Ein neues Heim für Brauwerkskunst: Die craft beer bar an der Max-Brauer-Allee

© Simon Schröder

Dieser Artikel wurde von Simon Schröder verfasst.

Am Rande der Schanze fließt seit September Craft Beer aus dem Hahn. In der “craft beer bar” in der Max-Brauer-Allee gibt es Biere, die laut Website echte “Braukunstwerke” sein sollen. Wir haben uns den Laden mal näher angeschaut und das ein oder andere Kaltgetränk für euch probiert. 

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Braukunst für alle

Die Neonschrift ist nicht zu übersehen. Der Name “craft beer bar” brennt sich am Eingang direkt auf die Netzhaut und ins Gedächtnis. Umso angenehmer ist danach das Licht in dem großen und einzigen Raum der Bar.   

Auf der linken Seite des Raumes steht der Tresen. Hinter ihm kommen die Zapfhähne aus der Wand. Darüber informiert Kreideschrift, was das Glas kostet, woher das Bier kommt und um was für eine Sorte es sich handelt. 

Gegenüber gibt es ein großes Podest, ganz hinten eine Sitzecke mit Ledersofa. In der Mitte des Raumes stehen schlichte Holztische mit mehreren Hockern. An den Wänden hängen goldene Bilderrahmen. Wer genau hinschaut, erkennt: Die Bilder sind nicht echt. Sie werden in die Rahmen projiziert. 

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Über den Zapfhähnen hinter dem Tresen hängen Bildschirme, in denen das Bierangebot aufgelistet wird. Was zuerst aussieht, wie die Abflugtafel eines Flughafens, ist ein Highlight für alle Bierexperten. Über die App “Untappd” können Gäste live die Biere der “craft beer bar” bewerten. Wer was getrunken und wer gerade ein Bier bewertet hat, wird unten auf den Bildschirmen angezeigt. Echte Bierkenner können so Bewertungen auschecken und sich untereinander austauschen. 

Mit dieser Einrichtung schafft der Laden schafft tatsächlich einen Spagat zwischen jung und alt. Die Bildschirme über denen Zapfhähnen und die digitalen Bilder treffen auf Ledercouch, alte Lampenschirme, goldene Bilderrahmen und mattes Licht. Und diese Mischung spiegelt sich auch im Publikum wider. Der Hipster schlürft sein Bier neben dem feinen Herrn in Hemd und Krawatte. Alle genießen zusammen ihre Biere und erfreuen sich an guter Braukunst. 

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Fass- und gutes Dosenbier

Bei den Getränken geht es um Passion. Kaum eins der 34 Fassbiere sieht man im Alltag im Supermarkt. Ausgesucht werden sie vom Besitzer selber. 

Man kann sich hier durch die ganze Welt trinken oder regional bleiben. Neben Bier vom Timmendorfer Strand gibt es Biere aus England, Oslo oder den USA. Jedes Craft Beer wird nur solange ausgeschenkt, wie der Vorrat reicht. Sehr selten gibt es eine Sorte ein zweites Mal. Die Gäste sollen immer etwas Neues kennenlernen.  

Wer möchte, probiert also belgisches Bier, das mit Kirschen im Fass reifte oder Stouts, die mit Kokosnuss und Vanille versetzt wurden. Natürlich gibt es auch Indian Pale Ales (IPAs), Porter oder leckeres Pils aus dem Hahn.  

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Neben Fassbier gibt es über hundert Craft-Beer-Flaschen und Dosen (ja, Dosen!) im Angebot. Im hinteren Teil des Raums stehen drei Kühlschränke mit einer Vielfalt aus Craft-Beer-Buddeln und Bier im schicken Edelmetall. 

Wie wir bei unserem Besuch lernen mussten, wird vor allem Dosen-Craft-Beer unterschätzt. Denn Bier mag es gerne kühl und dunkel. Die Wände der Dose schützen das Getränk vor Licht und das mag das Bier. So eine Dose ist deswegen viel besser als eine braune oder grüne Glasflasche. 

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Steine schieben und Bierstile kennenlernen

Wem das alles noch nicht reicht, der schnappt sich sein Bier, ein paar Freunde und geht nach unten in den Keller. Dort stehen drei Tische, die vom Fachmann oder der Fachfrau als “Shuffelboard” bezeichnet werden. Laut dem Besitzer hat sowas keine andere Bar in Hamburg.  

Auf solchen Shuffelboards wird nämlich ein Spiel gespielt. Die Grundregeln sind einfach: Ähnlich wie beim Eiscurling werden Steine über eine Tischplatte geschoben. Ziel ist es, die Steine so dicht wie möglich an den Rand der gegenüberliegenden Kante zu schieben. Fällt der Stein von der Platte runter, gibt es keine Punkte. Das macht tatsächlich Laune und nach ordentlich Craft Beer rutscht der Stein wie ein Stück Butter über die Platte. 

Das ist aber nicht alles. Wer noch mehr über Craft Beer lernen will, der besucht die Themenabende der Bar. Hier erzählen Brauer etwas über ihr Handwerk und führen in die Welt der Biere und des Essens ein. Wusstet ihr zum Beispiel, dass man manche Craft Beer gut zu Käse oder Schokolade trinken kann?  

Aber keine Angst. Die “craft beer bar” ist was für alle. Jeder und jede darf hier nach seinem oder ihrem Geschmack trinken. Ein gutes Pils oder IPA gibt es hier genauso, wie Biersorten, die den Gaumen auch mal überraschen. 

Für ein gutes Feierabend (oder zwei, drei, vier…) reicht es auf jeden Fall. Prost. 

Mit wem gehst du hin? Mit Kollegen und Kolleginnen auf ein Feierabendbier oder mit Abenteurerinnen und Abenteurern, die mal was Neues ausprobieren wollen. Jeder Geschmack wird hier getroffen.

Beste Zeit: Kein Bier vor vier! Ab 17 Uhr hat die craft beer bar auf. Nur am Sonntag und Montag fließt kein Bier aus dem Hahn. 

Besonderheit des Ladens: Wechselnde und seltene Craft Beere. 

Preise: Von 3,00 bis 8,50 Euro pro Glas. Im Durchschnitt kostet das 0,25 Glas 4,50 Euro. 

Lärmfaktor: In der Regel entspannt. Unterhaltungen sind hier locker möglich.  

craft beer bar hamburg | Max-Brauer-Allee 275, 22769 Hamburg | Montag bis Samstag ab 17.00 Uhr | mehr Info

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