Kleine, geile Firma: nachhaltige Accessoires von NOY Hamburg

© NOY Hamburg

Yannick und Nadine haben vor drei Jahren ihr Label NOY Hamburg gegründet, mit dem sie Accessoires und Taschen aus Leder produzieren. Gutes Design aber schlecht für die Umwelt – das Problem hatten sie schon von vielen Designern gehört und wollten es anders machen. Wir waren neugierig, wie sie das geschafft haben.

Moin ihr zwei! Erzählt doch mal, was genau steckt hinter NOY Hamburg?

Nadine: Wir machen nachhaltige Accessoires aus Leder, also zum Beispiel Portemonnaies, Laptoptaschen, Brillenetuis und zukünftig auch Ledertaschen. Uns war es dabei vor allem wichtig, dass wir lokale Unternehmen mit einbeziehen. Früher gab es ja unendlich viele Handwerksbetriebe, die sind heute schon auf ein Minimum reduziert. Und wir möchten deren jahrhundertealtes Wissen bewahren.

Yannick: Unsere gesamte Produktion findet nur in Deutschland statt. Unsere Kunden können also davon ausgehen, dass das eingesetzte Material völlig schadstofffrei ist, denn wir beziehen unsere Materialien nur von Zulieferern, die mit bestimmten Öko-Zertifikaten ausgezeichnet sind. Die Tiere leben in Freilandhaltung und werden ausschließlich zur Fleischgewinnung gehalten, also die Rohhäute sind tatsächlich nur Nebenprodukt. Weil sich die Rinder vor allem im Freien bewegen, können leicht Spuren im Leder sichtbar sein, zum Beispiel durch Insektenstiche oder Rangkämpfe. Die lassen wir bewusst so, denn das Leder soll ja seine eigene Geschichte erzählen.

Nadine: Bei der Herstellung unserer Produkte verwenden wir ausschließlich vegetabil gegerbtes Leder, also während der Gerbung werden nur pflanzliche Stoffe verwendet. Und dadurch, dass wir komplett in Deutschland produzieren, wissen wir, dass nach bestimmten Tarifen bezahlt wird und es keine schlechten Arbeitsbedingungen gibt.

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Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Nadine: Ich habe Bekleidungstechnik und Modedesign studiert und daneben in verschiedenen Startups zur Produkt- und Qualitätsentwicklung gearbeitet. Das hat mir extrem viel Spaß gemacht und ich habe mir gedacht, das probiere ich jetzt auch mal.

Yannick: Ja und ich komme eigentlich überhaupt nicht aus dem Fashionbereich, sondern habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Aber es hat mich einfach interessiert, einen nachhaltigen Ansatz zu verfolgen und wir haben uns dann extrem gut ergänzt.

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An welche herausfordernden Momente könnt ihr euch erinnern?

Yannick: Vor zwei Jahren haben wir das erste Mal unsere Accessoires auf der Berlin Fashion Week im Greenshowroom präsentiert, wo nur nachhaltige Mode gezeigt wurde. So sind wir auch mit größeren Kunden das erste Mal in Kontakt gekommen. Da muss man auf einmal sagen, was dich unter vielen so besonders macht und warum gerade deine Lederwaren gekauft werden sollten.

Und, was hast du geantwortet?

Yannick: NOY Hamburg soll hohe Qualität und Langlebigkeit liefern und Vertrauen für den Endverbraucher schaffen. Vielleicht zahlt er etwas mehr aber hat an dem Produkt 20 oder sogar 30 Jahre lang Spaß. Unser generelles Kaufverhalten kann somit nachhaltiger werden, deswegen ist unser Design auch eher zeitlos.

© NOY Hamburg

Wo findet man euch?

Nadine: Zum Beispiel im Avocado-Store oder in unserem eigenen Online-Shop. Wer Lust hat, kann auch unsere Ausstellung am 28. März in der Cramer Wohnvilla besuchen, da präsentieren wir uns zusammen mit neun anderen Labels, die alle in Deutschland und mit Leder produzieren.

Klingt spannend! Wir freuen uns darauf, mehr von euch zu hören und zu sehen.

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