Artvergnügen im Januar: 11 Ausstellungen, um ins Jahr 2025 zu starten!
Happy New Year! (Noch darf man es doch sagen, oder?) Wir sind nach einer turbulenten Zeit endlich im Jahr 2025 angekommen und können jetzt voll durchstarten. Und wer zufällig auf der Neujahrs-Vorsatzliste stehen hat, dass er oder sie ab jetzt auch mal mehr Kultur in den Alltag integrieren oder sich in der Richtung etwas weiterbilden möchte, ist hier genau richtig. Denn wir haben mal wieder 11 spannenden Ausstellungen in und um Hamburg herausgesucht, die dafür genau richtig sind. Mal leichtere, mal schwerere Kost, mit tollen Künstler*innen und spannenden Themen und die beste Nachricht: Die meisten von ihnen sind komplett kostenlos!
1 Schöne kalte Welt
Zwei Künstlerinnen, zwei ganz unterschiedliche Stile: Ines Doleschal malt Bilder mit harten Kanten, inspiriert durch den Brutalismus. Sophia Solaris hingegen fängt mit ihrer Kamera Bilder ein, die sich mit der Härte und den Widersprüchen auseinandersetzen, denen man als Mutter immer wieder ausgesetzt ist. Hält man ihre Bilder gegeneinander, stellt man auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten fest – wohl aber auf den zweiten. Denn beide setzen sich auf ihre Weise mit der gesellschaftlichen Rolle der Frau auseinander. Sie erkunden die Haltung zum Frausein und vor allem die Herausforderungen, denen Frauen sich als Mütter und Künstlerinnen immer wieder stellen müssen.
2 Konsum 2.0
Was ist Konsum? Was konsumieren wir? Und – warum überhaupt? Die Hamburger Fotogruppe Knipser, die sich zweimal im Monat trifft, um gemeinsam über gute Fotografie zu philosophieren und sich Tipps zu geben, hat sich eingehend mit diesem Thema auseinandergesetzt und zeigt nun im Kulturladen St. Georg für knapp einen Monat die Ergebnisse. Wir dürfen also gespannt sein!
3 Italia Rand Tour
Wir alle kennen und lieben Italien: Rom, Mailand, Pisa, Florenz – alles Städte, um die wohl keiner in seinem Leben herumkommt. Doch was ist mit dem Rest? Das Istituto Italiano di Cultura Hamburg präsentiert in seinen Räumen die "Italia Rand Tour" – eine Anspielung auf die "Grand Tour", die Bildungsreise, die junge Adlige in der Zeit der Renaissance unternahmen und die durch die Hotspots Europas führte. Das Kollektiv Babele aus Hamburg widmete sich Orten, die (fast) in Vergessenheit geraten sind und am Rande des Geschehens liegen. Auf einer Route von circa 1600 Kilometern bewegt man sich mit ihnen durch Italien und entdeckt dank ihrer Arbeiten insgesamt acht Ziele, die man vorher vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatte – ganz abseits von Tourismus und Trubel.
4 Dietmar Lochner: Fiktionaler Realismus
Sie sind mit Sicherheit einzigartig: Die Bilder von Dietmar Lochner sind bunt, bestehen aus vielen Details und laden Betrachter*innen dazu ein, ein bisschen länger stehenzubleiben, um auch wirklich alle Elemente begutachten zu können. Wichtig dabei zu wissen: Der Künstler zeigt in seinen Bildern keine reinen Traumwelten oder Halluzinationen, sondern bezieht Stellung zu aktuellen Themen und Geschehnissen.
5 Piece of Vulva – Private Collection
Diese Ausstellung ist mit Sicherheit etwas ganz Besonderes: Statt einfach allein hindurch zu schlendern, bucht man sich hier ein Ticket und bekommt eine kleine private Führung, gemeinsam mit der Künstlerin Erez G und einem Glas Wein. Die Werke drehen sich um das Brechen mit Tabus und kontroverse Themen, würdigen in erster Linie aber die Schönheit der Vulva. Gleichzeitig feiert die Ausstellung die Weiblichkeit und verknüpft sie mit emotionalen Geschichten. Jede Skulptur der Künstlerin ist ein Einzelstück und wird von der Künstlerin aus Materialien der Modebranche gefertigt.
6 connect disconnect
In seiner Arbeit "connect disconnect" zeigt der Fotograf Sebastian Schuster die über insgesamt fünf Jahren gesammelten Motive, die er allesamt auf verschiedenen Kontinenten und in verschiedenen Ländern aufgenommen hat und die vom Alleinsein und vom Sich-Gerade-So-Nicht-Kennenlernen handeln. Der Fokus liegt auf der Natur und den Landschaften und kommt doch mal ein Mensch oder ein Protagonist im Bild vor, dann bleibt er oder sie gesichtslos und anonym. Es sind Menschen, die weder der Fotograf noch wir kennenlernen und die verdeutlichen sollen, wie man nebeneinanderher lebt, ohne sich zu begegnen.
7 Martin Gietz: Im Dickicht der Städte
Chaos, Trubel, Hektik: Der Künstler Martin Gietz hat sich in seinen Bildern mit Großstädten auseinandergesetzt. In den großen Farbholzschnitten, den Radierungen, Zeichnungen und Malereien verarbeitet er Gesehenes und Erlebtes, bindet aber auch geschichtliche Ereignisse wie den Turmbau von Babel ein.
8 Lynda Nguyen Tran: Hungry Ghost
In ihrer Serie "Hungry Ghost" beschäftigt sich die Künstlerin Lynda Nguyen Tran mit ihrer Familiengeschichte und wie diese sich auf ihre eigene Entwicklung ausgewirkt hat. Um dem Ganzen auf den Grund zu gehen, interpretierte die Malerin ihre Familienfotos neu und schuf so eine Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Ihre Art der Malerei wirkt dabei surreal und geisterhaft, was auch erklärt, woher der Name der Ausstellung stammt.
9 Aus den Augen in den Sinn
Der Künstler Helmut Paschke nennt seine Werke "Fotokarambolagen" – ein Ausdruck, den man spätestens dann versteht, wenn man sie vor Augen hat. Die Bilder wirken fast wie ein "doppelter Boden", denn in ihnen vermischen sich Menschen mit Maschinen, Stadt mit Natur. Und das alles vor der typischen Hamburger Kulisse, die wir kennen und lieben. Den ganzen Januar über werden die Bilder des Fotografen in der Haspa Filiale Blankenese ausgestellt und können dort zu den Öffnungszeiten der Bank betrachtet werden.
10 Unendlichkeit – Leere – Lebendigkeit
Ausstellungen können überall stattfinden, auch im Hamburger Planetarium. Die Verbindung zwischen der Kunst und den Sternen kommt dabei aber nicht von ungefähr, denn "Unendlichkeit – Leere – Lebendigkeit" ist ein Forschungsprojekt, das sich rund um die Grenzenlosigkeit und der Vorstellung von Unendlichkeit in Physik, Mathematik und Kunst dreht. Wer also Lust hat, sich dem Thema einmal auf mehreren Ebenen zu nähern, sollte unbedingt vorbeischauen. Vielleicht sogar zur Vernissage, die am 24. Januar um 19 Uhr beginnt und nicht nur von einer Podiumsdiskussion und einer Filmvorführung im Sternensaal begleitet wird, sondern auch von einer musikalischen Performance zum Thema Kosmos.
11 Villa Viva Vernissage
Wer sie nicht kennt: Die Villa Viva ist ein soziales Gasthaus im Münzviertel, das eng mit der Organisation Viva con Agua zusammenarbeitet. Das Haus, das mehr als ein normales Hotel sein will, engagiert sich also nicht nur sozial, sondern möchte auch ein Platz für Ideen und Zusammenarbeit sein. Deswegen findet am 17. Januar auch die Villa Viva Vernissage statt, an der die Werke der talentiertesten Mitarbeiter*innen ausgestellt, Kunst aller Art gezeigt und Geschichten erzählt werden. Ort der Ausstellung ist die "RoofDropBar" der Villa Viva und wer es nicht zur Vernissage schafft, kann auch in den darauffolgenden Tagen vorbeikommen.