Ein Wohnzimmer mit Pizza-Ofen: Das Lucacelli in Eppendorf
Wir wollen ein gemütliches Restaurant um die Ecke sein“, sagt Betriebsleiter Pooja – „Na dann kommen wir mal schnell vorbei
Seit Juni 2018 gibt es das Lucacelli in Premium-Eckenlagen mitten in Eppendorf, doch schon seit über einem Jahr wird in der Location gewerkelt, umgebaut und eingerichtet, bis endlich Pizza gebacken, Nudeln gekocht und Drinks gemixt werden konnten.
La Familia
Die große Schwester des Lucacellis befindet sich unter gleichem Namen am Balindamm in der Europapassage. Hier verbringen Hungrige ihre Mittagspause und Touristen stärken sich nach Sightseeing-Touren. Schon alleine aufgrund dieser anderen Kundschaft unterscheiden sich die Speisekarten beider Restaurants.
Pooja arbeitet in der Gastronomie seit er 17 Jahre alt ist, hat viel Erfahrung in unterschiedlichsten Betrieben gesammelt und ist jetzt stolz auf sein Lucacelli: „In Eppendorf gibt es genug richtig schicke Restaurants, wir wollen Wohnzimmer-Atmosphäre und zu uns sollen Gäste auch in Flip-Flops kommen“, erklärt er. Pünktlich zur Mittagszeit füllen sich auch schon die Bierbänke vor dem Restaurants, während eine befreundete Landschaftsplanerin aus der Nachbarschaft erst die Blumenbeete umsorgt und einen Capucchino in der Sonne trinkt.
Deshalb gehen wir ins Restaurant
Das Herz der offenen Küche ist ein moderner, mit Gas angeheizter Steinofen (ein noch größeres Exemplar steht im Restaurant am Balindamm). Der Ofen wurde in London hergestellt, in Hamburg mit den funkelnden Kacheln verkleidet und sorgt mit richtig heißen Temperaturen für die Art Pizza, die Zuhause einfach nie gelingen wird.
Den Käse für die Pizza wie auch die frische Pasta lässt sich Pooja von italienischen Lieferanten mehrmals die Woche bringen. „Die Qualität muss stimmen. Wir finden gerade erst heraus, welche Gerichte von unserer Speisekarte die Lieblinge sind und welche wir durch neue Ideen ersetzen können,“ erzählt er.
Das Auge isst mit
Die Decke des Restaurants ist einen zweiten Blick wert: Über 8.000 Scheite aus Holzfurnier hängen dicht an dicht und vermitteln mit den vielen Blumen und Kräutern auf Tischen und an Wänden ein natürliches Raumgefühl. Lampen und Regale im Industriestil, klassische Holzstühle und -Tische und viele Fotos machen aus dem großen Raum ein unaufgeregtes Restaurant. Vor der Durchreiche in die Küche stehen die Spirituosen-Auswahl und eine wunderschöne Siebträgermaschine in sehr italienischem rot.
Und, wie schmeckts?
Das Pizzabrot wird warm serviert und duftet nach Olivenöl. Es ist saftig, leicht gesalzen und super knusprig. Pur schmeckt es schon super, aber eingedipt in die Aioli wird es geschmacklich und kalorientechnisch zu einem richtigen Schwergewicht. Die eingelegten Oliven sind mild – und können natürlich auch in die Aioli eingedipt werden.
Als Hauptspeise gibt’s auf Empfehlung des Hauses die Pizza Diavolo, mit Fior di Latte, Picante Salami, Peperoni und Paprika. Durch die Salami und Peperoni hat der Belag eine Schärfe, die leicht auf den Lippen brizzelt aber längst nicht die Geschmacksnerven lähmt. Der Mozzarella – Fior d Latte – zieht lange Fäden und ist gut portioniert. Eine richtig gute Kombination auf dem weichen Käse sind die noch knackigen Paprikascheiben. Der Pizzaboden ist neapolitanisch-herrlich: Mit knusprigem aber nicht hartem Rand und dünnem Boden, der nicht aufgeweicht ist sondern fest bleibt.
Auf allen Tischen stehen ein Olivenöl und ein Gewürzöl, so dass sich jeder Gast seine Speisen verfeinern kann. Der Pizza ist aber nichts hinzuzufügen, der Geschmack ist rund und die von der Größe und Menge wird auch Mann satt.
Der Capuccino zum Abschluss hat eine standfesten Milchschaum und ist so stark, dass kein Mittagstief folgen dürfte.
Unbedingt probieren: Die Vorspeise Pane di Padelle: Knusprig und saftig frittiertes Pizzabrot serviert mit Aioli und Oliven.
Veggie & Vegan: Vegetarier haben eine größere Auswahl, für Veganer stehen eine Handvoll Gerichte auf der Karte.
Mit wem gehst du hin: Mit den Kollegen in der Mittagspause, mit Pizza-Fans abends.
Beste Zeit: Zum Lunch kurz nach 12 Uhr, wenn das Restaurant gerade geöffnet hat und die Küche fix die Bestellung zubereitet. Oder natürlich zum ausführlichen Dinner abends, in italienischer Ausführlichkeit und Zeit für Vorspeise, Hauptgericht und Kaffee.
Besonderheit des Ladens: Der große Pizzaofen, die moderaten Preise für Eppendorf.
Lärmfaktor: Drinnen ist es angenehm ruhig, draußen je nach Verkehr auch mal lauter.
Preise: Pizzen gibt es ab 7,20 Euro, Pasta ab 8,70 Euro, Salat ab 7,50 Euro und die hausgemachte Limonade ab 4,50 Euro sowie ein Glas Wein ab 5,90 Euro.
Lucacelli, Eppendorfer Landstraße 95, Montag – Sonntag: 12:00-03:00 Uhr
Für diesen Artikel wurden wir freundlichst vom Lucacelli eingeladen. Dies hat unsere Meinung nicht beeinflusst.