Wo man jetzt in Hamburg Fisch essen geht: Die XO Seafoodbar auf St. Pauli

© Franzi Simon

Kennt ihr dieses ganz bestimmte Urlaubsgefühl? Die Sonne brutzelt vom Himmel, ihr habt die Beine in der Sonne ausgestreckt, durch eure Sonnenbrille beobachtet ihr das Treiben der Menschen auf der Straße vor euch. Das Geräusch schwappender Wellen gegen die nahgelegene Hafenmauer mischt sich mit leiser Jazzmusik, vor euch steht ein kühles Glas Weißwein, von dem Wasserperlen rinnen und in der Luft liegt der köstliche Duft nach frisch gegrilltem Fisch. Minus den Wellen, erlebt ihr genau das jetzt mitten auf St. Pauli!

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Neueröffnung in Zeiten von Corona

Denn in der trubeligen Paul-Roosen-Straße hat gerade frisch die XO Seafoodbar eröffnet. Dahinter steckt niemand geringeres, als Fabio Haebel, der mit seinem Restaurant "Haebel" gerade sein 9-Jähriges gefeiert hat. Genau gegenüber liegt nun also das XO. Premiumlage, mit großer Sonnenterrasse und ganz viel Platz drinnen.

"Der Tag unserer geplanten Öffnung war auch der Tag unserer Schließung" – denn eigentlich sollte die Seafoodbar am 14. März eröffnen. Und dann kam Corona und damit alles anders. Die Gastro ist am schwanken, umso schöner ist es, sich mit Fabio in der Sonne vor seinem neuen Laden über das Konzept und die Philosophie des XOs zu unterhalten. Ein Stück Normalität in diesen Zeiten, so fühlt es sich zumindest für uns an.

Fisch – frisch und nachhaltig

Das XO greift den Kern der Hamburger Kulinarik auf – und macht doch alles anders. Die Stadt, die bekannt für frischen Fisch ist, hat erstaunlich wenig moderne Fischrestaurants zu bieten. Es gibt die alteingesessenen Institutionen, die sich seit Jahrzehnten an die Scholle Finkenwerder Art halten. Es gibt Fischbrötchen-Buden und Bistros, die Dorade grillen. Alles lecker, aber ein moderner Twist fehlt.

Genau das hat sich die XO Seafoodbar vorgenommen. Fischgerichte modern anbieten und dabei vor allem eines groß schreiben: Nachhaltigkeit. Die sustainable Seafoodbar verwendet ausschließlich hochwertige Produkte aus der näheren Umgebung. Heißt der Fisch kommt aus der Elbe, aus der Nord- oder Ostsee. Hummer werden nicht aus Frankreich eingeflogen, sondern kommen von Helgoland. Austern gibt's von Sylt, statt aus dem Atlantik.

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Nachhaltig bedeutet aber nicht nur möglichst kurze Transportwege, sondern auch, wie gefischt oder gezüchtet wird – und das ganze Tier zu verwenden. Genau wie bei der "Head to Tail"-Philosophie, bei der alle Teile von zum Beispiel einem Rind verwendet werden, gilt das im XO auch für Seafood. Deswegen bekommt man hier auch mal Kabeljau-Leber (eine Delikatesse!) serviert und die feinen Gräten werden in Fischfond eingeweicht und schließlich knusprig frittiert.

Auf der Karte stehen immer Gerichte, die saisonal sind. Was gerade gefischt werden kann, kommt auf den Teller. Einen Klassiker, den es immer gibt: das Sardinen-Sandwich. Das wir dann auch gleich mal probieren wollen!

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Moderne Fischküche ohne großes Tamtam

An dem Sandwich merkt man: das XO ist modern, aber nicht abgehoben. Die Zutaten sind hochwertig und brilliant verarbeitet – das bedeutet aber nicht automatisch kleinste Häppchen auf Schaum. Sondern eben auch ein Sandwich mit frittierter Sardine, Tomate, einer Scheibe eingelegter Zitrone und hausgemachter Mayonnaise. So einfach – so unglaublich lecker.

Übrigens ist das XO zwar Seafoodbar, bietet aber auch immer vegetarische und vegane Optionen an. Sodass auch die Nicht-Fischliebhaber*innen richtig satt werden. Dann gibt es das Sandwich zum Beispiel stattdessen mit frittierter Aubergine.

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Das Meer auf der Zunge

Als nächstes probieren wir einen weiteren Klassiker, den das XO auf eigene Art serviert: die Fischsuppe. Statt mit einem Fond aus verschiedenem Seafood zu arbeiten, wird hier wirklich nur Steinbutt verkocht. Das Filet thront in der Mitte, umgeben von einem unglaublich intensivem Sud, der mit Tomatenöl und Fenchel garniert ist.

"Die Gäste können immer nicht glauben, dass der ganze Geschmack von nur einem Fisch stammt", lacht Fabio. Genau so funktioniert das XO: Viel Geschmack,  sorgfältige Auswahl der Zutaten und eine fantastische Präsentation.

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Urlaubsgefühl in der Paul-Roosen-Straße

Das XO fühlt sich gerade jetzt an, wie ein geschenkter Urlaub. Der Geschmack transportiert uns in ferne Erinnerungen an Sand an den Füßen und Salz in den Haaren. Die lässige, schöne Einrichtung passt ebenso nach St. Pauli wie nach Biarritz. Absolutes Highlight ist auf jeden Fall die große Terrasse, die den ganzen Tag in der Sonne liegt. Das getrocknete Schilf auf den Tischen wogt im leichten Wind, hinter uns klirrt es leise aus dem Restaurant und der Geschmack nach Meer liegt auf der Zunge. Urlaub geht auch zuhause, das beweist das XO.

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Veggie & Vegan: Auch wenn das XO eine Seafoodbar ist, gibt es immer vegetarische und vegane Optionen mit denen ihr richtig satt werdet.

Mit wem gehst du hin: Mit allen, die im Urlaub am liebsten am Meer frischen Fisch essen und das in Hamburg auch gerne würden.

Beste Zeit: Bei Sonnenschein auf der großen Außenterrasse.

Besonderheit des Ladens: Die Seafoodbar ist sustainable, heißt: alles vom Fisch wird verwertet. Also auch die Innereien oder die feinen Gräten, die sich frittieren lassen!

Lärmfaktor: Soulige Musik im Hintergrund – richtige Urlaubsvibes!

XO | Paul-Roosen-Straße 22 | Dienstag-Donnerstag: 16-23 Uhr, Freitag-Sonntag: 11-23 Uhr | mehr Info

Für diesen Artikel wurden wir freundlichst vom XO eingeladen. Die hat unsere ehrliche Meinung nicht beeinflusst.

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