Ein Café wie aus Omas Zeiten: Café Boy in Uhlenhorst

© Franzi Simon | Sony Alpha 7 II

Es gibt diese Orte, an denen scheint die Zeit still zu stehen. Da fühlt man sich wie früher bei Oma – das Betreten beamt einen in eine andere Zeit zurück, inklusive aller damaliger Gefühle. Das Café Boy hat es geschafft so einen Ort zu konservieren – und trotzdem modern und frisch daher zu kommen.

30 Jahre lang gab es die Konditorei Boyens am Hofweg bevor Karlotta den Laden übernahm – und daraus ein zeitgerechtes Café mit Vintage-Charme gezaubert hat.

© Franzi Simon | Sony Alpha 7 II
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Aus der Werbung in die Backschule

Eigentlich kommt Karlotta aus einer anderen Ecke – da hatte sie eher mit Druckerpatronen zu tun als mit Sahnesteif. Neben ihrer Arbeit in einer Werbedruckerei, half sie auf dem Wochenmarkt beim Stand "Sahneschnitte" aus. Und verliebte sich in die Backkunst.

Der Traum vom eigenen Café wurde dann auf einmal real, die Fläche am Hofweg war gemietet – und der Boy (hihi) geboren. Sehr bewusst übernahm Karlotta einige der alten Teile, machte vieles neu und schaffte es den Kaffeehauscharakter in die Moderne zu transportieren.

Die große Theke, die holzvertäfelten Wände, die Buntglasfenster, alten Tapeten und verschnörkelten Stühle – das alles erinnert an die 20er Jahre. Doch neue Farben wie ein dunkles Blau, mattes Grau und dunkelblauen Samtbezügen entstauben den Look und geben ihm einen modernen, frischen Anstrich.

© Franzi Simon | Sony Alpha 7 II
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Ein Café für die Nachbarschaft

Das Café Boy will nicht fancy Frühstücksort sein, sondern ein Ort für die Nachbarschaft. Für Stammkunden*innen, die schon früher in die Konditorei gingen um zu klönen und die jetzt wegen der tollen Mandelhörnchen kommen. Für junge Leute, die in Uhlenhorst nicht so viel Auswahl haben, wie in der Schanze oder Ottensen. Für Familien, die hier Kuchenstücke in Kindergröße und Milchbrötchen und einen starken Filterkaffee für Mama und Papa bekommen.

Karlotta will außerdem Künstlern aus dem Viertel die Möglichkeit bieten, ihre Werke an den Caféwänden auszustellen, möchte Lesungen und Workshops anbieten. Wir können uns das vorstellen: draußen Hamburger Schietwetter, drinnen bei Cappuccino und Butterkuchen vorgelesen bekommen!

© Franzi Simon | Sony Alpha 7 II
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Keine Smoothie-Bowl, lieber Donauwelle

Was das Café so unglaublich sympathisch macht: es will gar nicht in die instagram-taugliche Welt voller Smoothie-Bowls und Broten mit Avocado und porchiertem Ei passen. Hier gibt es keine Chia-Samen sondern Rührei mit frischen Brötchen. Statt Energyballs Donauwelle wie von Oma, Butterkuchen, Bauernkuchen in der Größe von Wagenrädern und knusprige Brote.

Beliefert wird das Boy von alten Bekannten: Kuchen und Torten kommen vom Marktstand "Sahneschnitte", wo Karlotta schon auf dem Wochenmarkt am Goldbekufer aushalf und die leckeren Brote und Brötchen von der Stadtbäckerei "Mane".

Wer denkt: "Na toll, bei klassischen Kuchen bin ich raus, bin ja vegan." Stimmt nicht – Karlotta schmeißt den eigenen Ofen an und versucht sich an veganen Gebäcken. Und wir können sagen: die machen sich richtig gut, zum Beispiel die Erdbeer-Apfel-Tarte mit knusprigem Rand und fruchtiger Füllung.

 

© Franzi Simon | Sony Alpha 7 II

Oh Boy, wie ist es schön hier. Wir werden auf jeden Fall wieder vorbeikommen – auf ein Mandelhörnchen oder zwei!

Unbedingt probieren: Die Mandelhörnchen – Lottas absoluter Favorit!

Veggie & Vegan: Aus der eigenen Backstube wird immer wieder mit veganen Kuchen experimentiert, so, dass es immer eine vegane Option gibt.

Mit wem gehst du hin? Mit Leuten, die es gemütlich mögen.

Beste Zeit: An einem verregneten Nachmittag für einen Kaffee nach dem anderen – oder einem Kuchen nach dem nächsten.

Besonderheit des Ladens: 60er Jahre-Charme in allen Ecken

Lärmfaktor: Gemütlich und ruhig

Preise: Kuchen gibt es ab 1,80 Euro, die Tasse Kaffee für 2 Euro.

Café Boy | Hofweg 45 | Dienstag - Sonntag: 08:00–18:00 Uhr | mehr Info

Für diesen Artikel wurden wir freundlichst vom Café Boy eingeladen. Dies hat unsere Meinung nicht beeinflusst.

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