Franziska Simon Trüffelpasta, Pizza und Dolci: Das Edmondo ist ein Genusstempel im Wes Anderson Style
Im prestigeträchtigen und historischen Gebäude der ehemaligen Kassenhalle der Hypothekenbank Hamburg hat ein Restaurant sein Zuhause gefunden, das wie aus einem Wes-Anderson-Film entsprungen scheint: das Edmondo. Samt in satten Juweltönen kleidet die Bänke, Stühle, Hocker und sogar Wände der großen Halle. Die Säulen, der Tresen und die Tische sind aus Marmor gefertigt und in zwei Regalen zieren bis meterhoch unter die Decke tausende beleuchtete Spirituosenflaschen den Raum. Und dann wäre da noch die riesige Discokugel über der Bar. Bei all dem Glanz und Gloria könnte man hier glatt das Essen vergessen, dabei ist das aber verdammt gut!
Opulenter Stil und Detailverliebtheit
Auf die Eröffnung des Edmondos wurde lange hingefiebert. Denn hinter dem außergewöhnlichen Restaurant steckt die französische Big Mamma-Gruppe, die auch für das knallbunte Coccodrillo in Berlin und das Giorgia in München verantwortlich ist. Jeder Laden hat seinen ganz eigenen Style, kreiert vom hauseigenen Designteam Studio Kiki. In Hamburg haben sich die Designer*innen für satte Juweltöne und spannende Akzente entschieden – passend zum Ambiente der alten Bank, deren historische Tresortüren vergoldet wurden.
Fünf Meter hoch sind die Decken und jede von ihnen wurde mit einer absoluten Detailverliebtheit designed – von den Lampenschirmen bis hin zum Salzstreuer. Knallig, laut und besonders ist es hier und wir kommen nicht umhin, an die opulenten Farben von Wes-Anderson-Filmen zu denken. Sind wir hier im "Grand Budapest Hotel" gelandet?
Auf geht die außergewöhnliche Genussreise!
Wir kommen gar nicht aus dem Staunen raus, dabei sind wir doch zum Essen hier! Glücklicherweise kann man sich im Edmondo hilfsbereiten Servicekräften kaum retten und uns werden verschiedene Vorspeise empfohlen: eine XXL-Burrata auf Pappa Pomodoro, einem Mix aus Tomaten, Brot, Parmesan, Knoblauch und Olivenöl zum Beispiel. Außerdem: Das hausgebackene Focaccia mit Salsa Verde, das unscheinbar wirkt, aber unsere Geschmacksnerven fast zum Explodieren bringt. Natürlich gibt es in einem so opulenten Laden wie dem Edmondo auch Austern – Sylter natürlich. Serviert mit einem Gurken-Apfel-Granit, das auch Austern-Anfänger*innen das Runterschlucken erleichtern sollte. Auch genial: die Garnelen-Ceviche und die kleinen Vitello Tonnato Kroketten – der perfekte Auftakt in einen genussvollen Abend!
Der Superstart unter den Nudel: die Trüffelpasta
Weiter geht es mit den Stars des Abends, den Hauptspeisen. Ganz vorne vorweg probieren wir eine blasphemische Trüffelpasta, für die wir schon viele Trüffelfans hierher pilgern sehen. In der Variante für Zwei wird die hausgemachten Mafaldine-Pasta in einer cremigen Trüffelsoße und mit ganz viel frischem Schwarzen Trüffel nämlich live am Tisch noch in einem Pecorino-Laib geschwenkt und dann frisch serviert. Absolut genial, sagen wir euch. Vor allem Stella, passionierte Trüffelpasta-Connaiseurin, ist hin und weg. Natürlich gibt es die Trüffelpasta auch für eine Person, statt Käselaib dafür mit einem Schlag Mascarpone für die Extra-Cremigkeit.
Einmal nach Italien futtern und zurück
Vor lauter Schwärmerei für die Trüffelpasta wollen wir die weiteren Hauptspeisen nicht außer Acht lassen. Im Edmondo gibt es nämlich auch astreine neapolitanische Pizza, wie sie sich gehören mit fluffigem Teig und kleinen Brandblasen am Rand. Und natürlich noch weitere Pastavarianten. Wir probieren die Tortelli alla Parmigiana, handgeformt und gefüllt mit Aubergine und Parmesan, gekrönt mit Stracciatella-Schaum. Und wieder was gelernt, Stracciatella ist gar kein Eis, sondern Käse, ähnlich dem Inneren einer Burrata!
Dolci gut, alles gut
Kein Besuch in einer Trattoria, wie außergewöhnlich sie auch sein mag, darf natürlich ohne Dolci enden. Und auch da hat das Edmondo einige Specials parat, die uns nach den mächtigen Pasta- und Pizzaportionen ordentlich was abverlangen. Glücklichweise gibt es ja einen extra Dessert-Magen, ne? Und in dem ist noch Platz für die Zitronentarte mit 18 Zentimeter (!) hoher Baiserschicht, der Schokotorte mit gesalzenem Karamell und dem faustgroßen Pistazien-Profiterole, das mit frischer Schokoladensoße übergossen wird. Wir sind satt, sprachlos und ein bisschen überwältigt von diesem Besuch. Besonderer kann man in Hamburg aktuell wohl nicht essen gehen!
Wer übrigens auf einen Feierabenddrink vorbeischauen will, kann auch an der beleuchteten Bar Platz nehmen, das Ambiente genießen und sich einen herrlichen Espresso Martini, Bellini und natürlich auch Limoncello gönnen. Salute!
Die wichtigsten Facts
Besonderheit: von der Decke bis zum Teppich durchgestyltes Restaurant mit extremer Detailverliebtheit – hier fühlt man sich wie in einer Filmkulisse
Mit wem: dem Date, das man beeindrucken möchte, Freund*innen, die auf gutes Essen und noch besseren Style stehen oder dem Businesslunch zum Eintüten vom nächsten Deal
Unbedingt probieren: die Trüffelpasta aus dem Käselaib, das Focaccia mit Salsa Verde und den 16cm hohen Lemon Cake.
Preise: Die Trüffelpasta für 2 Personen kostet 25 Euro pro Person, die Burrata vorab 15 Euro, Pizzen starten bei 15 Euro. Das Glas Wein bekommt ihr ab 6 Euro, Cocktails wie den Espresso Martini ab 12 Euro.
Edmondo | Hohe Bleichen 17, 20354 Hamburg | Montag – Donnerstag: 12–15.30 und 17.30–23 Uhr, Freitag – Sonntag: 11.30–16 und 17.30–23.30 Uhr | mehr Info
