11 wirklich gute Tipps für die Wohnungssuche in Hamburg
Wovor sich Hamburger*innen wirklich fürchten: Eigenbedarf, Zwischenmiete, Boilerausfall und WG-Castings à la: "Nenn uns drei Gründe, warum wir genau dich nehmen sollten". Klar, die besten Wohnungen werden unter der Hand weitergegeben und auf Immobilienplattformen suchen alteingesessene, sozial gut verwurzelte Hamburger*innen nur im äußersten Notfall. Wir haben für alle, denen das Privileg der Connections oder des Eigenheims-von-den-Eltern-Erbens nicht zuteil wird, elf Tipps gesammelt, mit denen ihr bessere Chancen habt, bald eure Traumwohnung zu beziehen. Beste Strategie: alles auf einmal versuchen und in naher Zukunft hoffentlich auf den ausgedruckten, unterschriebenen und hopefully unbefristeten Mietvertrag in Klarsichtfolie anstoßen!
1. Alle Kanäle nutzen
Instagram, Facebook, TikTok, Straßenlaterne. Keine, aber auch wirklich keine Plattform sollte von Wohnungssuchenden ausgelassen werden, ob on- oder offline. Seid diese nervige Person, die bei Meetings, Geburtstagsfeiern und Familientreffen sagt: "Ich bin gerade auf der Suche nach einer Dreizimmerwohnung mit Stuck, Holzboden, Balkon und Badewanne." Ja, das ist nicht nur für andere, sondern auch füe euch super nervig, aber wer weiß, vielleicht hört euer verzweifeltes Gesuche ja jemand mit Connection.
Online verlinkt ihr am besten alle eure (virtuellen) Freunde, bei denen ihr Insiderinfos, Fame oder Kontakte zu potentiellen Mietverträgen vermutet. Vergesst das obligatorische "Sharing is Caring" nicht. Um das ganze Potential auszuschöpfen, bietet sich ein auffälliger, mit Gifs (ja, Boomer mögen die halt und denen gehören im Zweifel die Immobilien, die ihr haben wollt!) geschmückter Post in Gruppen, wie "WG & Wohnung Hamburg gesucht" oder "Wohnung und WG in Hamburg gesucht oder frei?" an.
2. Programme für einen arbeiten lassen
Wieso schwer, wenn es auch einfach geht? Mittlerweile gibt es zahlreiche Apps, die die Wohnungssuche erleichtern und andere Tools, die euch das Leben erleichtern. WOLOHO steht zum Beispiel für Work, Love and Home und ist ein Newsletter-Service für Jobs, Wohnungen und gegenseitige Hilfe. Klingt herzlich und ist vielleicht euer Schlüssel zum Einzug. Bye bye Immoscout-Psychostress!
3. Eine Zeitungsanzeige schalten
Nehmt etwas Geld in die Hand und schaltet ganz oldschool eine Wohnungsanzeige in der Zeitung eures Vertrauens. Beim Hamburger Abendblatt zahlt man beispielsweise ca. 60 Euro für vier Zeilen. Damit sie auch online erscheint, kommen noch einmal 12 Euro drauf. Außerdem kann man bei der Mopo ebenfalls Anzeigen schalten. Es soll Rentner*innen und andere Mitbürger*innen geben, die dieses Internet nicht verstehen oder die analoge Art der Wohnungsvermittlung bevorzugen. Generell Zeitungsanzeigen zu lesen, hat schon so Manchen zu wahren Glücksgriffen verholfen.
4. Anteile bei Genossenschaften kaufen
Genossenschaften sind im Vergleich zu Immobilienhaien nicht so sehr daran interessiert, den größtmöglichen Gewinn zu machen. Obendrein droht euch keine Kündigung wegen Eigenbedarf und die Wohnungen sind normalerweise in gutem Zustand, weil die Mieteinnahmen reinvestiert werden. Nachteil: Ihr müsst euch einkaufen, heißt Anteilseigner*innen der Genossenschaft werden. Hier bewegt sich die Spanne der Kaution zwischen wenigen hundert Euro und 10.000 Euro. Scheint viel, lohnt sich aber. Auch wenn die Wartelisten eeeewig lang sein können. Am besten schreibt ihr direkt euren noch nicht vorhandenen Nachwuchs drauf!
5. Das Schwarze Brett im Philosophen-Turm oder im Wiwi-Bunker durchforsten
Neben dem Sammelsurium an Fitnessverträgen, Nachhilfeangeboten und analogen Kleinanzeigen findet sich am Schwarzen Brett im Philo-Turm und im Wiwi-Bunker der Universität Hamburg hin und wieder auch die Chance auf ein WG-Zimmer. Zusätzlich empfehlen wir, sämtliche Wände mit DIN A3 großen Plakaten vollzukleistern. Am besten mit einer catchy Überschrift. Kultiviert den*die Werbetexter*in in euch!
6. Die Website von der Grundstücksverwaltung besuchen
Auf der Webseite Wohnen in Hamburg gibt es Anzeigen aus privatem Bestand. Hier ist allerdings keine Gewähr für die Richtigkeit der Daten gegeben. Die Seite ist zwar nicht hochmodern, aber trotzdem besteht hier die Chance, das neue nette Zuhause zu finden. Also: Give it a try!
7. Hausverwaltungen abtelefonieren
Fast jeder Immobilienbesitzer*innen mit mehreren Objekten (sprich Häuser. Ja, Menschen besitzen mehrere Häuser!) überlässt die Verwaltung des Eigentums Hausverwaltungen. Im Branchenbuch der Stadt stehen Nummer, Adresse und Websites der einzelnen Hausverwaltungen. So könnt ihr bequem abarbeiten, bis ihr Glück habt!
8. Bei Senior*innen einziehen
Öffnet euren Geist für neue Wohnformen und zieht in eine WG mit Senior*innen. Natürlich ist das nichts für jede*n, aber bis auf den Verzicht auf Trinkorgien am Küchentisch und Afterhours im Wohnzimmer hat es auf jeden Fall viele Vorzüge. Je nach Deal wohnt ihr umsonst oder günstiger gegen Hilfe, werdet im besten Fall noch täglich bekocht und profitiert von ganz viel Lebenserfahrung. Online gibt es einige Portale, wie zum Beispiel Mitwohnen.org. Aber Vorsicht bei sketchy Inseraten, Creeps verstecken sich überall.
9. Spazieren gehen
Hamburg erkundet ihr doch eh schon ständig, oder? Haltet beim nächsten Mal, wenn ihr euch mit der*dem BFF zum Kaffeetrinken verabredet, einfach Ausschau nach Zettelchen an Laternen, Menschen mit Umzugskartons, leerstehenden Wohnungen oder größerem Renovierungsarbeiten. Sprecht die Menschen an, stellt Fragen und lasst eure Nummer da. Am besten steckt ihr ganz klassisch ein paar Visitenkarten in eure Jutebeutel und Portemonnaies. Und eine fertige Mappe als sofort sharebares PDF-Dokument solltet ihr eh fertig haben. Nervt, so freundlich ihr nur könnt. Der Hamburger Wohnungsmarkt ist hart – seid härter!
10. Die Wohnung tauschen
Ihr habt euch getrennt, müsst euch verkleinern, weil ihr Agenturjob gegen Töpferausbildung getauscht habt oder wollt nicht mehr alleine wohnen? Dann bietet sich ein Tauschgeschäft an. Meldet euch online an, zum Beispiel auf Tauschwohnung.com und ladet Eindruck schindende Wohnungsbilder hoch. Oder postet euer Tauschgesuch in das Nettwerk und andere Facebookgruppen, die dafür infrage kommen.
11. Einfach erben
Tja, ist leider so: Geld müsste man haben. Danke, Kapitalismus. Im Zweifel ist es ist nie zu spät für einen Sugardaddy!