Lisa Greis Urlaub in Hamburg: Eine kunterbunte Nacht in der Superbude Altona
In der eigenen Stadt ins Hotel einchecken – klingt erstmal bescheuert. Warum sollte man das eigene, eingelegene Bett gegen ein fremdes tauschen? Na, damit man einmal die Perspektive wechselt!
Wer Hamburg sagt, muss auch Superbude sagen. Das weiß ich nicht erst seit meiner zuletzt verbrachten Nacht in dem Kombinationshaus aus Hostel und Hotel. Bevor ich nach Hamburg gezogen bin, habe ich als Unterschlupf für diverse Städtetrips immer diese Hotels gewählt. Und mich bei genau diesen Aufenthalten in die Stadt verliebt – vermutlich hat auch die Übernachtung in der Superbude dazu beigetragen. Mittlerweile findet ihr in Hamburg drei Buden – eine in der Juliusstraße, mit perfekter Lage in der Schanze, in der Nähe vom Hauptbahnhof in St. Georg und, das frischeste Baby – die Superbude "Paradise" in Altona-Bahrenfeld.
Das Hotel
Die Superbude in Altona ist nicht gerade klein, auf fünf Stockwerken verteilt findet ihr so einige Hotelzimmer, aber auch eine große Area, die für alle offen steht. Und hier gibt es wirklich an jeder Ecke etwas zu entdecken: Sei es eine Candy Bar, von der Decke hängende Flamingos, ein Fotoautomat oder ein Papageien-Thron, den ich von nun an mein nenne! Im obersten Stockwerk gibt es außerdem eine Dachterrasse, auf der man laue Hamburger Sommerabende perfekt abrunden kann. Ach, und Seminarräume könnt ihr hier übrigens auch mieten.
Das Konzept der Superbude funktioniert so: Ihr könnt euch hier jederzeit an allem bedienen. Sei es an den sauren Schlangen oder den Kühlschränken mit Limo und Bier. Bescheid sagen und direkt zahlen könnt ihr zwar, aber das müsst ihr nicht! Denn hier steht Vertrauen an erster Stelle. Über den Zeitraum eures Besuches hinweg merkt ihr euch einfach, was ihr alles hattet und bezahlt beim Auschecken dann das, was ihr dem Personal eben mitteilt. Man könnte sich hier also total durchmogeln, was aber so gut wie nie passiert, wie uns erzählt wird. Denn gerade dieses Vertrauen finden die Gäste so toll, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, es zu brechen!
Genau das macht für mich die Superbude so besonders: Hier kann einfach jede*r sein, wie er oder sie will. Die Stimmung ist wahnsinnig offen und entspannt, ein kleines Pläuschchen mit dem Personal sowieso immer drin und sogar erwünscht. Man fühlt sich hier einfach pudelwohl und gut aufgehoben!
Das Zimmer
Ein Zimmer, das selbst das Hamburger Schietwetter wett macht: Wir haben es uns in einem großen Doppelzimmer mit Balkon gemütlich gemacht. Ihr findet im Haus aber auch Zimmer für bis zu vier Personen (sogar mit Terrassen-Zugang!) und die abgefahrene Bullibude, in der ein Teil eines alten Vans steht! Nun aber zurück zu unserem bunten Unterschlupf. Hier gibts alles, was ein gutes Hotelzimmer braucht: ein bequemes Bett, ein Bad mit viel Platz und einen Fernseher – nur ist hier alles ein wenig bunter und mit mehr kleinen Gimmicks versehen. Neben dem Fernseher hängt eine bunte Palme und an der Wand schwingt ein aufgemalter Affe herum. Einen Balkon haben wir auch, wäre das Wetter ein klitzekleines bisschen schöner, wäre das hier ein wunderbarer Spot für einen abendlichen Vino.
Die Umgebung
Das Hotel ist im Herzen von Bahrenfeld gelegen, drumherum gibt es zwar ein paar Gastronomien, es lohnt sich aber geschwind in den Bus zu steigen und nach Ottensen oder die Schanze zu düsen – das ist in rund 5 bis 10 Minuten geschafft. Die Verkehrsanbindung ist also super, die nächste S-Bahn-Station liegt einen Kilometer entfernt, den angesprochenen Bus erreicht ihr aber schon nach 300 Metern Fußweg. Wenn ihr ein Zimmer mit Balkon habt, lässt es sich hier im Sommer auf die alten Backsteingebäude des Viertels schauen. Wen es in die Natur zieht, der oder die erreicht den Volkspark Altona in 30 Minuten Fußweg. Diese Unterkunft ist also auch was für Fußballfans – wer nach Hamburg kommt, um den HSV im Volksparkstadion spielen zu sehen, findet ihr eine sehr gut angebundene und nahe Koje!
Food & Drinks
Die Karte des hauseigenen Restaurant Bamboole kann sich lassen kann: Veganer*innen und alle Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten sind hier bestens beraten und bedient! Wir haben uns für die Superbuden-Version eines Club-Sandwiches mit confiertem Hühnchen und selbst gebackenem Brot (von dem ich heute noch träume) und die veganen Tacos mit Sojahack und einer mega leckeren Mojo Verde entschieden. Dazu gab es den klassischen Aperol Spritz und einen Negroni Sbagliato (alle TikTok-Fans kennen dieses Getränk) – Cheers! Sowieso ist die Bar mit allem bestückt, was im Cocktailshaker möglich ist.
Auch das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen macht nicht nur satt, sondern auch happy. Neben Klassikern wie frischem Brot (da ist es wieder), hartgekochten Eiern, einer respektablen Käse- und Wurstauswahl und selbst gemachter Marmelade, erwarteten euch auch veganen Speisen. Und alle Naschkatzen aufgepasst: In der Superbude steht am Frühstücksbuffet sogar ein Waffeleisen! Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und frühstücken eine zugegebenermaßen etwas dunkel gewordene, aber dennoch sehr leckere Waffel mit Puderzucker und Apfelmus – kann bitte jeder Morgen so starten?
Fakten-Check
Die beste Hamburg-Lektüre für euren Aufenthalt: Na, unser Hamburg-Reiseführer!
Das perfekte Accessoire: Tischtennisschläger und Freund*innenbuch.
