann dies also prima mit einem ohnehin geplanten Besuch im Kunsthaus verbinden oder auch nur eine kleine Stippvisite wagen, ohne Eintritt zu zahlen.

9 Britta Thie
Gemälde oder Fotografie? Bei den Bildern von Britta Thie muss man schon ganz genau hinschauen, um den Unterschied zu erkennen. Ihre hyperrealistischen Werke spiegeln Alltagsmomente wider und sehen aus, als hätte man sie einfach kurz mit der Kamera eingefangen. „Studio“ ist ihre erste Solo-Ausstellung und zeigt Bilder aus einer echten Filmkulisse. Technisches Equipment, Kamerawagen und Scheinwerfer stehen im Mittelpunkt und erzählen die Geschichten, die vor, während und nach den Dreharbeiten passieren. Mit ihren Bildern weist Thie unter anderem auf die „Requisiten-Friedhöfe“ hin, die nach Filmdrehs entstehen – ganz Filmsets quasi, die in einen Winterschlaf verfallen, bis sie für eine weitere Staffel oder Fortsetzung wiederbelebt werden.

10 How’s my Painting
In dieser Ausstellung rückt die Sammlung Falckenberg die Malerei in den Fokus. Über 100 Werke werden hier präsentiert und zeigen die Bandbreite, mit der man Malerei darstellen kann. Titelbild und Namensgeber ist das Bild "Guy on Blue" von Nicole Eisenman. Die Künstlerin ist dafür bekannt, persönliche, humorvolle und gesellschaftskritische Positionen zu vereinen. Viele Werke, die in "How’s my Painting" gezeigt werden, wurden bereits früh von Harald Falckenberg gesammelt, lange bevor ihre Künstler*innen wirklich bekannt wurden.

11 artGERECHT
Die Xpon-art gallery ist bekannt für ihre Gruppenausstellungen zeitgenössischer Kunst zu bestimmten Themenbereichen. In "artGERECHT" stellt sie dieses Mal Fragen wie: Wie definiert sich Gerechtigkeit? Wie artgerecht geht die Gesellschaft mit Künstler*innen um? Und wie artgerecht leben Künstler*innen ihr Leben? Mit dabei sind unter anderem Axel Beyer, der in seiner fotografischen Arbeit "Bebra Curiosa" das Absurde und Surreale in einer hessischen Kleinstadt einfängt. Der Künstler Carsten Bock hingegen fragt sich in seiner Serie "Neulich im Museum: Meine Oma malt auch", wie Kunst und Gerechtigkeit zusammenkommen und was Sparmaßnahmen und die rauer werdende Gesellschaft die Kunstschaffenden beeinflussen.