Artvergnügen #30 – 11 Kunsttipps, die ihr im Januar nicht verpassen solltet

Happy 2019, everyone! Und? Wie sieht es mit den Vorsätzen aus? Mehr Sport, mehr #healthyliving und digital detoxing? Warum nicht auch ein bisschen mehr Kultur und Kunst? Hier sind 11 Tipps, die doch vielleicht eine gute Motivation sind, sich im 500. Todesjahr von Leonardo da Vinci mehr den schönen Künsten zu widmen. 

Reinhold Heinrich Künstler erkunden die Österreichischen Alpen 1819 Öl auf Leinwand GE2144 Artists Exploring the Austrian Alps

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Der Berg ruft! Heinrich Reinhold: Der Landschaf auf der Spur

Zwar starb Heinrich Reinhold schon mit 36 Jahren, allerdings hinterließ der Maler ein Œuvre, welches die landschaftlichen Impressionen seiner vielen Studieneisen eindrucksvoll dokumentiert. Auf Reisen in die Schneeberggegend, das Salzkammergut, das Berchtesgadener Land oder auch nach Paris, Wien und Rom dokumentierte er seine Eindrücke. Später verwandelte Reinhold die Skizzen der rauen Gebirgslandschaften und des südlichen Italiens in Ölgemälde. Die Ausstellung knüpft an ein bereits begonnenes Format der Kunsthalle an, welches die europäische Landschaftsmalerei innerhalb der Goethezeit würdigt.

  • Hamburger Kunsthalle Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg
  • bis 10. März 2019⎜Dienstag—Sonntag: 10:00—18:00 Uhr, Montag: geschlossen, Donnerstag: 10:00—21:00 Uhr
  • Eintritt regulär 14 Euro; ermäßigt 8 Euro
© Michael Wolf, Architecture of Density, Hong Kong, 2003-2014, Digital C-print mounted on dibond; wooden frame, no glass, 180 x 269 cm

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Expedition in die Megacities dieser Welt: MICHAEL WOLF: LIFE IN CITIES

Das Haus der Photographie präsentiert noch bis März die Arbeiten des ehemaligen Dokumentarfotografen und Künstlers Michael Wolf. Wolf, der mehrere Jahre in Hong Kong lebte, zeigt in seinen Arbeiten den Kontrast zwischen dem einzelnen Menschen und dem Lebensraum Megacity auf. Gigantische Wohnkomplexe erinnern an einen Bienenstock und die vermeintlich geschützte Privatsphäre löst sich im Voyeurismus dank der gläsernen Hochhausarchitekturen auf. Die Ausstellung präsentiert verschiedene Werkreihen und die Wandinstallation The Real Toy Story im gigantischen Ausmaß von 23 Metern Länge und einer Höhe von 3,5 Metern. 20.000 Billigspielzeuge mit dem Siegel „Made in China“ stehen im knalligen Kontrast zu den stillen und zurückgenommenen Portraits der chinesischen Arbeiter, die sie produzieren.

© Minenräumboote im Hamburger Hafen, 1918, Foto: Atelier Schaul, Staatsarchiv Hamburg

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Museum für Hamburgische Geschichte: Revolution! Revolution?

Die Jahre 1918 und 1919 waren von schweren historischen Umbrüchen geprägt. Der erste Weltkrieg ging zu Ende, Europa musste sich neu ordnen und Deutschland würde in die Weimarer Republik aufbrechen. Die Ausstellung setzt an diesen historischen Moment an und nimmt den Besucher auf eine Zeitreise durch das Hamburg dieser Jahre mit. Über Fotografien, politische Plakate, Kleidung und Alltagsgegenstände arbeitet die Ausstellung nicht nur große historische Momente im nationalen Kontext auf, sondern schafft es auch auf lokaler Ebene die Umwälzungen für Hamburg und ihre Bürger zu vermitteln.

  • Museum für Hamburgische Geschichte Holstenwall 24, 20355 Hamburg
  • bis 25. Februar 2019⎜Montag: 10:00—17:00 Uhr, Dienstag: geschlossen, Mittwoch—Freitag: 10:00—17:00 Uhr, Samstag—Sonntag: 10:00—18:00 Uhr
  • Eintritt regulär 9,50 Euro; ermäßigt 7 Euro
© Ausstellungsansicht 2, Foto: Michaela Hille

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Raubkunst? Provenienzforschung zu den Sammlungen des MKG

So selbstverständlich man heute Kunst und Objekte an der Wand oder in der Vitrine des Museums begutachten kann, so ist es die Herkunftsgeschichte der Ausstellungsstücke oft nicht. Unter dem Titel Raubkunst stellt das MKG eine immer wichtiger werdende  Forschungsthematik vor. Wann wurde von wem das Objekt erworben? Wie kam es in die Sammlung? Diese Ausstellung stellt die Objekte nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten, sondern nach ihrem Herkunftsweg und dem Netzwerk von Akteueren hinter der Geschichte aus. Einem Detektiv gleich, begibt man sich auf (kunstgeschichtliche) Spurensuche durch die Provenienzgeschichte der ausgestellten Objekte.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • bis auf Weiteres⎜Dienstag—Sonntag: 10:00—18:00 Uhr, Montag: geschlossen, Donnerstag: 10:00—21:00 Uhr⎜Dienstag—Sonntag: 11:00—18:00 Uhr
  • Eintritt regulär 12 Euro; ermäßigt 8 Euro
© Foto: Jochen Koppelmeyer, Foto- und Grafikabteilung UKE

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Ein Museum im Krankenhaus? Das Medizinhistorische Museum im UKE

Museen über die Gesichte Hamburgs und des Hafens sind uns in der Stadt bekannt. Aber kennt ihr auch das Medizinhistorische Museum auf dem Gelände des Universitätsklinikums in Eppendorf? Zu entdecken gibt es die Geschichte des Klinikums im Kontext der Medizingeschichte seit dem 19. Jahrhundert. Nimmt man Mikroskopie oder die Erfindung von Röntgenstrahlung heute als selbstverständlich hin, war es die technische Entwicklung und ihre Bedeutung für die Medizin nicht. Neben dem Arbeitsequipment der Ärzte stellt das Museum auch Teile ihrer großen Moulagensammlung aus.

  • Medizinhistorisches Museum Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, Hamburg
  • Mittwoch, Samstag, Sonntag: 13:00—18:00 Uhr, Öffentliche Führung am Sonntag: 15:00 Uhr
  • Eintritt regulär 6 Euro; ermäßigt 4 Euro
© Michael Zapf

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Ahoi ihr Landratten – auf ins Maritime Museum in der Hafencity

Im Herzen der Hafencity könnt ihr im alten Kaispeicher auf neun Decks so einiges begutachten: Das Maritime Museum nimmt die Besucher*innen mit auf eine Reise durch die Geschichte der Seefahrt. Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert, von Wikingern, Engländern oder Niederländern, zum Zwecke von Expeditionen, Handel oder Kriegsführung — die Geschichte der Schifffahrt wird in der ständigen Sammlungspräsentation von vielen Perspektiven beleuchtet. Zusätzlich legt das Museum in einer Sonderausstellung auf dem ersten Deck einen Schwerpunkt auf den Hamburger Reeder Albert Ballin. Dieser leitete Zeit seines Lebens die größte Schifffahrtslinie der Welt.

© Uri Korea, Ausstellungsaufnahme @MARKK, Paul Schimweg

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MARRK meets Korea

Rund 8.400 km Luftlinie trennt Hamburg von Korea. Dank der Kooperation von MARKK und dem National Folk Museum of Korea braucht man aber kein Flugticket zu kaufen, um mehr über die Landesgeschichte und Kultur zu erfahren. Das koreanische Kuratoren-Team stellt neben der Philosophie und dem kulturellem Bewusstsein seit dem 15. Jahrhundert ebenso die landestypische Küche oder den Erfolg von K-Pop vor. Von der Tradition bis hin zur Gegenwart möchte die Ausstellung eine aktuelle Momentaufnahme des Landes formulieren.

  • MARKK Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt Rothenbaumchaussee 64 20148 Hamburg
  • is 01. Dezember 2020⎜Dienstag—Sonntag: 10:00—18:00 Uhr, Montag: geschlossen, Donnerstag: 10:00—21:00 Uhr
  • Eintritt regulär 8,50 Euro; ermäßigt 4 Euro
© Man Ray, "Erotique voilée", 1933, Fotografie, Courtesy: LEVY Galerie, Hamburg, Ausschnitt

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Meret Oppenheim meets Man Ray

Meret Oppenheim und Man Ray sind heute die gefeierten Ikonen der Kunstrichtungen Dada und Surrealismus. Le déjeuner en fourrure, die Pelztasse von Oppenheim oder die kameralosen Fotografien, auch „Rayographien“ genannt, von Man Ray sind heute genauso beliebt wie bekannt. Die LEVY Galerie stellt Papierarbeiten, Fotografien, Objekte und Multiples der beiden Künstler aus, die sich über den Bildhauer Alberto Giacometti in den 20er Jahren in Paris kennenlernten.

© The Current Dance Collective, The Entertainer, 2017, Model: Alexander Varekhine, Foto: Maria Gibert

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Me at the Zoo

Das Internet—unendliche Weiten: Zwischen Wissensspeicher und Fake News, sozialer Vernetzung und Selbstdarstellung ist es ein gigantischer Wirbelsturm von Daten geworden. Heute ist das Internet unfassbar eng mit unserem Leben verwoben und die Informations- und Datenflut im Alltag ist selbstverständlich. Der Ausstellungstitel Me at the Zoo bestätigt diesen Eindruck, den man beim Surfen im World Wide Web manchmal hat. Fun fact: Der Titel kommt von dem allerersten Video, welches 2005 auf Youtube hochgeladen wurde. Das Kunsthaus stellt mit dieser Gruppenausstellung Fragen nach den Grenzen und Spannungen dieser uns so vertraut erscheinenden, virtueller Welt.

  • Kunsthaus Hamburg Klosterwall 15, 20095 Hamburg
  • 18. Januar—03. März 2019, Vernissage Donnerstag, 17. Januar 2019: 19:00 Uhr⎜Dienstag—Sonntag:11:00—18:00 Uhr
  • Eintritt regulär 5 Euro; ermäßigt 3 Euro; Schüler 1,50 Euro
© Uwe Lewitzky: Kein Schiff wird kommen, Ausschnitt 

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Kein Schiff wird kommen: Uwe Lewitzky bei Gudberg Nerger

Kein Schiff wird kommen—Hallo, Optimismus. Gudberg Neger ist nicht nur ein Verlag, eine Agentur und ein Shop, sondern auch eine Galerie in der Neustadt. Zum Anfang des Jahres werden die Arbeiten von Uwe Lewitzky präsentiert, der eigentlich Kulturwissenschaftler ist. Sein Spiel mit Wörtern, alltäglichen Floskeln und ihre künstlerische Neusetzung auf Papier brechen auf dem ersten Eindruck den gewohnten Lesefluss. Gleichzeitig sind sie auf inhaltlicher Ebene clever und machen beim Lesen Spaß.

  • Gudberg Nerger Poolstraße 8, 20355 Hamburg
  • 12. Januar bis 13. Februar 2019⎜Montag—Freitag: 10:00—18:00 Uhr, Samstag: 12:00—18:00 Uhr
  • Eintritt frei
© UHH/CeNak/Moeckel

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Hier wird es tierisch: Das Zoologische Museum

Von der Etruskerspitzmaus, dem kleinsten Säugetier der Welt, bis hin zum Finnwal — das Zoologische Museum umfasst eine Sammlung von 10 Millionen Objekten. Darunter auch: Das NDR-Maskottchen, Walross Antje. Groß und Klein können viel über heimische und außereuropäische Tiere in ihren Lebensräumen lernen. Wie entstand vor Milliarden von Jahren Leben auf der Erde? Was bedeutet der Klimawandel und was wird er für Auswirkung auf Tier, Umwelt und Mensch haben? Aktuelle und große Themen erwarten euch bei einem Besuch!

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