Neu in Altona: die Malto Bar ist die neue Craft Beer Perle des Viertels

Die ersten beiden Dinge, die einem in den Sinn kommen, wenn man an die Max-Brauer-Allee denkt? „Verbindet eben Altona und die Schanze, es gibt ein paar Kioske, sonst aber recht unspektakulär“ – nicht unbedingt der(!) Ausgeh-Hotspot der Stadt.

Ein ehemaliger Croque-Laden in genau dieser Straße wurde jetzt umfunktioniert zu einem kleinen Mekka für Craft-Beer-Genuss in nachbarschaftlichem Ambiente. Wir haben die Malto Bar besucht und wissen, warum ein junger Mann, der einen Doktor in Mathematik gemacht hat, jetzt lieber eine Bar in Altona betreibt.

© Andreas Baur | Sony Alpha 7 II

Minimalismus & Malz

Dunkelblaue Wände fallen nach Betreten der Bar als erstes ins Auge – dazu quadratische Tische aus hellem Holz und Stühle, die manch einer noch erkennen wird, wenn er in den 80ern und 90ern die Schulbank gedrückt hat. Schwarz-weiße Fotografien zieren die Wände, am Tresen eine beachtliche Zapfanlage mit sieben amtlichen Hähne. Durch ein mit Sesseln bestücktes Nebenzimmer erreicht man die kleine Terrasse, die jedoch noch im Aufbau ist. Durch die Luft summt Indie-Rock. Soweit so spannend. Unwohl fühlt man sich hier definitiv nicht.

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Francesco heißt der Bar-Betreiber, der uns heute am Tresen der Malto Bar empfängt – mit einem klangvollen italienischen Einschlag in der Stimme. Seit 2014 braut er bereits in Eimsbüttel mit seinen Freunden in ihrer kleinen Brauerie in der Schäferstraße – direkt neben Jimmy Elsass. Sein Plan war eigentlich ein anderer: seinen Doktor der Mathematik hat Francesco an der Uni Hamburg gemacht.

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Dass man damit nicht zwangsläufig diesen Karriereweg einschlagen muss, auch wenn man das Potenzial hat, zeigt Francesco, der sich doch lieber seiner Leidenschaft widmen möchte. Kalkulieren kann er trotzdem.

Auf die Nachbarschaft!

Womit er auch rechnet? Dass die Malto Bar zu einer waschechten Altonaer Nachbarschaftskneipe wird. Die Leute aus dem Viertel sollen hier ihr Feierabendbier trinken können – und zwar keines der herkömmlichen Sorte. Viel vor hat er mit seiner Bar: Jazz-Konzerte, Lesungen und Kulturprogramme aller Art – das aber erst im Verlauf des Jahres. Sogar Snacks wie frische Paninis sollen bald kommen. Francesco ist jedoch erstmal froh, dass sein Laden überhaupt eröffnet ist.

© Andreas Baur | Sony Alpha 7 II

Als erstes zapft er uns eine Grisette frisch vom Zapfhahn. Die Grisette stammt aus Belgien und wurde ursprünglich für Bergmänner gebraut, um sich in der Mine zu erfrischen – deshalb auch traditionell mit einem eher geringen Alkoholgehalt.

Bergbau-Bier in Altona?

Da wahrscheinlich die wenigsten Gäste des Malto im Bergbau arbeiten, nimmt Francesco sich die Freiheit, hier nochmal das ein oder andere Prozent raufzulegen, weshalb wir bei immerhin 3,8% ankommen. Ein durchaus malziges Bier, was aber dennoch leicht trinkbar ist. Schöne Erfahrung. Kann man gut und gerne auch ein zweites von trinken.

© Andreas Baur | Sony Alpha 7 II

As IPA as it gets!

Wie es sich für jeden Craft-Beer-Braumeister gehört, muss auch ein kapitales Pale Ale gebraut werden, indem die Handschrift des Braumeisters steckt. Das Simcoe Mosaic ist ein Indian Pale Ale und hat mit einem Alkoholgehalt von 4,7% relativ wenig Umdrehungen für ein IPA. Geschmacklich durchaus kräftig, überaus hopfig und dennoch mit der nötigen fruchtigen Süße, die ein IPA eben braucht. Runde Sache. Schönes Bier.

Wir könnten jetzt noch durch die weiteren Biere probieren, doch dann könnte das mit dem Schreiben ein bisschen schwierig werden.

© Andreas Baur | Sony Alpha 7 II

Die Malto Bar wirkt wie das, was man sich unter einer modernen Craft Beer Bar in Hamburg vorstellt – dazu jedoch die nötige individuelle Note, die Francesco seinem Laden durch minimalistisches Interior und eine tiefe Überzeugung von seinen Bieren und das nötige Wissen darum, verleiht. Wir hoffen sehr, dass die Malto Bar – obwohl direkt an einer Hauptverkehrsstraße gelegen, zu einem Geheimtipp in der Hamburger Craft-Beer-Szene mausert und dennoch den Status der Altonaer Nachbarschaftskneipe erlangt. Das Potenzial hat sie dazu allemal.

Unbedingt probieren: Vertraut auf Francesco, der euch mit seiner ganzen Bier-Kompetenz das richtige einschenken wird.

Mit wem gehst du hin?: Mit jedem, der ordentliche Craft-Beer-Kunst zu schätzen weiß.

Beste Zeit: Jederzeit!

Besonderheit des Ladens: Die ungewöhnliche Lage der Bar und das stilsichere Interior.

Lärmfaktor: Die Musik läuft in einer Lautstärke, in der man sich noch gut unterhalten kann.

Preise: Grisette 0,4l: 3,80€

Rauchen: In der Malto Bar darf nicht geraucht werden.

Stammkneipen-Potenzial: Wer das mittelmäßige Hamburger Bier nicht mehr sehen kann und wem noch eine Stammkneipe in Altona fehlt, könnte sie hiermit gefunden haben.

Malto Bar | Max-Brauer-Allee 88 | Dienstag-Donnerstag: 17.00 - 23:00 Uhr, Freitag-Samstag: 17:00-01:00 Uhr, Sonntag: 16:00-22:00 Uhr  | mehr Info

Für diesen Artikel wurden wir freundlichst von der Malto Bar eingeladen. Dies hat unsere Meinung nicht beeinflusst.

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