Plötzlich wieder Single: Und dann kommt auch noch Weihnachten

Als wäre der Umstand, sich nach vier Jahren damit beschäftigen zu müssen, wie man das jetzt so macht, mit diesem Single-Dasein, nicht schon anstrengend genug: Nein, dann steht zusätzlich auch noch die Zeit vor der Tür, in der man sich als Single ultimativ alleine fühlt. Und ich meine nicht diesen lächerlichen Valentinstag, ich rede von der Weihnachtszeit. Zumindest geht das mir so, ich bin nämlich ein riesiger Weihnachtsfan und teile diese Freude auch gerne.

Außerdem ist es draußen kalt, deshalb möchte man sich einmummeln und kuscheln, gemeinsam Filme schauen und selbst Weihnachtsmärkte sind einfach so verdammt romantisch. Also nicht gerade der beste Zeitpunkt, um das erste Mal seit langer Zeit Single zu sein. Klar, die besten Freundinnen bieten stattdessen ihre Schultern zum Kuscheln an, aber wenn man es jahrelang gewohnt war, Traditionen mit jemandem zu teilen – dann fällt die Umstellung einfach ganz schön schwer. Und so merke ich, wie ich dieses Jahr an Weihnachten ein bisschen zum Grinch mutiere.

Irgendwo zwischen Liebeskummer und Rechtfertigungen

Zusätzlich zu all den schönen Dingen, die sich jetzt einfach anders anfühlen, kommen da noch die Feiertage in der Heimat hinzu. Diese Tage halten sowieso für viele von uns nervige Diskussionen über diverse Themen bereit, gerade wenn der ein oder andere Tropfen Alkohol geflossen ist. Ich habe direkt die Stimmen einiger Familienmitglieder im Ohr: "Ach Lisa, ich kenne da aber echt einen ganz netten, jungen Mann. Den stelle ich dir mal vor."

Sich rechtfertigen zu müssen, ist für mich neu – und mir tun alle leid, die das schon selber erfahren haben. Ab einem gewissen Alter muss man entweder eine*n Partner*in haben oder zumindest auf der Suche sein. Aber guess what, das will ich, wie viele andere, gar nicht. Und selbst wenn sich das ändern sollte – dann möchte ich das ungern mit Mama und Papa am Weihnachtstisch besprechen.

Alles ist anders und diese Veränderung mache ich gerade lieber mit mir selbst aus. Nicht umsonst ist und bleibt Weihnachten die Zeit, in der man sich besinnt – darüber nachdenkt, für welche Dinge im Leben wir dankbar sind und wer einen ganz besonderen Platz in unserem Herzen hat. Und zum Glück bin ich auch jetzt alles andere als alleine, habe wohl die besten Menschen um mich, die ich mir wünschen könnte, die zu jeder Tages- und Nachtzeit für mich da sind – und zum Glück auch weiterhin eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein, die mich durch diese Lebensphase bringt. Und die nervigen Rückfragen abschmettert.

Bei einer Sache bin ich mir auf jeden Fall sicher: Ist dieses erste Weihnachten als Single erst überstanden, das neue Jahr mit realistischen Vorsätzen gestartet – dann wird das Herz sicherlich schon ein ganzes Stückchen mehr geheilt sein.

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