Artvergnügen: Diese Ausstellungen solltet ihr im Dezember nicht verpassen

© Haydar Koyupinar

Ho, ho, ho, es weihnachtet sehr! Im letzten Monat des Jahres laden uns Hamburgs Museen und Galerien noch einmal zu einem vielfältigen und spannenden Ausstellungsrundgang ein. Wer eine ruhige Alternative zum trubeligen Weihnachtsmarktgetümmel sucht, sollte sich unserer 11 vergnügten Ausstellungstipps unbedingt genauer ansehen. Bei denen gibt es zwar keinen Glühwein, aber tolle Kunst!

1. Contemporary Craft: Young-Jae Lee

© Haydar Koyupinar

Das Museum für Kunst und Gewerbe rückt das Thema Kunsthandwerk mit der neuen Ausstellungsreihe "Contemporary Craft" stärker in den Fokus. Die erste Ausgabe der Reihe eröffnet die Keramikerin Young-Jae Lee aus Seoul, Südkorea. Lee gilt seit 40 Jahren als wegweisende Persönlichkeit im Bereich der Keramik. In der Ausstellung werden ihre künstlerischen Unikate gezeigt, die eine fernöstliche und westliche Formensprache verbinden. Lees Keramikobjekte wurden international ausgestellt und befinden sich weltweit in Museen und Privatsammlungen.

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) | Steintorplatz, 20099 Hamburg | bis 23. April 2023 | Dienstag – Sonntag: 10–18 Uhr; Montag: geschlossen; Donnerstag: 10–21 Uhr; Neujahr, 1. und 2. Weihnachtstag 12–18 Uhr; Heiligabend und Silvester geschlossen | Eintritt regulär 12 Euro; ermäßigt 8 Euro; Donnerstag ab 17 Uhr 8 Euro; unter 18 Jahre frei | Mehr Info

2. Future Fashion Project: Nachhaltige und digitale Wege für die Mode der Zukunft

HANQINGDING (Finalist "RISE UP Sustainable Fashion Design Challenge", R.I.S.E. Sustainable Fashion Innovation Platform, Shanghai, Foto: Zhu Yaqi), Design Zentrum Hamburg
© Zhu Yaqi

Das Design Zentrum Hamburg präsentiert im Rahmen der CHINA TIME Hamburg 2022 eine multimediale Ausstellung mit umfangreichem Begleitprogramm zum Thema nachhaltige und digitale Wege für die Mode der Zukunft. Die Modewelt steht vor einem gewaltigen Umbruch. Um die Klimaerhitzung einzudämmen, muss die Branche ihre Emissionen um die Hälfte reduzieren. Auf der Suche nach innovativen und nachhaltigen Lösungen entwickelt eine neue Generation von Modedesigner*innen zahlreiche ökologisch und ästhetisch überzeugende Ideen, mit denen die Transformation der Branche gelingen kann. Das Future Fashion Project präsentiert die Mode- Kollektionen der Finalist*innen des Wettbewerbs “RISE UP Sustainable Fashion Design Challenge” des Projektpartners “R.I.S.E. Sustainable Fashion Innovation Platform“ aus Shanghai.

Design Zentrum Hamburg | Hongkongstraße 8, 20457 Hamburg | bis 4. Dezember 2022 | täglich 14-19 Uhr | Eintritt frei | Mehr Info | Mehr Infos zur China Time

3. FEMME FATALE: Blick – Macht – Gender

Circe Offering the Cup to Ulysses
© Gallery Oldham

Die Hamburger Kunsthalle untersucht in ihrer neuesten Ausstellung die Transformationen des schillernden und ambivalenten Mythos der „Femme fatale“ vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Epochenübergreifend sind rund 140 Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Skulpturen, Installationen, Videoarbeiten und Filme zu erleben. Die Werke reichen von Edvard Munch, Édouard Manet, Max Liebermann, Lovis Corinth, Maria Lassnig, Kiki Kogelnik bis zu VALIE EXPORT und Zandile Tshabalala.

Hamburger Kunsthalle | Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg | 9. Dezember 2022 bis
10. April 2023 | Dienstag – Sonntag: 10–18 Uhr, Montag: geschlossen, Donnerstag: 10–21 Uhr | Eintritt regulär 14 Euro: ermäßigt 8 Euro | Mehr Info

4. In search of Paradise

© Simin Jalilian

Wurde der Mensch verstoßen oder verstoß er sich selbst? Können wir zum Paradies zurückkehren? Ist es ein Ort der überirdischen Sehnsucht oder können wir ihn uns schaffen? Die Ausstellung in der Neustadt beschäftigt sich mit diesen Fragen. Die Künstler*innen setzen sich sehr unterschiedlich mit den Tiefen des Konzepts des Paradieses auseinander. Es geht um Verzweiflung und Miseren des Menschlichen. Es geht um Krieg und Kriegsschauplätze, Widerstand und Kampf. Um Heimat, um Rückkehr, um Neuanfang. So wie die Wurzel des Wortes Paradies aus dem Awestischen kommt, was heute Kurd*innen, Afghan*innen, Iraner*innen und Araber*innen vereint, so vereint auch die Künstler*innen dieser Ausstellung ihre Wurzeln in eben diesen Herkunftskontexten und ihre Auseinandersetzungen damit, was der Kampf für Freiheit bedeutet. Sowohl im Persönlichen als auch im Zusammenhang mit den Herkunftsländern und dem Leben in der Diaspora.

Galerie Melike Bilir | Admiralitätstraße 71, 20459 Hamburg | bis 21. Dezember 2022 | Mittwochs 30.11., 7.12., 14.12. & 21.12.: 17–21 Uhr | Eintritt frei | Mehr Info

5. Nominees: Bewerberinnen und Bewerber für das Arbeitsstipendium für bildende Kunst der Freien und Hansestadt Hamburg 2023

© Kunsthaus

Junge Kunst muss gefördert werden. Das sieht die Stadt Hamburg genauso und vergibt als nachhaltiges Förderinstrument jährlich zehn Arbeitsstipendien für bildende Künstler*innen aus Hamburg. Das Kunsthaus Hamburg präsentiert dieses Jahr 20 nominierte Positionen und gibt einen aktuellen Überblick über die kontinuierliche Entwicklung der künstlerischen Produktion in der Stadt. In diesem Jahr werden insbesondere Wandarbeiten und Installationen zu sehen sein.

Kunsthaus Hamburg | Klosterwall 15, 20095 Hamburg | 17. Dezember 2022 bis 22. Januar 2023 | Dienstag – Sonntag: 11–18 Uhr | Eintritt regulär 5 Euro; ermäßigt 3 Euro; Schüler 1,50 Euro | Mehr Info

6. Farben – Kinder des Lichts

© Eduard Bargheer

Aufgewachsen am großen Elb-Strom bei Hamburg bemerkt Eduard Bargheer schon in frühen Jahren, wie der Wechsel des Tageslichts, der Jahreszeiten oder der Wetterverhältnisse das Gesicht der Landschaft ständig verändert. Auf seinen vielen Reisen stellt er fest, dass es lokale Lichtbedingungen gibt, die dem jeweiligen Ort eine ganz spezifische Atmosphäre verleihen. All dies kommt in seinen frühen expressiv-realistischen Landschaftsdarstellungen zum Ausdruck. Die Ausstellung gibt exemplarischer Beispiele einen Eindruck von Bargheers künstlerischer Entwicklung in sechs Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts.

Bargheer Museum | Hochrad 75 (Jenischpark), 22605 Hamburg | bis 26. Februar 2023 | Dienstag – Sonntag: 11–18 Uhr; an Feiertagen auch montags geöffnet (außer Heiligabend und Silvester) | Eintritt regulär 7 Euro; ermäßigt 5 Euro | Mehr Info

7. Gepresst, Gedrückt, Gequetscht. Dieter Roth und die Druckgrafik

© Diether Roth Foundation Hamburg / Courtesy Hauser & Wirth

Die Deichtorhallen Hamburg widmen Roth in der Sammlung Falckenberg eine große Ausstellung seines druckgrafischen Werkes. Das Œuvre gilt als eines der facettenreichsten und interdisziplinärsten der bildenden Kunst. Präsentiert wird eine Werkübersicht, angefangen bei seinen frühesten Jugendarbeiten über Beispiele der konkreten Kunst und Poesie, philosophische Exkurse und Materialexperimente, in denen Roth Wurst und Käse in der Graphik verarbeitet, bis hin zu den späten, eher malerischen Stillleben und Landschaften und seinen tagebuchartigen Werken. Rund 1000 Arbeiten, praktisch alle Motivschwerpunkte in Dieter Roths künstlerischem Schaffen, warten darauf, von euch entdeckt zu werden.

Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg | Wilstorfer Str. 71 – Tor 2, 21073 Hamburg | 3. Dezember bis 19. März 2023 | Sonntag: 12–17 Uhr | Eintritt regulär 10 Euro; ermäßigt 6 Euro | Mehr Info

8. Georges Adéagbo: "À l’école de Ernest Barlach, le sculpteur" – 
 Hommage zum 80. Geburtstag

© Georges Adéagbo / VG Bild-Kunst, Bonn 2022; Foto: Alessandro Wang

In den 1990er-Jahren wurde die europäische Kunstwelt auf ihn aufmerksam, heute zählt der 1942 geborene Georges Adéagbo zu den bedeutendsten Künstlern aus Afrika. Er war Teilnehmer der Documenta 11 und der Biennalen in Dakar, Johannesburg, São Paulo, Venedig und Shanghai. Seine Arbeiten sind raumgreifende, sich über Wände und Böden breitende Assemblagen. Jenseits westlich geprägter Ordnungsmuster und Hierarchien knüpfen sie ein dichtes Beziehungsnetz der Dinge, Bilder und Gedanken. Dabei sind Adéagbos Arbeiten persönlich und politisch zugleich.

Ernst Barlach Haus | Baron-Voght-Straße 50a, 22609 Hamburg | bis 19. Februar 2023 | Dienstag– Sonntag (an Feiertagen auch Montag): 11–18 Uhr | 7 Euro (Tageskarte berechtigt am Tag des Erwerbs zu ermäßigtem Eintritt in die beiden anderen Museen im Jenischpark: Jenisch Haus und Bargheer Museum) ermäßigt 5 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei | Mehr Info

9. 100 Jahre Hamburg im Blick. 100 Jahre Museum für Hamburgische Geschichte

© Sinje Hasheide

Das 1908 gegründete und 1922 für das Publikum eröffnete Museum für Hamburgische Geschichte feiert in diesem Jahr ein großes Jubiläum – seinen 100. Geburtstag! Als eines der größten Stadtmuseen in Deutschland repräsentiert das Museum für Hamburgische Geschichte seit 100 Jahren die Geschichte Hamburgs in all seinen Facetten von den Anfängen der Stadtgründung um 800 bis zur Gegenwart. Das Museum für Hamburgische Geschichte wird in den nächsten Jahren umfassend saniert und modernisiert. Zum Zweck der Modernisierung wird das Museum die Dauerausstellung ab 2023 für einige Jahre schließen müssen. Daher schaut im Dezember im Museum vorbei, bevor sich dieses in neuem Gewand 2027 wieder der Öffentlichkeit präsentiert.

Museum für Hamburgische Geschichte | Holstenwall 24, 20355 Hamburg | 22. November bis 31. Juli 2023 | Montag & Mittwoch – Freitag: 10–17 Uhr; Samstag – Sonntag: 10–18 Uhr; Dienstag: geschlossen | Eintritt regulär 9,50 Euro; ermäßigt 6 Euro; Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt | Mehr Info

10. Data Streaming

Michel Majerus Estate, 2022. Courtesy neugerriemschneider, Berlin and Matthew Marks Gallery.
© Jens Ziehe

Gaming, Animation und Hacking: All das ist Inspiration und Arbeitsgrundlage von Michel Majerus. Der Kunstverein zeigt eine Reihe von Werken aus der letzten Phase von Majerus’ künstlerischem Schaffen, in der er sich intensiv mit dem Erscheinen des Digitalen in der visuellen Kultur der 1990er- und frühen 2000er-Jahre auseinandersetzt. In den Arbeiten aus dieser Zeit überlagert Majerus figurative und abstrakte Elemente der Malerei mit den damals aufkommenden digitalen Drucktechnologien. 

Kunstverein in Hamburg | Klosterwall 23, 20095 Hamburg | bis 12. Februar 2023 | Dienstag – Sonntag: 12–18 Uhr | Eintritt regulär 5 Euro; ermäßigt 3 Euro | Mehr Info

11. Styx

© Alix Marie

In der griechischen Mythologie ist Styx eine Ozeanide, eine Gottheit und ein Fluss, der die Grenze zwischen der Erde und dem Jenseits bildet. Sie ist die Tochter der Dunkelheit und der Nacht und die Mutter der Stärke und des Sieges. Die neueste Arbeit der französischen Künstlerin Alix Marie setzt sich mit diesem Mythos auseinander. Marie untersucht anhand des Styx-Mythos die Überschneidung zwischen dem Körper und seiner Darstellung und experimentiert mit den Möglichkeiten der Fotografie. In dieser Ausstellung tritt die Gottheit in zwei Formen auf: Zum einen als immersive Labyrinth-Installation. In den anderen Räumen nimmt die Gottheit eine menschliche Gestalt an.

Deichtorhallen Hamburg/PHOXXI | Deichtorstr. 1-2, 20095 Hamburg|bis 26. Februar 2023 | Dienstag–Sonntag: 11–18 Uhr; jeden 1. Donnerstag im Monat: 11–21 Uhr; 1. und 2. Weihnachtsfeiertag: 11−18 Uhr; Neujahr 13−18 Uhr; Heiligabend und Silvester geschlossen | Eintritt regulär 8 Euro; ermäßigt 5 Euro | Mehr Info

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