11 Filme, die ihr euch auf den 30. Lesbisch Schwulen Filmtagen Hamburg anschauen solltet

Vom 15. bis 20. Oktober herrscht in der queeren Community in unserer schönen Stadt wieder Ausnahmezustand. Die 30. Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg bieten neben zahlreichen Partys und Sonderveranstaltungen auch ein pralles Filmprogramm. Tickets für alle Kinovorstellungen könnt ihr an den Tageskassen in den Kinos Metropolis, Passage, 3001 und B-Movie käuflich erwerben. Und damit ihr bei 120 Kurz- und Langfilmen im diesjährigen Programm nicht den Überblick verliert, verraten wir euch hier, bei welchen Filmen sich der Ticketkauf am meisten lohnt.

1. And Then We Danced

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Der diesjährige Eröffnungsfilm entführt nach Tiflis, die Hauptstadt Georgiens. Hier konkurrieren Merab und der neu zur Tanzakademie hinzugestoßene Irakli um einen freien Platz als Profitänzer im Georgian National Ensemble. Bei georgischen Nationaltänzen, flüchtigen Berührungen und begehrenden Blicken entdecken sie ihre Gefühle füreinander. „And Then We Danced“ verbindet ein Liebesdrama im Stile vom oscarnominierten Coming-Of-Age-Drama „Call Me By Your Name“ mit tiefen Einblicken in die georgische Gesellschaft, in der eine junge Generation mit verkrusteten Strukturen hadert und aus ihnen auszubrechen versucht.

Termin: Dienstag, 15. Oktober, 19.30 Uhr Kampnagel

2. The Garden Left Behind

© The Film Collaborative

Trans-Personen spielen Trans-Personen: Authentizität war dem brasilianischen Regisseur Flavio Alves in seinem Drama, der als erster Film überhaupt größtenteils durch Spenden und Verkäufe bei eBay finanziert wurde, besonders wichtig. Er folgt der 30-jährigen New Yorker Taxifahrerin Tina (Carlie Guevara) auf ihrer Transition, ihrem Weg vom Mann zur Frau. Für den besten internationalen Debütfilm wird das Drama „The Garden Left Behind“ mit dem diesjährigen Queerscope-Preis des Festivals ausgezeichnet und läuft als Abschlussfilm.

Termin: Sonntag, 20. Oktober, 20.30 Uhr Metropolis

3. Khartoum Offside

© Filmotor Praque

Bis zum April 2019 herrschte im Sudan unter der islamischen Militärregierung ein strenges Regime: Frauen war es untersagt, Filme zu drehen oder Fußball zu spielen. Hier setzt diese Dokumentation an: Nach dem Militärputsch nutzen die sudanesischen Frauen durch die neuen Freiheiten ihre Chance, um als Team bei der Frauenfußball-WM in Frankreich anzutreten. Regisseurin Marwa Zein hat die Frauen lange Zeit begleitet und porträtiert in „Khartoum Offside“ ebenso lebenslustige wie mutige Fußballerinnen mit Freude am Sport.

Termin: Donnerstag, 17. Oktober, 20.15 Uhr Passage I

4. Mr. Leather

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Unter dem erzkonservativen Präsidenten Jair Bolsonaro schaffte Brasilien einen traurigen Rekord: 320 Morde an Personen aus der LGBT-Community wurden 2018 in der Kriminalstatistik registriert – die höchste Zahl weltweit. Der Dokumentarfilm „Mr. Leather“ von Regisseur Daniel Nolasco erzählt somit nicht nur die Geschichte der Kandidaten für den brasilianischen Mr. Leather-Wettbewerb in São Paulo innerhalb der mit vielen Vorurteilen behafteten Leder- und Kink-Szene, sondern auch von Repressionen, denen die LGBT-Kulturszene im Land des Karnevals ausgesetzt ist.  

Termin: Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr 3001 Kino

5. Brief Story From The Green Planet

© The Open Reel

Transfrau Tania erhält eine traurige Nachricht: Ihre Großmutter ist verstorben. Zusammen mit dem schwulen Pedro und der Kellnerin Daniela, beides Freunde aus Kindheitstagen, macht sie sich auf den Weg in ihre Heimatstadt. Dort erwartet sie ein kleines, lilafarbenes Alien, das Tanias Oma die letzten Jahre begleitete – und laut Testament an den Ort in Argentinien zurückgebracht werden soll, wo es einstmals gefunden wurde. Irgendwo zwischen Road-Movie, schräger Komödie und trashiger Science Fiction entspinnt sich in „Brief Story From The Green Planet“ ein abenteuerlicher Genremix, der bereits auf der Berlinale 2019 mit dem „Teddy Award“ für den besten Film mit LGBTQ-Thematik ausgezeichnet wurde.    

Termin: Donnerstag, 17. Oktober, 22.30 Uhr Passage I

6. Your Turn

© Taturana

Im Jahr 2015 wurden in ganz Brasilien Schulen besetzt: Tausende junge Menschen demonstrierten für ihr Recht auf Bildung und Zukunft fernab von Rassismus und Intoleranz. In der Dokumentation „Your Turn“ berichten drei Aktivistinnen von Brasiliens schrittweisen Weg von einem weltoffenen hin zu einem repressiven Land – und wie diese Entwicklung nur durch Protestbewegungen und den Widerstand jedes/r Einzelnen gestoppt werden kann. Ein aufrüttelnder Film von einem Regie-Kollektiv.

Termin: Sonntag, 20. Oktober, 17.30 Uhr Passage 2

7. Fireflies

© Figa Films

Bis heute drohen Homosexuellen im Iran schwere Strafen – bis hin zum Tode. Für den schwulen Protagonisten Ramin nach einer Gefängnisstrafe ein Grund, das Land zu verlassen. Doch anstatt nach Griechenland verschlug es ihn nach Mexiko – und Europas schützende Grenzen scheinen in unerreichbare Ferne gerückt. Regisseurin Bani Koshnoudi erzählt in ihrem Drama „Fireflies“ von der Entwurzelung und Verlorenheit Geflüchteter – ganz gleich mit welcher sexuellen Orientierung

Termin: Samstag, 19. Oktober, 20 Uhr Passage 1

8. Darkroom – Tödliche Tropfen

© Missing Films

Auch mit über 70 Jahren ist Rosa von Praunheim noch nicht müde. Mit seiner Dokumentation „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ begründete er 1971 die politische Schwulen- und Lesbenbewegung in der Bundesrepublik. Mit „Darkroom – Tödliche Tropfen“ orientiert er sich an einen authentischen Berliner Kriminalfall aus dem Jahr 2012, als mehrere Morde durch die Sexdroge „Liquid“ in der Schwulenszene für Aufsehen sorgten. Dabei verbindet er Psychodrama und abgründigen Thriller in theaterartigen Studiokulissen.

Termin: Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr Passage 2

9. No Box For Me. An Intersex Story

© AndanaFilms

„Weiblich“ oder „männlich“ waren bis ins Jahr 2018 die beiden möglichen Angaben im Geburtenregister in Deutschland, bevor dieses um „divers“ erweitert wurde – und intersexuellen Menschen mit Ausprägung beider Geschlechtsmerkmale zu mehr Persönlichkeitsrechten verhalf. Der französische Film „No Box For Me. An Intersex Story“ folgt den beiden diversen Personen M und Deborah in ihrem Alltag und lässt auch einen Arzt zu Wort kommen, der Geschlechtsanpassungen von Kindern vornimmt. Eine Dokumentation und ein aufrüttelndes Plädoyer für mehr Selbstbestimmung.

Termin: Mittwoch, 16. Oktober, 17.30 Uhr Passage 1

10. The Carmilla Movie

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Im Jahr, 1872, also 25 Jahre vor „Dracula“ schrieb Joseph Thomas Sheridan Le Fanu seine queere Vampirgeschichte „Carmilla“. Der Klassiker wurde 2014 für eine kanadische Webserie adaptiert, in der Journalistikstudentin Laura in einem Videotagebuch über ihre lesbische Vampirfreundin Carmilla berichtet. Mit „The Carmilla Movie“ wird die Webserie nach 121 Folgen nun zuende geführt: Carmilla muss an den Platz ihrer Kindheit zurückkehren und ihre Seele retten.  

Termin: Freitag, 18. Oktober, 22.15 Uhr Passage 1 

11. A Dog Barking At The Moon

© Granadian

Gerade als sich ihre inzwischen schwangere Tochter Huang Xiaoyu für einen Besuch aus den USA angekündigt hat, entdeckt Li Jiumei, dass ihr Ehemann heimlich schwul ist. Formale Strenge und eine komplexe Erzählung gehen bei „ A Dog Barking At The Moon“ Hand in Hand, mit dem die chinesische Regisseurin Xiang Zi ihr preisgekröntes Regiedebüt vorlegt.

Termin: Freitag, 18. Oktober, 22.30 Uhr Passage 2


Das volle Programm findet ihr unter https://lsf-hamburg.de/

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