Versteckt auf der Reeperbahn: zwischen Weinreben sitzen im Weingarten Sechsundzwanzig

© Lisa Greis

Manch eine*r mag behaupten, im Norden verstehe man nichts vom Wein. Schließlich gedeihen die Trauben hier wenig bis gar nicht – abgesehen von einem winzigen Weinberg an den Landungsbrücken. Vor allem wegen der klimatischen Bedingungen hat uns der Süden mit seinen Weinanbaugebieten in Hessen und Baden einiges voraus. Fair enough, man kann ja auch nicht alles können. Denn nur, weil hier kein Wein wächst, lassen sich herbe Rotweine, sanfter Rosé und spritzige Weißweine dennoch genießen! Und genau dafür hat Hamburg nun eine neue, ziemlich versteckte, Perle.

Vielleicht kommt euch die Fassade des Weingarten Sechsundzwanzig bekannt vor. Zwischen dem geschäftigen Schmidt Theater und Schmidts Tivoli gelegen, fällt es kaum auf, dass die Hausnummer 26 eigentlich nur aus der denkmalgeschützten Fassade besteht, die von Trägern gestützt wird. Dahinter: jahrelang eine Brache. Doch seit einigen Jahren erwartet euch hinter der restaurierten Fassade ein kleines Idyll. Steht ihr eben noch mitten im Trubel der Vergnügungsmeile Hamburgs, beamt ihr euch mit nur einem Schritt in eine kleine Oase: Plötzlich ist es ruhig und entspannt, man fühlt sich fast wie zwischen Weinreben oder auf einem urigen Weinfest.

© Lisa Greis

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Die Weinkarte ist kuratiert, das merkt man sofort, und umfasst zahlreiche Rot-, Weiß- und Roséweine. Wir empfehlen euch vor allem den Grauburgunder oder den gelben Muskateller "Steinbock". Wenn ihr noch nicht so genau wisst, welcher Wein es sein soll, berät euch das Team auch gerne und schlägt euch je nach Lust und Laune eine Sorte vor. Wer es bei sommerlichen Temperaturen lieber spritzig mag, sollte sich den Rhabarber Spritz Rosé Secco bestellen. Ihr seid alkoholfrei unterwegs? Im Weingarten Sechsundzwanzig wartet ein entalkoholisierten Riesling darauf, von euch probiert zu werden!

Und wie es sich für einen Weingarten gehört, werden zu den flüssigen Trauben die passenden Snacks serviert: Darf es ein Flammkuchen sein, klassisch mit Speck und Zwiebeln oder vegan mit Räuchertofu, Champignons und Rucola? Oder doch lieber eine wirklich hervorragende Käseplatte, die mit Cassis-Senf und frischem Brot serviert wird? Wem das zu viel ist, der kann auch einfach ein paar Oliven schnabulieren oder Nüsschen knuspern. Die passende Begleitung zum Wein findet sich auf jeden Fall.

© Lisa Greis
© Lisa Greis

Auch Hamburg kann authentischen Wein servieren!

Offensichtlich vertraut ihr auf unsere Expertise zwecks Tipps in Hamburg – dieses Mal könnt ihr euch aber sicherer denn je sein. Denn die Autorin dieses Artikels (moin, ich bin's Lisa) kommt aus einem astreinen süddeutschen Weinanbaugebiet und würde sich dementsprechend eine gewisse Weinkompetenz zuschreiben. Und vor allem bestätigt sie hiermit, dass der Weingarten Sechsundzwanzig wirklich (jetzt kommt dieses blöde, aber treffende Wort) authentisch ist!

Ob ihr nun auf der Suche nach wirklich gutem Wein, einem Pre-Theater-Drink oder einfach einem Spot auf dem Kiez seid, an dem es ruhiger zugeht und ihr dennoch anstoßen könnt – der einzigartige Weingarten Sechsundzwanzig sollte auf eure To-do-Liste.

© Lisa Greis

DIE WICHTIGSTEN FACTS ZUM WEINGARTEN SECHSUNDZWANZIG

Besonderheit: der einzige authentische Weingarten Hamburgs!

Mit wem: mit der neuen Bekanntschaft fürs erste Date oder mit den Eltern, die gerade auf Hamburg-Besuch sind und danach noch ins Theater wollen.

Unbedingt probieren: den Grauburgunder von Winzerin Juliane Eller aus Rheinhessen und dazu die Käseplatte – perfect match.

Preise: die Weine starten bei sieben Euro pro Glas, Spritziges gibts für 9,50 Euro, der klassische Flammkuchen kostet euch 13 Euro und die angesprochene Käseplatte 17 Euro.

Weingarten Sechsundzwanzig | Spielbudenplatz 26, 20359 Hamburg | Dienstag – Freitag: 16–22 Uhr, Samstag – Sonntag: 13–22 Uhr | Mehr Info

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