Artvergnügen: 11 Ausstellungen, die ihr im September nicht verpassen dürft

Neuer Monat, neue Kunst in den Galerien und Ausstellungshäusern der Stadt: Der September ist ein wahrlich guter Monat, um mal wieder deutlich zu machen, wie vielfältig die Kunstszene unserer Hansestadt eigentlich ist. Während manches davon unserer Fantasie und dem Interpretationsspielraum freien Lauf lässt, sprechen andere Ausstellungen konkret die wichtigsten Themen unserer Zeit an. Ob man also lieber dem Alltag entfliehen oder sich aktiv damit auseinandersetzen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Sicher ist aber: Langweilig wird uns dabei bestimmt nicht!

© Jakob Boerner

1
Besucht die drei Sonderausstellungen des MK&G

Anzeige | Wie sollen wir uns bloß bei der Auswahl an tollen Ausstellungen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg auf einen Tipp beschränken? Deswegen legen wir euch gleich drei Sonderausstellungen ans Herz: In "ANNA HAIFISCH" zeigt die Illustratorin ihre Arbeiten und begeistert damit sicherlich nicht nur Comicfans. Die Ausstellung "WATER PRESSURE" ist für alle von euch, die sich für Design und Nachhaltigkeit interessieren – sie zeigt uns globale Perspektiven auf die Wasserkrise. Last but not least "FESTE FEIERN!": Wie haben die Menschen im Laufe der Jahrtausende gefeiert und welch wichtigen Teil tragen Feste zu unserer Gesellschaft bei? Am besten nutzt ihr den September und besucht direkt alle drei Ausstellungen – am ersten Donnerstag im Monat gilt hier ab 17 Uhr sogar freier Eintritt für alle!

  • Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) | Steintorplatz, 20099 Hamburg
  • Water Pressure: 15. März – 13. Oktober 2024, Anna Haifisch: 6. Juni – 20. Oktober 2024, FESTE FEIERN!: 16. Februar 2024 – 19. Januar 2025 | Dienstag, Mittwoch und Freitag – Sonntag: 10–18 Uhr, Donnerstag: 10–21 Uhr
  • Eintritt regulär: 14 Euro, ermäßigt: 8 Euro, unter 18 Jahren: freier Eintritt
© Lothar Schnepf

2
Albert Oehlen – Computerbilder

Es ist eine Art der Kunst, die man selten zu Gesicht bekommt: Albert Oehlen malte seine ersten „Computerbilder“ in den Neunzigern, die Inspiration dafür war ein im Jahr 1990 gekauftes Notebook. Auf ihm entstanden die ersten Zeichnungen, später übertrug Oehlen diese dann auf die Leinwand. Während seine Technik also die Kunst erstellte, half der Künstler ihr „lediglich“ dabei, real zu werden. Albert Oehlens Kunstform ist für viele gerade wegen der aktuellen Debatte und Themen bezüglich Künstlicher Intelligenz spannender denn je.

  • Hamburger Kunsthalle (Galerie der Gegenwart) | Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg
  • 13. September – 2. September 2024 | Dienstag, Mittwoch, Freitag – Sonntag: 10–18 Uhr, Donnerstag: 10–21 Uhr
  • Eintritt regulär: 16 Euro, ermäßigt: 8 Euro, freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
© Orejarena & Stein. Courtesy Palo Gallery

3
Viral Hallucinations #1: Tactics and Mythologies

Welchen Einfluss haben Verschwörungstheorien auf die amerikanische Gesellschaft? Die Künstler*innen Andrea Orejarena und Caleb Stein aus New York gehen dieser Frage bereits seit etwa vier Jahren nach. Nun stellen sie ihre Ergebnisse, unter anderem in den Deichtorhallen in Hamburg, aus und präsentieren uns einen „fotografischen Roadtrip durch die Bildwelten viraler Verschwörungstheorien“. Dabei ist „Tactics and Mythologies“ der Beginn der neuen Ausstellungsreihe „Viral Hallucinations“, die noch bis 2026 die Rolle von Fotografien und KI-Bildern in der Welt der Verschwörungstheorien unter die Lupe nimmt.

  • Deichtorhallen (Phoxxi) | Deichtorstraße 1-2, 20095 Hamburg
  • 7. September – 26. Januar 2024, Eröffnung am 6. September um 19 Uhr | Dienstag bis Sonntag: 11–18 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat: 11–21 Uhr
  • Eintritt regulär: 9 Euro, ermäßigt: 6 Euro, freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, 1. Donnerstag im Monat Eintritt frei
© Children of the Revolution

4
Children of the Revolution – 5000 Days / 5000 Works

Die „Children of the Revolution“ gibt es schon eine ganze Weile: Seit 2009 sind sie aktiv, bis zum heutigen Tag haben sie über 5000 Werke gestaltet. Ihre Mission: Ein Bild pro Tag zu erstellen, mal digital, mal analog, mal schwarzweiß, mal in Farbe. Jeden Tag wird eines davon auf der Webseite hochgeladen. Es ist ab 10 Uhr morgens für 24 Stunden sichtbar, dann „verschwindet“ es wieder und ist ab diesem Zeitpunkt nur noch als kleiner Ausschnitt hier zu finden. Nun werden die Werke der „Children of the Revolution“ aber live ausgestellt.

  • Pop-Up-Raum | Grindelallee 129, 20146 Hamburg
  • 13. – 17. September 2024, Vernissage am 13. September um 17 Uhr | Montag, Dienstag, Samstag, Sonntag: 12–17 Uhr, Freitag: 17–22 Uhr
  • Eintritt frei
© Fabrik der Künste

5
Leon Laloi – GRAU

Jede*r soll eine eigene Interpretation seiner Kunst finden – diesen Wunsch hegt Künstler Leon Laloi, dessen Werke ab dem 7. September in der Fabrik der Künste ausgestellt werden. Gezeigt werden Arbeiten aus seiner Serie „Grau“, die kreative Vision und tiefe Emotionen widerspiegeln. Im Mittelpunkt steht, wie man sich dank des Titels denken könnte, die Farbe. Aber auch Form und Bewegung machen die Bilder von Leon Laloi aus. Wer die Ausstellung besucht, kann sich auch auf Austausch und Diskussion zu den Werken freuen – die abstrakte Form der Kunst soll nämlich genau dazu anregen.

  • Fabrik der Künste | Kreuzbrook 10/12, 20537 Hamburg
  • 7. – 15. September 2024, Vernissage am 6. September um 19 Uhr | Montag – Donnerstag: 15–20 Uhr, Freitag – Sonntag: 12–22 Uhr
  • Eintritt frei
© Barbara Guthmann

6
Falten

Wer nun zuerst an alternde Haut denkt und am liebsten gleich zum Anti-Aging-Produkt greifen möchte, wird von der Ausstellung der GEDOK Hamburg mit Sicherheit überrascht: Neun Künstlerinnen machen auf ihre Art und Weise deutlich, wie schön Falten doch sein können und drücken das in Form von Malerei, Skulptur, Keramik, Schmuck und Fotografie aus. Falten haben nämlich nicht unbedingt etwas mit Altern zu tun, sondern finden sich auch in Blättern, Blumen, Bäumen, Tieren, Stoffen, Landschaften, Felsen, im Holz, im Wasser, im Watt und sogar im Himmel wieder. Die Besucher*innen haben außerdem die Möglichkeit, in der Ausstellung selbst aktiv zu werden.

  • Kunstforum der GEDOK Hamburg | Lange Reihe 75, 20099 Hamburg
  • 11. – 28. September 2024, Vernissage am 10. September um 19 Uhr | Mittwoch – Freitag: 13–18 Uhr, Samstag und Sonntag: 13–16 Uhr
  • Eintritt frei
© Tomas Engel

7
Knotenpunkt 24

Ein Knotenpunkt ist der Ort, an dem sich Linien, Leitungen oder wichtige Verkehrswege verzweigen oder aufeinandertreffen. Auch die gleichnamige Ausstellung, die Jahr für Jahr von der Affenfaust Galerie kuratiert wird, ist ein solches Aufeinandertreffen – allerdings nicht von Straßen oder U-Bahn-Linien, sondern von Künstler*innen aus aller Welt, die sich in Form von urbaner und zeitgenössischer Kunst auf ihre Art und Weise mit der Gesellschaft und der heutigen Zeit auseinandersetzen. In diesem Jahr ist unter anderem der französische Künstler Oak Oak mit dabei, außerdem die Künstlerin Marambolage, die eine für Besucher*innen begehbare Installation aufbauen wird, und das Künstlerduo Christoph Florin, das die Außenfassade der Affenfaust Galerie neu gestaltet.

  • Affenfaust Galerie | Paul-Roosen-Straße 43, 22767 Hamburg
  • 13. – 29. September 2024, Vernissage am 13. September um 19 Uhr | Mittwoch – Sonntag: 12–18 Uhr
  • Eintritt: 6 Euro
© Mykola Ridnyi

8
Dance, Dance, Revolution

Tanz als Form von Protest: Darum dreht sich die Gruppenausstellung „Dance, Dance, Revolution“. Die Künstler*innen verstehen Tanz, Rhythmus und Sound als kollektiven Widerstand und zeigen diesen zum Beispiel in Form von traditionellen Volkstänzen oder modernen Raves. Sie nehmen vor allem Bezug auf den andauernden russisch-ukrainischen Krieg und machen mit der Ausstellung klar, dass Tanz auch eine Form des Eskapismus sein kann. Denn er ist nicht nur eine Art, sich auszudrücken, sondern kann auch dafür sorgen, dass man sich verbunden fühlt, der Realität entflieht oder das Miteinander stärkt.

  • Kunsthaus Hamburg | Klosterwall 15, 20095 Hamburg
  • 10. August – 13. Oktober 2024, Eröffnung am 9. September um 19 Uhr | Dienstag – Sonntag: 11–18 Uhr
  • Eintritt: 6 Euro, ermäßigt: 4 Euro
© Mohammed-Salem

9
World Press Photo

Seit 1955 zeichnet die World Press Photo Foundation jedes Jahr die besten internationalen Pressefotografien aus. Dabei sind die Themen, die damit angesprochen werden, keineswegs leicht zu verdauen: Während im vergangenen Jahr zum Beispiel das Foto von Evgeniy Maloletka gewann, auf dem eine verletzte, hochschwangere Frau zu sehen ist, die in der Ukraine von Rettungskräften aus dem zerbombten Kriegsgebiet getragen wird, ist es in diesem Jahr das Bild von Mohammed Salem, das den Wettbewerb für sich entschied. Darauf zu sehen ist eine palästinensische Frau, die die Leiche ihrer Nichte in den Armen hält. Sie wurde beim Einschlag einer israelischen Rakete in Gaza getötet. Präsentiert von GEO und Stern wird macht die Wanderausstellung auch in diesem Jahr wieder in Hamburg halt und wird am 17. September im Altonaer Museum eröffnet.

  • Altonaer Museum | Museumstraße 23, 22765 Hamburg
  • 18. September – 14. Oktober 2024, Eröffnung am 17. September um 19 Uhr | Montag – Mittwoch: 10–17 Uhr, Donnerstag und Freitag: 10–20 Uhr, Samstag und Sonntag: 10–18 Uhr
  • Einritt: 8,50 Euro, ermäßigt: 5 Euro
© Anne Vaupel

10
Mutter

Jede*r von uns hat eine Mutter, manche wollen es werden, andere sind es vielleicht schon. Nicht jede*r hat noch eine Mutter, manche haben dafür gleich zwei. Für die Ausstellung im Lichthof Theater haben sich insgesamt 25 Künstler*innen mit dem Thema „Mutter“ auseinandergesetzt und es aus unterschiedlichen Positionen heraus beleuchtet. Statt Theater gibt es hier ab dem 27. September also Platz für Malerei, Fotografie, Zeichnungen, Installationen und Performances, dabei dient als Ausstellungsort die Probebühne in der Rentzelstraße.

  • Lichthof Probebühne | Rentzelstraße 40, 20146 Hamburg
  • 27. September – 5. Oktober 2024, Vernissage am 27. September um 19 Uhr, Finissage am 5. Oktober ab 14 Uhr | Donnerstag – Sonntag :14–19 Uhr
  • Eintritt frei
© Dominik Gruss

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House of Banksy – An Unauthorized Exhibition

Er ist der wohl bekannteste Street-Art-Künstler der Welt: Banksy. Seine Werke, die überall auf der Welt zu finden sind, tragen meist eine politische Botschaft oder beschäftigen sich mit gesellschaftlichen und globalen Brennpunktthemen. Nachdem nun bereits die erste Ausstellung „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ vor einigen Jahren ein voller Erfolg war, geht nun ein neues Pop-up Konzept an den Start: „House of Banksy – An Unauthorized Exhibition“ zeigt insgesamt 150 Werke des Künstlers in unterschiedlichen Formen. Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen und Drucke wurden für die Ausstellung reproduziert und sind gesammelt ab dem 13. September auf etwa 1.300 Quadratmetern zu sehen.

  • Große Bleichen 1-3, 20354 Hamburg
  • Ab 13. September 2024 | Montag – Mittwoch und Sonntag: 10–18 Uhr, Donnerstag – Samstag: 10–20 Uhr
  • Vorverkauf: Eintritt Montag bis Freitag 18 Euro, Samstag und Sonntag 20 Euro, Tageskasse: Eintritt Montag bis Freitag 20 Euro, Samstag und Sonntag 22 Euro

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