11 Gedanken, die eine Baden-Württembergerin in Hamburg hat

© Lisa Greis

Dass es mich aus dem schönen Bawü, aus dem Süden Deutschlands, in den Norden zieht, war schon während meines Praxissemesters klar. Mit Hamburg hat es da irgendwie einfach klick gemacht! Aber immer wieder kam dann von Bekannten und Freund*innen die Frage: "Aber wieso, was ist da oben besser oder anders als bei uns?"

Das kann und will ich nicht beantworten, denn mein Herz teilen sich Nord und Süd einfach gleichermaßen. Was ich aber weiß, ist wie unterschiedlich die beiden Regionen doch sind. Ab und zu wundere ich mich über den Hamburger Schnack, frage mich was es mit gewissen Gepflogenheiten auf sich hat und verstehe aber auch, wieso sich nicht alle im sonnenverwöhnten Badeländle wohlfühlen.

1. "Hey, ich komm auch aus dem Süden!"

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Egal wo ich in Hamburg neue Leute kennengelernt habe, bei mindestens einer Person pro Abend lief das Gespräch folgendermaßen ab: "Gibts ja gar nicht! Ich komm auch aus deiner Ecke, Pforzheim, kennsch?", "Ah nice, ja, also ich komm' ursprünglich aus Stuttgart". Dass im Süden überhaupt noch junge Leute wohnhaft sind, wundert mich mittlerweile. Gefühlt zieht es jede*n in die Big Citys in den Norden. Verübeln kann ich es keinem*r, ich gehöre ja schließlich zu dieser Gruppe dazu. Und ab und zu eine vertraute Melodik und Dialekt zu hören – ist doch auch was Schönes!

2. Schmöken, Schnacken und Schlump

Entschuldige mal, aber wie süß kann eine Sprache denn sein? Es gibt so viele hamburgerische (sagt man das so überhaupt?) Wörter, die ich einfach zum Schießen niedlich finde. Was mir besonders gut gefällt ist übrigens die "Kaffeeklappe" – für alle die genauso verwirrt über dieses Wort sind, wie ich es gewesen bin: Wir sprechen hier von einem Kiosk oder einer Trinkhalle.

3. Wie, ich kann nach 20 Uhr einkaufen gehen?

Dieser Punkt ist vielleicht eher meiner mittelgroßen Heimatstadt, als dem Süden geschuldet, jedoch immer noch faszinierend für mich. Auf die Möglichkeit zu später Stunde noch Lebensmittel einkaufen und noch besser, zu egal welcher Stunde ein Bierchen kaufen zu können, möchte ich nicht mehr verzichten!

4. Aber was ist mit gutem Wein?

© Lisa Greis

Astra hin oder her, und ja, ich trinke liebend gerne Bier – mir fehlt hier oben doch so ein richtig guter Grauburgunder! Na klar, bei Rewe und Co. kriege ich die ein oder andere eingeflogene Flasche, das ersetzt für mich aber irgendwie nicht die riesige regionale Auswahl an gutem, badischen Wein. Proof me wrong: Er schmeckt im Süden einfach besser!

5. Der Klassiker: Regen

Für mich kein Problem, obwohl ich mit extrem viel Sonne das ganze Jahr über großgeworden bin, kann ich mit dem Sommer eher semi viel anfangen. Vor allem wegen der Hitze: ich hab zwar Lust auf eine Abkühlung mit Eis, aber nicht auf Schwitzen in der S-Bahn auf dem Weg zum See. Deshalb ist das Hamburger Schietwetter mit grauem Himmel, Regen und schwankenden Temperaturen eigentlich perfekt für mich – solange ich irgendwo mein Eis kriege, bin ich zufrieden.

6. Schiffe, Boote, Fähren!

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Es gibt keinen Tag, den man in Hamburg verbringt, an dem einem keins der genannten Verkehrsmittel begegnet. Ich meine, ich kenne Leute, die mit einer Fähre zur Arbeit fahren – wie cool ist das denn? Und ja auch total logisch, bei einer Stadt die zu gefühlt 70 Prozent aus Wasser besteht. Schiffe geben mir direkt ein Gefühl von Urlaub, Meer und Freiheit: Also ein weiterer Punkt, wieso ich Hamburg einfach bombe finde!

7. Das sollen Spätzle sein?

Ja klar, ich bin verwöhnt: Hausgemachte Kässpätzle, Maultaschen und Schupfnudeln – meine Oma hat meinen Anspruch an die süddeutschen Spezialitäten echt hoch angesetzt. Ich erwarte auch gar nicht, hier exakt das zu kriegen, aber wer Spätzle mit Schmand anrührt und mit Mozzarella überbäckt (!?), den darf ich doch wohl guten Gewissens schräg anschauen...

8. Geben wir uns jetzt die Hand?

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Wie so vieles, basiert dieser Gedanke nur auf meinen persönlichen Erfahrungen. Ich würde mal behaupten im Süden umarmt, drückt und knutscht man sich viel schneller – hier im Norden gehört oftmals eher ein kurzes Nicken und ein dezentes Lächeln als Begrüßung zum guten Ton.

9. Das kenn ich doch aus dem Fernsehen!

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Abgesehen von den Drehorten des Kindheitsklassikers "Pfefferkörner", sind mir in Hamburg noch einige andere Orte aufgefallen, die ich aus Filmen oder Serien kenne. Besonders an der Hafenpolizeiwache in der Speicherstadt komme ich hier einfach nicht vorbei: Auch in der verdammt coolen Serie "Notruf Hafenkante" gehen die Polizist*innen dort ein und aus und jagen die Verbrecher*innen durch die Stadt.

10. Aldi Süd, I miss you

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Anscheinend bin ich mit diesem Punkt nicht alleine, denn was zur Hölle ist Aldi Nord?! Ich bemitleide alle, die noch nie die heiligen Hallen eines Aldi Süd betreten haben, denn es liegen Welten zwischen den beiden Geschwistern. Neben der deutlich frischeren Gemüse- und Obstauswahl, fehlt mir im Aldi Nord auch das Angebot an Veggie-Stuff und unnötigen Haushaltsgeräten zu Spottpreisen. Also, falls das hier ein*e Verantwortliche*r liest – nehmt doch ein Stückchen Aldi Süd und gebt es an Aldi Nord ab, ich würde es euch danken!

11. Hamburg, meine Perle

Ach, was soll ich sagen. Bei alle den Unterschieden und Dingen, die mir hier manchmal fehlen: Hamburg, du hast mein Herz gestohlen. Wenn ich im Zug auf der Lombardsbrücke über die Alster in den Bahnhof einfahre, mit zerzaustem Haar am Elbstrand stehe oder mir am Hafen von den Möwen meine Pommes klauen lasse, dann weiß ich – ich bin verliebt!

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