Artvergnügen #33 – 11 Kunsttipps, die ihr im April nicht verpassen solltet

Was verbindet Entdecker, Neugierige und Kunstliebhaber? Für alle gibt es im April 11 neue Ausstellungstips! Mag der April doch machen was er will, die hanseatische Kunstszene hat definitiv einen ambitionierten Fahrplan für den aktuellen Monat.

Kunstverein Harburger Bahnhof
© 2KVHBF_RealismusMitSchleife_2019_Ausstellungsansicht_Schlumberger-KAYA_FotoMichaelPfisterer_DSC7688.jpg Pablo Schlumberger, Am Arsch vorbei geht auch ein Weg, 2019 & KAYA: S is for Switch (Chamberbag Brotox), 2014-16 Installationsansicht Realismus mit Schleife, Kunstverein Harburger Bahnhof 2019, Foto: Michael Pfisterer

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Kunstverein Harburger Bahnhof: Realismus mit Schleife

Was ist Realismus und wie kann man diesen Begriff greifbar machen und in eine visuelle Sprache übersetzen? Zwischen subjektiver Anschauung und der Suche nach vermeidlich objektiver Universalität wird der Begriff „Realismus“ gleichermaßen durch Kultur, Gesellschaft und Technik geformt. Diese Fragen und Problematiken sind der Dreh- und Angelpunkt für die ausgestellten Arbeiten von Juliette Blightman, Ellen Gronemeyer, KAYA, Martin Kohout, Katrin Mayer, Chris Reinecke und Pablo Schlumberg.

Ausschnitt: Friedrich Einhoff (1936-2018), Figurengruppe 94, 1994, Acryl, Erde und Kohle auf Leinwand, 540 x 520 mm, Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett / bpk © LEVY Galerie, Foto: Dirk Masbaum

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Friedrich Einhoff in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle

Mit der Ausstellung Das vertraute Unbekannte wächst die Sammlung der Kunsthalle ein bisschen weiter. Dank einer umfangreichen Schenkung des Hamburger Malers und Zeichners kann man Friedrich Einhoffs Arbeiten bis Mai entdecken. Thematisch kreist sein Werk um den Menschen. Ob alleine oder in Gruppen abgebildet — Einhoff erforscht innerhalb seiner künstlerischen Arbeit Mann und Frau als ambivalente und zugleich fragile Wesen.

  • Hamburger Kunsthalle Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg
  • bis 26. Mai 2019⎜Dienstag–Sonntag 10–18 Uhr; Montag geschlossen; Donnerstag 10–21 Uhr
  • Eintritt regulär 14 Euro; ermäßigt 8 Euro
© Three Solos: Corinna Holthusen, Alex Kiessling, Florian Eymann | Affenfaust Galerie

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THREE SOLOS Corinna Holthusen – Alex Kiessling – Florian Eymann

Jede Zeit hat ihren Zeitgeist. Das wird vor allem mit einem Blick in die Kunstgeschichte deutlich: Über Architektur, Mode, Schönheitsvorstellungen und Inszenierungsstrategien war und ist Kunst eine Art visuelle Sprache um Identität und Selbstverständnis auszudrücken. Die MalerInnen Florian Eymann, Corinna Holthusen und Alex Kiessling docken an dieser These an und legen im große Dickicht des Hier und Jetzt gesellschaftliche Konventionen der Selbstdarstellung offen.

© P. Schimweg/MARRK: Hundehalsband zum Schutz vor Wölfen, Portugal, Anfang 20. Jahrhundert, MARKKK, Inv. Nr. 13.64:88

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Der Wolf ist zurück!

Der Wolf ist in die Wälder zurückgekehrt und löste mit seinem Comeback große öffentliche Debatten aus: Zwischen der Angst, nicht mehr den Wald betreten zu können und der Faszination für den wilden Normaden, ist der Wolf wie kein anderes Tier eine kulturgeschichtliche Projektionsfläche. Ob in Mythen und Sagen oder als Bösewicht, der Rotkäppchens Großmutter verspeiste — die Ausstellung Von Wölfen und Menschen widmet sich den vielen historischen Bildern und Vorurteilen.

  • MARKK Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt Rothenbaumchaussee 64 20148 Hamburg
  • 12. April–13. Oktober 2019, Eröffnung 11. April 2019 um 19 Uhr⎜Dienstag–Sonntag 10–18 Uhr; Montag geschlossen; Donnerstag 10–21 Uhr
  • Eintritt regulär 8,50 Euro; ermäßigt 4 Euro
Blick auf die Arbeit an Bord der PEKING, 1920er Jahre, © Archiv Laeisz-Reederei

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Die Peking — Ein Hamborger Veermaster

Der Viermastbark Peking macht Lust auf mehr: Das Schiff steht nicht nur für ein Teil Seefahrts- und Hafengeschichte, sondern kann ab 2020 wieder im Original bewundert werden. Dann wird nämlich das Deutsche Hafenmuseum seine Tore für alle Neugierigen öffnen und die Peking im frisch restaurierten Zustand präsentieren. Bis Ende Mai zeigt die Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte Filme und Originalausstattung wie etwa Bullaugen, Kompass und Rettungsring des Schiffes.

  • Museum für Hamburgische Geschichte Holstenwall 24, 20355 Hamburg
  • bis 26. Mai 2019⎜Montag & Mittwoch–Freitag 10–17 Uhr; Samstag–Sonntag 10–18 Uhr; dienstags geschlossen
  • Eintritt regulär 9,50 Euro; ermäßigt 6 Euro; Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt
Rosanna Graf, Stab und Fleisch, 2015, 16:9 HD-Video, Stereo, 15:09 Minutes, Courtesy the artist, Copyright: © Rosanna Graf

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#FUZZYDARKSPOT

Nicht Malerei oder Fotografie, sondern Video steht im Fokus der aktuellen Ausstellung in der Sammlung Falckenberg! Die vom Videokünstler Wolfgang Oelze kuratierte Ausstellung legt dabei einen thematischen Schwerpunkt auf Videoarbeiten von vornehmlich Hamburger KünstlerInnen seit den 70er Jahren. Zwischen den Polen von Realität und Fiktion, Dokumentation, Überwachung und Bildmanipulation wird dieses Medium in den Räumen der Sammlung Falckenberg einen spannenden Verhandlungsort finden.

  • Sammlung Falckenberg Wilstorfer Str. 71, 21073 Hamburg
  • 13. April–03. November 2019⎜Eröffnung am 13. April 2019 von 12–18 Uhr. Im Rahmen von öffentlichen Führungen: Donnerstags und freitags um 18 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags um 12 und 15 Uhr. Buchung im Ticketshop erforderlich. Sowie jeden 1. Sonntag im Monat 12–17 Uhr
  • Eintritt regulär: 15 Euro; ermäßigt: 12 Euro
Ausschnitt: Ahlers-Hestermann (1883-1973), Porträt Anita Rée, 1915, Öl auf Leinwand, Dauerleihgabe aus der Sammlung der Hamburger Sparkasse, Foto: Fotostudio Grünke Hamburg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

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„Ein lebendiges Museum …“ Max Sauerlandt und die Hamburgische Sezession

Vor genau 100 Jahren verfolgte der ehemalige Direktor des MKG ambitioniert ein Ziel: Die Hamburger Kunstszene nach dem 1. Weltkrieg wieder aktiv zu beleben und die moderne Kunst zu fördern. Überzeugt unterstütze er KünstlerInnen der Hamburger Sezession wie etwa Anita Rée, Arnold Fiedler oder Rolf Nesch. Dieses 100-jährige Jubiläum nimmt das MKG nun zum Anlass die Geschichte und die damit vor allem verbundene Kunst hinter Sauerlandts Engagement zu würdigen.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • bis März 2020⎜Dienstag–Sonntag 10–18 Uhr; Montag geschlossen; Donnerstag 10–21 Uhr
  • Eintritt regulär 12 Euro; ermäßigt 8 Euro
© HANNAH PERRY, A SMASHED WINDOW AND AN EMPTY ROOM, INSTALLATIONSANSICHT im Kunstverein Hamburg, Copyright photo: Fred Dott

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HANNAH PERRY – A Smashed Window and an Empty Room

Die britischen Künstlerin Hannah Perry fragt mit ihrer ersten Ausstellung in Deutschland

nach den Mechanismen hinter persönlichen Erinnerungen in einer hypertechnologisierten und vernetzten Welt. Ihren eigenen Erinnerungen an das Heranwachsen in Nordengland oder an vergangene Freundschaften nähert sie sich über raumgreifende Skulpturen aus geschwungenen Stahlgerüsten oder in Form von Videoarbeiten.

© Deutsches Zusatzstoffmuseum

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Dazulernen im Deutschen Zusatzstoffmuseum

E-Nummer, Glutamatkristalle oder Glycerin: Wisst ihr, was sich in eurem Essen wirklich so versteckt? Stellt sich gerade eine leichte Panik beim Biss in den Keks ein? Dann bietet das Deutsche Zusatzstoffmuseum auf einer große Entdeckungsreise viele wissenswerte Fakten und Kontexte rund um das Thema Lebensmittel an. Bei einem fiktiven Einkauf in dem Museum — das wie ein Supermarkt angelegt ist — gibt es Übersetzungshilfen, um die schwer entzifferbaren Inhaltsstoffe auf der Rückseite der Verpackung zu verstehen.

  • Deutsches Zusatzstoffmuseum Banksstraße 28, 20097 Hamburg
  • Mittwoch: 11–17 Uhr, Donnerstag: 14–20 Uhr, Freitag bis Sonntag: 11–17 Uhr
  • Eintritt regulär 3,50 Euro; Kinder ab 12 Jahren 2 Euro; bis 18 Jahre frei
Jackie, 41, and friends with Versace handbags at a private opening at the Versace store, Beverly Hills, 2007. A Versace devotee, Jackie shopped from monthly shipments of new merchandise that the design house sent to her home.

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GENERATION WEALTH

Nicht Generation Y, Z oder Praktikum sondern Generation Wealth ist das Thema und der Titel der aktuellen Ausstellung im Haus der Photographie. Lauren Greenfield zeigt Fotografien, die das „Zu Viel“ von Bling Bling, Glitzer und Dollarzeichen als das ultimative Statussymbol der US-amerikanischen (Super-)Reichen und Schönen dokumentieren. Die gelebte Obsession nach noch mehr Designertaschen, Luxusautos und ewiger Jugend sind nur einige Bildmotive, die ihr in der Ausstellung noch bis Mitte Juni entdecken könnt.

  • Deichtorhallen Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg
  • bis 23. Juni 2019⎜Dienstag–Sonntag 11–18 Uhr; jeden 1. Donnerstag im Monat 11–21 Uhr
  • Eintritt regulär 12 Euro; ermäßigt 7 Euro
© Goutam Ghosh, Tethys, 2018, Photo: Vegard Kleven, Courtesy of the artist and STANDARD (OSLO), Oslo

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Goutam Gosh im Kunsthaus Hamburg

Unter dem Titel Reptiles präsentiert das Kunsthaus Hamburg die erste institutionelle Einzelausstellung des indischen Künstlers Goutam Ghosh. Nach Ausstellungen in Mumbai und Oslo zeigt er in Hamburg unter anderem Gouachen auf Wachspapier oder groben Leinen. Seine inhaltlichen Bezugspunkte findet er gleichermaßen in der traditionellen indischen Philosophie als auch in der rationalen Wissenschaft.

  • Kunsthaus Hamburg Klosterwall 15, 20095 Hamburg
  • bis 19. Mai 2019⎜Dienstag–Sonntag 11–18 Uhr
  • Eintritt regulär 5 Euro; ermäßigt 3 Euro; Schüler 1,50 Euro
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