Unveröffentlichte G20-Bilder: Reflektieren, was am Fischmarkt geschah
Nach der Welcome to Hell Demo war der Schock über den plötzlichen Gewaltausbruch am Fischmarkt das vorherrschende Gefühl. Wir veröffentlichten die damals geschossenen Bilder nicht, das taten schon genug Andere. Jetzt haben wir sie uns erneut angesehen und gemerkt: Sie packen uns noch heute, weil der G20-Gipfel irgendwie Teil des Gefühls in den betroffenen Vierteln geworden ist.
Und in der (nationalen) Öffentlichkeit? Immer noch Thema. Egal ob in der Nationalen Politik, wenn der Name Olaf Scholz fällt, oder auf dem Heimweg, wenn ein Plakat auf die nächste Filmvorführung einer G20-Doku hinweist. Nach dem Gipfel las ich „Das Viertel braucht jetzt eine kollektive Trauma-Verarbeitung“ und ich denke, die Zeit für die Aufarbeitung ist jetzt gekommen.
Es ist Zeit, mit der persönlichen Aufarbeitung des ganzen G20-Wahnsinns zu beginnen
Man weiß mittlerweile mehr. Urteile, wie gegen Fabio, sind glücklicherweise abgewendet worden. Andere hatten Haftstrafen zur Folge. Die umstrittene Großfahndung der Polizei, in der Fotos und Videomaterial veröffentlicht wurden, um die herum sich erneut eine derart ekelerregende Berichterstattung entwickelt hat, das einem schon fast die Wut vom Juli wieder hochkochte, sind größtenteils ins Leere gelaufen (ÜBERRASCHUNG!). Der Sonderausschuss im Senat schleppt sich von Runde zu Runde, wird von Behördenangehörigen blockiert – ganz zu schweigen von den durchgeschwärzten Polizeiberichten. Viel passiert, also.
Zeit, sich selbst wieder vorzuwagen, in das Terrain der eigenen Erinnerung um zu reflektieren: Was genau ist da passiert? Warum machen mich diese Bilder auch heute noch fertig? Mir ist doch nicht so richtig was passiert.
Das muss jede*r für sich selbst tun, wir legen zusammen mit urbanshit nur unsere Bilder für euch auf den Tisch, durchblättern müsst ihr selbst.
(Alle Bilder sind unbearbeitet und zeitlich nicht geordnet)