Ostern feiern als Gläubige: Kommt jetzt der Osterhase oder doch Jesus?

© Anuja Mary Tilj

Meine ersten Berührungen mit Ostern sind klar: Der Osterhase bringt ein paar Kleinigkeiten, mein Bruder und ich suchen im Garten Ostereier und es gibt auf jeden Fall eine große Tafel mit Kaffee und Kuchen. Was allerdings auch nie gefehlt hat, bei meinen sicherlich ersten 20 Osterfesten, das war der Besuch der katholischen Ostermesse. Besser gesagt, der Osternacht in der Kirche. Eigentlich eine ziemlich spannende Sache, vor allem als Kind – wenn man in einer dämmrigen Kirche sitzt und nach der symbolischen Auferstehung von Jesus dann plötzlich alle Lichter angezündet werden. Oft gab es auf dem Platz vor der Kirche danach auch noch ein Osterfeuer und einen Hefezopf zur Stärkung. Immerhin ging die ganze Prozedur fast drei Stunden.

Viele meiner Freund*innen und Bekannten schütteln bei meinen Erzählungen nur ratlos den Kopf. Alleine so lange auf einer Bank zu sitzen und um vier Uhr morgens aufzustehen, scheint ihnen völlig sinnfrei. Bis heute steigt beim alleinigen Gedanke an die Ostermesse ein ganz magisches Gefühl in mir auf. Die Geschichte rund um die Auferstehung von Jesus und das ganze Drumherum haben mich fasziniert und das tut das Osterfest bis heute noch. Es ist genau das Heute, in dem ich schon seit drei Jahren keine Ostermesse mehr besucht habe. Was sicherlich auch dem geschuldet ist, dass ich nicht mehr zu Hause wohne und mir wohl langsam, aber sicher meine eigenen Traditionen aufbaue und alte hinter mir lasse.

© Karl Fredrickson | Unsplash

Zwischen neuen Traditionen und Vergangenem

Dass ich die Messe nicht mehr regelmäßig besuche, liegt nicht daran, dass ich denke, irgendetwas ist falsch daran, Ostern so religiös zu feiern, wie ich es gelernt habe. Denn ich denke für uns Menschen sind Feste und Ereignisse definitiv daran geknüpft, wie wir sie "früher" erlebt haben oder wie es uns von Eltern und Großeltern beigebracht wurde. Man kann die katholische Kirche mehr als nur ein wenig kritisieren und ich stehe sicherlich nicht hinter allem, was die Institution der Kirche beinhaltet. Ganz im Gegenteil. Aber ich möchte diese schönen Erinnerungen auch nicht missen müssen oder sie mir mies reden lassen. Kommunikation ist auch hier der Schlüssel – denn gerade Menschen in meinem Alter sind oft irritiert, wenn ich von Dingen wie die der Ostermesse erzähle. Erkläre ich jedoch, was Glaube und Religion für mich persönlich bedeuten, kommt meist direkt Verständnis auf.

Und auch wenn Ostern auch weiterhin Ostereier-Suche im Garten und kleine Aufmerksamkeiten vom Osterhasen für mich bedeutet, so möchte ich auch die anderen Erinnerungen an dieses schöne Fest beibehalten. Und wer weiß, vielleicht besuche ich in diesem Jahr sogar eine Ostermesse hier in Hamburg – ohne meine Familie und ohne die bekannten Traditionen. Dafür aber sicherlich mit diesem magischen Gefühl im Herzen. Denn ich kann euch eins sagen: Jesus kann auferstehen und parallel kann der Osterhase bunt gefärbte Eier für uns verstecken, funktioniert ganz wunderbar gemeinsam!

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