Artvergnügen: 11 Ausstellungen, die uns im Mai in Hamburg begeistern
Der Mai ist da und damit offiziell auch das schöne Wetter? Na ja, nicht ganz. Man darf schließlich nicht vergessen, dass wir hier immer noch in Hamburg aka der Regen- und Wind-Hauptstadt Nummer Eins sind. Damit aber auch an ungemütlichen Tagen genug zu tun ist, haben wir für euch die schönsten, neuen Kunstausstellungen zusammengesucht. Und das Beste daran ist, dass 10 von 11 komplett umsonst sind. Kunst für mau finden wir immer toll!
1 Alle Menschen
Anlässlich des Jubiläums zu 75 Jahren "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" findet im Haus der Natur in Ahrensburg die Ausstellung „Alle Menschen“ statt. Veranstaltet vom Naturschutzverein Jordsand und der Menschenrechtsorganisation Amnesty International werden hier etwa 30 Bilder gezeigt, die auf die Geschichte der Menschenrechte zurückblicken. Gezeigt werden besondere Ereignisse und Personen, die in der Entwicklung eine wichtige Rolle spielten. Dabei sind auch der Schutz der Natur und eine nachhaltige Lebensweise ausschlaggebend, denn auch das Recht auf Leben und auf eine gesunde, nachhaltige Umwelt gehören zu den Menschenrechten.
2 Fotowettbewerb "Minimalismus", Fotokreis Hamburg
Seit über 50 Jahren – genau genommen zum 52. Mal – findet der Foto-Wettbewerb des Fotokreises Hamburg statt. Unter dem Überthema "Minimalismus" werden in diesem Jahr um die 200 Werke im Stilwerk in der Speicherstadt ausgestellt. Die Jury, bestehend aus Fotografen und Kreativen, wählte in vier Kategorien (Print Farbe, Print Schwarzweiß, Digitalbilder/Projektionen und Sonderpreis für Kreativität) die besten davon aus. Doch auch wir als Besucher*innen können unsere Meinung abgeben – denn während die Ausstellung läuft, findet das Voting für die letzte Kategorie statt: der Publikumspreis. Er wird über die vier Wochen Ausstellungszeit ermittelt und während der Finissage am 18. Mai ausgezeichnet.
3 Gruppe "Zebra" – Eine Retrospektive
Die Gruppe "Zebra", das sind die Maler Dieter Asmus, Peter Nagel und Dietmar Ullrich und kennengelernt haben die drei sich in den Sechzigern. Gemeinsam studierten sie an der Hochschule für bildende Künste (HfbK) in Hamburg, arbeiteten dort zusammen und stellten fest, dass sie die gleichen Überzeugungen in der Malerei teilten. In ihren Bildern hielten die drei die Spannungsfelder zwischen Lebewesen und der Natur fest – Spannungen, die in Zeiten von technischen Fortschritten, gesellschaftlichen Verwerfungen und weltpolitischen Spannungen mehr als deutlich hervortreten. Die Retrospektive, ausgestellt in der Fabrik der Künste, zeigt über 60 Werke der Gruppe "Zebra", die heute wie damals auf die Gesellschaft anwendbar sind und trotz der Zeit nie an Aktualität verloren haben
4 Marions Buch
Bücher erzählen Geschichten – und diese ist eine ganz besondere: 1936 schenkte die Jüdin Marion Baruch ihrer Schwester zur Hochzeit ein selbst gestaltetes Buch. Kurz darauf wanderte das junge Ehepaar wegen der Verfolgung der Juden nach Palästina aus, Marion selbst konnte allerdings nicht mehr fliehen. Viele Jahre später fand ein Nachfahre von Marion Baruch das Buch und entdeckte durch die Zeichnungen Stück für Stück die Geschichte seiner Hamburger Familie. Nun werden die Bilder und Texte aus dem Buch in der Zentralbibliothek ausgestellt und Besucher*innen der Ausstellung können sich selbst auf eine Reise in die Vergangenheit begeben.
5 Sonja Bruhns – Blicke durchs Handy
Schnell aus der Tasche, in die Hand, Kamera-App öffnen und – klick! Seit fast jede*r von uns ein Smartphone besitzt, ist auch die Handy-Kamera immer am Start. Dass die aber so viel mehr kann als Selfies machen oder Storys für Social Media zu produzieren, zeigt nun die Künstlerin Sonja Bruhns aus Bergedorf. Die Deutsch-Amerikanerin arbeitet nach dem Motto: "Das nächste Foto ist nur so weit weg wie mein Handy" und begeistert schon länger mit Bildern aus dem Alltag. Dabei gelingt ihr aber immer der gewisse Blick für Licht, Situation und Muster. Wer bei ihrer Ausstellung "Blicke durchs Handy" im LOLA Kulturzentrum vorbeischaut, kann sich aus nächster Nähe ein Bild von ihren vielfältigen Arbeiten machen.
6 Beyond AI: Resistance & Coexistence
Die KI kann und wird viel verändern – auch unsere Sicht auf die Welt. Fünf Künstler*innen vom afrikanischen Kontinent beschreiben in der Ausstellung "Beyond AI: Resistance & Coexistence", wie man KI als Möglichkeit nutzen kann, historische Narrative und Imagenationen Schwarzen Seins selbstbestimmt zu gestalten. Denn auch wenn KI auf den ersten Blick neutral sein sollte, gebe es laut ihnen rassistische, diskriminierende und manipulierte Informationen, die dafür sorgen, dass auch KI-basierte Systeme sozial ungerecht agieren. Um ihre Gedanken und Positionen zu dem Thema aufzuzeigen, produzierten die fünf Künstler*innen, Linda Dounia Rebeiz, Minne Atairu, Nkhensani Mkhari, Jazmin Morris und Vanessa Amoah Opoku, Installationen, Videoarbeiten und performative Settings – natürlich alle mithilfe von KI-Verfahren. Sie alle werden in der Kunstgalerie M.Bassy e.V. noch bis 17. Mai ausgestellt.
7 Encyclopedia 24
In der Ausstellung "Encyclopedia 24" werden die Schwarz-Weiss-Fotografien des Künstlers Stefan Milev gezeigt. Seine Bilder sind einfühlsame, sensible Porträts von Menschen, geschossen von einem Künstler, der sich selbst eher als Beobachter und Visualist sieht. In "Encyclopedia 24" präsentiert Stefan Milev eine ganze Bandbreite von Fotografien, mal surrealistisch, mal expressionistisch oder naturalistisch. Er stellt hier nicht nur die originalen Bilder aus, manche sind auch im Nachgang von Hand koloriert. Wer sich genau umsieht, wird außerdem feststellen, dass unter den Porträts auch die einiger bekannter Persönlichkeiten zu finden sind, so zum Beispiel der weltberühmte Sänger Iggy Pop.
8 Meet Frida – Modern Fiction
Ein Austauschprogramm der anderen Art: Während die griechischen Künstler*innen Alexis Fidetzis, Erato Hadjisavva, Vasso Tzouti, Nikos Papadopoulos und Natasa Biza vom 24. April bis zum 18. Mai in Hamburg leben, produzieren sie gemeinsam mit der Kunstgalerie MeetFrida Werke unter dem Motto "Modern Fiction". Dabei nehmen sie Bezug auf die sozialen und kulturellen Traditionen beider Länder. Es werden Stereotype hinterfragt, neue Narrative gesucht und vor allem Raum für kulturellen Dialog eröffnet. Was dabei herauskommt, kann man sich ab dem 17. Mai in der Fabrik der Künste mal genauer anschauen.
9 Survival in the 21st Century
Wie überlebt man das 21. Jahrhundert? Eine Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. Immerhin müssen wir uns vielen Dingen gegenüberstellen, die respekteinflößend oder gar beängstigend sein können: der Klimawandel, die Krise der Demokratie, die wachsende (inter-)nationale Ungerechtigkeit. In einer multimedialen Ausstellung wollen die Autoren der Ausstellung, Georg Diez und Nicolaus Schafhausen, in Form von Installationen der Frage auf den Grund gehen. Dabei soll das Ganze praktisch angegangen werden und die Ausstellung möchte Dinge beantworten wie: Wie können wir anders wirtschaften, anders bauen, anders wohnen oder anders essen? Von wem kann man lernen und wie kann Kunst diese neuen Weltentwürfe zugänglich machen?
10 Magic Wall
Im Bergedorfer Kulturzentrum PLIETSCH stellt im Mai die Künstlerin Aleksandra Syska aus. Wer vorbeikommt, darf darin die Fantasie der Malerin erkunden. In ihren Bildern, die sich vor allem durch die vielen bunten und kräftigen Farben auszeichnen, präsentiert Aleksandra Syska eine magische Welt, sie als Künstlerin repräsentiert. Zu begutachten gibt es "magische" Muster, wie sie es nennt, und kräftige Colore auf Leinwand, Tapeten und Aquarellpapier. Die Bilder sollen gute Laune verbreiten und zeigen, dass in jedem und jeder von uns eine Frohnatur steckt.
11 Mensch & Architektur
Organisiert vom Fachschaftsrat Architektur der HafenCity Universität Hamburg dürfen sich Interessierte ab dem 2. Mai die Ausstellung "Mensch & Architektur" in der xpon-art Gallery genauer ansehen. Ausgestellt werden hier die besten Arbeiten eines Fotowettbewerbs, bei dem die menschliche Interaktion mit der Architektur im Vordergrund steht. Wer direkt am 2. Mai zur Eröffnung vorbeikommt, kann auch einen Plausch mit den teilnehmenden Studierenden halten und sich mit ihnen über die ausgestellten Fotografien austauschen.