11 wahre Verbrechen aus Hamburg

Seid ihr genauso Fans von True Crime-Shows oder -Podcasts wie wir? Irgendwie ist es unfassbar spannend, den Geschichten zu lauschen – auch wenn es manchmal etwas makaber ist. Auch im sonst so friedlichen Hamburg gab es grausame Taten – manchmal sogar direkt in unserer Nachbarschaft. Wir erzählen euch von 11 echten Verbrechen aus Hamburg und wo sie passiert sind.

1. Innenstadt: Dagobert der Kaufhauserpresser

Arno Funke alias Dagobert ging mit seinen Kaufhauserpressungen Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre in die deutsche Kriminalgeschichte ein. 1988 erpresste er das KaDeWe in Berlin, indem er im Mai 1988 zwei Bomben im Kaufhaus platzierte – entzündet wurde nur eine, er erbeutete damit 500.000 DM. Seine zweite Erpressung vier Jahre später, diesmal gegen den Konzern Karstadt gerichtet, traf dann auch die Innenstadt Hamburgs: In der Nacht zum 13. Juni 1992 zündete in der Mönckebergstraße eine Rohrbombe – der Schaden war erheblich. Der Bombe folgten weitere fünf, unter anderem in Bremen und Hannover. Nachdem er die Polizei während seiner Erpressungen immer wieder in die Irre geführt hatte, wurde er im April 1994 gefasst. Seinen Namen Dagobert erhielt er durch seine Zeitungsannoncen, über die er mit der Polizei für die Geldübergaben kommunizierte: “Dagobert grüßt seine Neffen”.

2. Barmbek Süd: Der Lord von Barmbeck

Anfang des 20. Jahrhunderts hat Julius Adolf Petersen als “Lord von Barmbeck” sein Unwesen im Hamburger Osten getrieben. Mit seinen Eltern wohnte er in der Heitmannstraße in Barmbek Süd, das damals noch "Barmbeck" geschrieben wurde. Als Kopf der Verbrecherbande “Barmbecker Einbrechergesellschaft”, die bis zu 200 Mitglieder gehabt haben soll, beging er Diebstähle, Einbrüche und Banküberfälle. Seinen Beinamen “Lord” erhielt Petersen aufgrund seiner stets ordentlichen Kleidung und Großzügigkeit gegenüber seinen Bandenmitgliedern. Stadtbekannt in ganz Hamburg wurde der Lord 1920, als er das Postamt in der Susannenstraße überfiel und mehr als 200.000 Mark erbeutete. In den Jahren seiner Verbrecherkarriere sollen sich bei der Polizei bis zu 20 Meter Akten angesammelt haben. Für seine Taten saß er mehrere Jahre im Gefängnis, bevor er sich 1933 dort erhängte.

3. Rahlstedt: Der Säurefass-Mörder

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Zwischen 1986 und 1991 verschleppte Lutz Reinstrom drei Frauen in einen Bunker, den er eigens auf seinem Grundstück im Dompfaffenweg in Rahlstedt errichtete. Sein erstes Opfer war die 61-jährige Ehefrau seines Lehrmeisters, die er eine Woche festhielt und tötete. Danach verschleppte er eine 38-jährige Bekannte und hielt sie vier Wochen fest, bevor er sie umbrachte. Zuletzt entführte er die neue Lebensgefährtin seines Lehrmeisters und forderte 300.000 DM Lösegeld. Als seine Frau früher als geplant aus dem Urlaub kam, gab er jedoch auf und brachte sein letztes Opfer zur Polizeistation in Langenhorn, wo er sie laufen ließ.

Im Anschluss wurde Reinstrom zu drei Jahren Freiheitsstrafe wegen erpresserischen Menschenraubs verurteilt. Während der Verhandlungspause kam die Mutter des zweiten Opfers auf eine Ermittlerin zu und erzählte von der Bekanntschaft zwischen ihrer vermissten Tochter und Reinstrom. Nach Durchsuchungen fand man 1992 Säurefässer mit menschlichen Überresten im Anwesen in Rahlstedt. Reinstrom wurde 1996 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.

4. Blankenese: Die Reemtsma Entführung

Philipp Reemtsma heute | © Ziko, wikipedia | CC BY 3.0

1996 wurde der Hamburger Unternehmer-Sohn Jan Philipp Reemtsma für 33 Tage gefangen gehalten, um Geld in Millionenhöhe zu erpressen. Der Erbe des milliardenschweren Zigaretten-Konzerns wurde am 25. März 1996 auf seinem Grundstück in der Krumdal Straße in Blankenese überwältigt und für mehr als einen Monat in einem Keller im niedersächsischen Garlstedt festgehalten. Insgesamt 15 Millionen Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken erbeuteten die Entführer rund um Thomas Drache. Etwa zwei Tage nach der Lösegeldübergabe wurde Jan Philipp Reemtsma freigelassen. 1998 wurde Thomas Drache in Argentinien festgenommen, auch die drei Mittäter wurden gefasst. Thomas Drache wurde zu 14 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt, seit Oktober 2013 ist er auf freiem Fuß.

5. Ottensen/St. Pauli: Der Frauenmörder Fritz Honka

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Spätestens seit Heinz Strunks Buch “Der Goldene Handschuh” und der Verfilmung von Fatih Akin ist Fritz Honka fast jedem in Hamburg ein Begriff. In seiner Dachgeschosswohnung in der Zeißstraße in Ottensen ermordete er in den 70er Jahren vier Frauen, deren Leichen er ebenfalls in seiner Wohnung aufbewahrte. Ein entsetzlicher Gestank entstand – den Honka unter anderem mit Duftbäumen zu überdecken versuchte. Seine Opfer lernte er allesamt im Goldenen Handschuh kennen, einer Kiezkneipe auf dem Hamburger Berg, die es auch heute noch gibt. Die Frauen stammten allesamt aus dem Trinkermilieu, vermisst wurde keine von ihnen. Entdeckt wurden die Morde durch einen Zufall: Am 17. Juli 1975 brach im Haus in Honkas Abwesenheit ein Feuer aus, ein Feuerwehrmann stieß bei Löscharbeiten auf Leichenteile.

6. Winterhude: Schießerei mit RAF-Terroristin

Die Pfarrerstochter Christine Kuby kam 1974 zum ersten Mal in Kontakt mit der RAF-unterstützenden Gruppe “Antifaschistischer Kampf”, bevor sie 1977 komplett in den Untergrund wechselte. Sie war am geplanten Raketenwerfer-Angriff auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe beteiligt – der Anschlag scheiterte. Auch in den folgenden Jahren agierte Kuby für die RAF, bei ihrer Festnahme in Hamburg kam es dann zum Schusswechsel: Am 21. Januar 1978 versuchte die Terroristin in einer Apotheke am Winterhuder Marktplatz Schmerzmittel mit einem gefälschten Rezept zu holen und wurde erwischt. Sie begann auf die Polizist*innen zu schießen – und verletzte einen davon schwer. Sie wurde wegen versuchten Mordes an zwei Polizisten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verhaftet – im Februar 1995 wurde sie vorzeitig entlassen.

7. Altona: Ein Überfall und jahrelange Flucht

Thomas Wolf war für mehrere Jahre einer der dringend gesuchtesten Straftäter Deutschlands. Auf der Flucht war er schon oft zuvor gewesen: bereits 1982 war er aus einer Gefängnisklinik geflohen, 1988 konnte er die Gitterstäbe in der JVA Gütersloh zersägen, in der JVA Geldern wurde der Vollzug gelockert – Wolf entkam wieder. Bis 2000 saß er in der JVA Moers-Kapellen, auch hier kam er von einem Hafturlaub nicht zurück. Erstmals auffällig wurde Thomas Wolf durch Diebstähle: Betrug, Raub und schwere räuberische Erpressung kamen später dazu. Im April 2000 überfiel er die Commerzbank am Paul-Nevermann-Platz und erbeutete eine halbe Millionen DM. 2009 entführte er eine Wiesbadener Bankangestellte, um ein Lösegeld in Höhe von 1,8 Millionen Euro zu ergattern. Nach der Übergabe konnte sich die Geisel selbst befreien. Wolf war wieder auf der Flucht, 100.000 Euro Belohnung waren auf ihn ausgesetzt. Nach 62 Tagen wurde er im Mai 2009 auf der Reeperbahn festgenommen.

8. Grasbook: Der Pirat Störtebeker

Klaus Störtebeker Statue Hafencity | © Soenke Rahn, wikipedia | CC BY 3.0

Der wohl älteste bekannte Kriminelle Hamburgs ist der Seeräuber Störtebeker, der Ende des 14. Jahrhunderts auf Raubzug in der Nordsee gegangen sein soll. Störtebeker soll zwischen 1390 und 1400 Handelsschiffe zwischen England, Dänemark, Norwegen und Schweden überfallen haben. 1401 soll er gemeinsam mit seiner 72-köpfigen Besatzung auf dem Grasbrook enthauptet worden sein, sein Henker wurde im Anschluss ebenfalls getötet. 1878 will man dort auch seinen Schädel gefunden haben. Noch heute halten sich unzählige Legenden um Störtebekers Person, sein Leben und auch seinem Tod, denn er soll nach der Enthauptung meterlang ohne Kopf gelaufen sein.  In der HafenCity wurde Störtebeker ein Denkmal gewidmet.

9. Hamburger Randbezirke: Der Heidemörder

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Thomas Holst, bekannt als Heidemörder, tötete zwischen 1987 und 1989 drei Frauen: Eine 21-jährige Studentin zog er auf dem Weg vom S-Bahnhof Rissen bis zu ihrem Elternhaus gewaltvoll in sein Auto, eine 28-jährige Hausfrau zwang er auf ihrem Heimweg in Rahlstedt zur Mitfahrt, eine 22-jährige Kosmetikschülerin stieg freiwillig ein, nachdem sie ihre Bahn verpasst hat. Aufgrund des Fundorts seines letzten Opfers bekam Holst den Namen “Heidemörder”. Am 24. Dezember 1990 wurde er festgenommen und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 1995 verhalf ihm eine Therapeutin zur Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt des Klinikums Nord in Langenhorn, die er später auch heiratete. Nach etwa drei Monaten Flucht stellte sich Thomas Holst freiwillig auf der Polizeiwache 31 in Uhlenhorst.

10. Am Baumwall: Die gefälschten Hitler Tagebücher

Konrad Kujau gelang in den 80er Jahren eine der größten Täuschungen jemals: Für insgesamt 9,3 Millionen DM verkaufte er 62 Bände der vermeintlichen Hitler Tagebücher an den Stern – eine Fälschung, wie es sich schnell nach der Veröffentlichung herausstellte. 1980 erhielt der damalige Stern-Reporter Gerd Heidemann die Information, dass Adolf Hitlers Tagebücher an Bord eines verunglückten Flugzeugs gefunden worden sein sollen. Immer wieder steht Heidemann mit Kujau im Kontakt, der die Tagebücher in Wahrheit selbst produziert hat. Am 6. Mai 1983, nur acht Tage nach Veröffentlichung, gibt das BKA seine Untersuchung bekannt: Die Bücher sind zweifelsfrei gefälscht. Gerd Heidemann wird entlassen und wegen Betrugs zu einer Strafe von vier Jahren und acht Monaten im offenen Vollzug verurteilt, Konrad Kujau erhielt für die Fälschung eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten.

11. St. Pauli: Der Auftragsmörder Werner “Mucki” Pinzner

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Die kriminelle Karriere von Werner Pinzner, der von vielen nur “Mucki” und später „St. Pauli Killer“ genannt wurde, begann 1975, als er gemeinsam mit zwei Bekannten einen Supermarkt überfiel – der Geschäftsführer des Marktes kam dabei ums Leben. Er wurde zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, wovon er neun in der JVA Fuhlsbüttel absaß. Dort trat er auch mit Personen aus dem Hamburger Rotlichtmilieu und mit Drogen in Kontakt. Im Monat seiner Freilassung, im Juli 1984, erledigte er seinen ersten Auftragsmord – bis zu seiner Verhaftung 1986 sollen noch zehn weitere Morde dazugekommen sein. Bei einer Vernehmung am 29. Juli 1986 erschoss er schließlich seine Ehefrau, den ermittelnden Staatsanwalt und sich selbst auf dem Polizeipräsidium am Berliner Tor.

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