James Bond-Feeling zum Lunch – das Jin Gui in den Stadthöfen

© Anissa Brinkhoff

Etwas versteckt im Innenhof des Tortue-Hotels liegt das Restaurant Jin Gui. Vier Jahre lang wurde hier renoviert und wir sind sehr gespannt, welche neue Welt hier auf uns wartet. 

Der französische Name des Hotels bedeutet Schildkröte übersetzt und hat eine fantastische Geschichte: Zu Zeiten Napoleon flanierten Dandys durch Hamburgs Straßen mit Schildkröten an der Leine. Mit dieser Geschichte im Kopf betreten wir das Restaurant und haben gleich das Gefühl, auch eine Zeitwand zu durchbrechen. Das Licht ist im Eingangs- und Bar-Bereich sehr gedimmt. Im großen Hauptraum mit Einblick in die offene Küche hängen große Kronleuchter von der Decke, Holzvertäfelungen trennen die Bereiche voneinander und die Tische sind durch gemütliche Polsterbänke zu einzelnen Sitzgruppen arrangiert. Ein großer Teil der Möbel hier sind Maßanfertigungen und fügen sich deshalb zu diesem perfekten Interior-Erlebnis. Die Wände und der Boden sind dunkelgrau so hier fühlen wir uns wie in einem alten englischen Club. Es wäre nicht verwunderlich, wenn im Jin Gui nach dem Lunch direkt die Cocktailstunde anbricht und wir einfach bis spät in den Abend sitzen bleiben

Dinner-Stimmung schon zum Lunch

Aber wir gehen weiter und nehmen Platz im Wintergarten. Heute prasselt der Regen auf das Glasdach und macht die Atmosphäre richtig gemütlich. Wir sitzen auf weichen Polsterbänken mit geblümten Stoff, die Tischplatten sind aus Marmor und ganz viele Pflanzen stehen um uns herum verteilt. Als hätte man das Mobiliar eines sehr edlen Restaurants in einem Gewächshaus gestellt. Wir bestellen ein Wasser und durchstöbern die Speisekarte, während sich der Hauptraum mit anderen Gästen füllt. Einige Gäste im Hotel zu sein, viele tragen Anzug und es wirkt, als komme man hierher, um wichtige Angelegenheiten zu besprechen.

© Anissa Brinkhoff

Asiatische Küche mit internationalem Einfluss

Als Gruß aus der Küche werden uns in Kimchi eingelegte Gurken serviert. Die kommen anscheinend aus dem Kühlhaus und sind noch sehr kalt. Nach ein paar Minuten Wartezeit aber bekommen die Gurken durch die Wärme ihren Geschmack zurück und schmecken richtig frisch, knackig, mit leichter Schärfe. Genau der richtige Aperitif um den Appetit anzuregen.

© Anissa Brinkhoff

Vorweg haben wir uns die Dim Sum-Variationen bestellt. Diese kleinen Teigtäschchen kommen aus der chinesischen Küche und werden dort oft zum Tee serviert. Im Jin Gui sind die Dim Sum eine besondere Spezialität des Hauses und werden mit drei verschiedenen Füllungen gereicht: Ingwer, Huhn und Curry-Ente. Der Teig der Dim Sum ist relativ dick und fest, dafür aber sehr knusprig. Die drei Füllungen schmecken wirklich sehr unterschiedlich und so bekommt man hier tolle Vielfalt. Die Ingwer-Füllung schmeckt angenehm scharf, das Chicken-Curry ist leicht sahnig und die Ente etwas säuerlich. Nur die Sauce auf den Dim-Sum hätten wir lieber getrennt serviert bekommen, um auch den puren Geschmack ausprobieren zu können.

Als zweiten Gang bestellen wir die Sushi- und Sashimi-Variationen und sind von der Optik direkt sehr beeindruckt. Wir bekommen Hamachi, Thunfisch- und Lachs-Sashimi, Teriyaki-Rolls, Krabben-Rolls, mariniertes Flusskrebsfleisch mit Avocado und Gurke, sowie Lachs-Rolls mit Avocado. Wow. Das lassen wir uns besser zwei Mal erklären und fangen an, mit den Stäbchen das Sushi vorsichtig mit die Soja-Sauce zu benetzen. Der Fisch im Sashimi schmeckt sehr mild, die Rolls sind dafür intensiver. Die Kresse auf den Rolls ist eine tolle Idee und bringt ähnlich wie der geröstete Sesam etwas Crunch auf den weichen Reis.

© Anissa Brinkhoff
© Anissa Brinkhoff

Einmal wie im Film fühlen …

Nach dem Lunch lassen wir uns noch die übrigen Räume des Restaurants zeigen und fühlen uns auf einmal wie in einem James Bond-Film. Diese Räume können privat gemietet werden und sind sicherlich der Garant für eine unvergessliche Party.

Im vorderen Bereich des Restaurants befindet sich noch eine tolle Bar, die auch nur zu einem kurzen Drink besucht werden kann. Diese Idee finden wir super, weil vielversprechender als in diesem oscarwürdigen Interieur kann ein Abend wohl kaum beginnen, oder?

© Tortue Hamburg, Susan Chamber
© Tortue Hamburg, Susan Chamber

Unbedingt probieren: Das Sushi hier ist sehr empfehlenswert.

Veggie & Vegan: Eigene Wünsche einfach mit dem Servicepersonal besprechen, hier findet sich für alles eine Lösung.

Mit wem gehst du hin: Mit der wichtigen Lunch-Verabredung, abends zum Cocktail und immer dann, wenn mal wieder ein neues Outfit ausgeführt werden muss.

Beste Zeit: Mittags war es angenehm voll, so dass eine angeregte Stimmung herrschte, aber trotzdem nicht jeder Platz besetzt war.

Besonderheit des Ladens: Neben den Speisen definitiv das Interieur. Für Design-Fans ein echtes Highlight.

Lärmfaktor: Ruhige Musik, zurückhaltende Gespräche – von Lärm kann hier nicht die Rede sein.

Preise: Unsere Dim Sum haben 9 Euro gekostet, das Sushi 12 Euro. In der Abendkarte gibt es Vorspeisen ab 8 Euro, eine große Sushi-Auswahl ab Euro 6 für zwei Stück, Fleischmahlzeiten ab 24 Euro, Desserts für 10 Euro. Auf der Getränkekarte stehen Cocktails ab 12 Euro aber auch 3-Liter Champagnerflaschen von 5999 Euro.

Jin Gui | Stadthausbrücke 10 | Montag - Sonntag: 12:00 bis 23:00 Uhr | mehr Info

Für diesen Artikel wurden wir freundlichst von Jin Gui eingeladen. Dies hat unsere Meinung nicht beeinflusst.

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