Ein Ausflug nach Paris: Das Bistro Sommelier kocht französisch

An der Großen Elbstraße weht ein eiskalter Wind, schnell huschen wir die Straße entlang, treten durch die Tür der Nummer 148 – und befinden uns auf einmal in Frankreich. Baststühle, Art Déco Lampen, kleine Bistro-Stühle und meterlange Regale voller Wein – Bienvenue im Bistro Sommelier!

Petit France an der Elbe

Das Bistro Sommelier ist die kleine französische Schwester vom Mash, sie teilen sich nicht nur die Räume, sondern auch die Eingangstür. Nur geht es hier ein wenig entspannter zu, statt dunklem Leder und dicken Steaks gibt es ein etwas rustikaleres Lokal-Feeling und französische Food-Klassiker. Dazu, na klar, eine beeindruckende Weinauswahl!

Die Karte ist klein und auf französisch gehalten – klar, gibt es auch die deutsche Übersetzung, ihr könnt euch aber auch vom sehr netten Servicepersonal (da unterscheidet sich das Bistro vielleicht etwas vom Pariser Ton, der ja lieber etwas rauer ist) beraten lassen.

Klassiker von Nizza bis Paris

Französische Küche – das bedeutet für viele Skeptiker Froschschenkel und Schnecken. Ist natürlich ein ziemlich eingeschränkter Blick, aber die Karte des Bistro Sommeliers hat auch ein paar Klassiker parat, die wir außerhalb der französischen Grenzen weniger gut kennen. Und ja, dazu gehören die Escargots, Weinbergschnecken gegart in ordentlich Knoblauch. Wir lassen von den Wirbellosen heute die Finger und wagen uns an eine andere Spezialität: Tête de veau. Übersetzt: Kalbskopf-Carpaccio. Könnte man jetzt eklig finden, wir sagen aber: Hier wurde das Tier zumindest buchstäblich von Kopf bis Fuß verwendet. Und mal abgesehen davon: Das hauchfeine Fleisch mit der Crème Fraiche und den gerösteten Kapern schmeckt zusammen mit der feinen Zitronennote wirklich außergewöhnlich gut!

Wer lieber nicht ganz so waghalsig starten möchte, der bestellt sich eine der Tartines – knusprige Brote mit verschiedenen Belägen wie Ziegenkäse, gegrillten Champignons oder in unserem Fall, zartem Roastbeef. Das Brot ist übrigens hausgemacht und bildet den perfekten Grund für das würzige Fleisch.

Einen zweiten Klassiker, den wir vorab probieren, ist der echte Salade Nicoise. Echt bedeutet: Roher Thunfisch, knackige grüne Bohnen, Oliven und weich gekochte Wachteleier. Mhhhh, wir reisen dann mal kurz an die Côte d'Azur!

Französische Wohlfühlküche

Als Hauptgang probieren wir ein Gericht, das französischer nicht sein könnte: den Coq rôti. Ein knusprig gebratenes Hähnchen, dass mit Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln in einem gusseisenern Topf serviert und am Tisch tranchiert wird. Das Hähnchenfleisch ist wunderbar zart und saftig, mit einer zitronigen Note, während das Gemüse bissfest bleibt. Oh la la – ein tolles Gericht für ein Dinner zu zweit!

Wer sich übrigens jetzt fragt, was der französische Genuss so kostet: weniger als gedacht! Einen Hauptgang bekommt ihr für um die 20 Euro, die kleineren Speisen starten bei 5 Euro und Wein bekommt ihr ab 7 Euro das Glas. Ein fairer Preis für die aufwändigen Speisen und der Eintritt für einen Abend (oder einen Mittag) in Frankreich.

Au revoir, Bistro Sommelier – wir sehen uns wieder!

Zum Nachtisch gibt es dann, wie sollte es anders sein, eine Crème brûlée, die exakt so ist, wie sie sein sollte: Die Zuckerkruste frisch flambiert, leicht bitter, leicht zuckrig und die Crème selbst, oh SO cremig und vanillig. Mhhh, der perfekte Abschluss. Und uns bleibt nicht anderes als zu sagen: Wenn die Foodgöttin aus einem Land kommt, dann wohl aus Frankreich. Sie können es einfach!

 

Unbedingt probieren: Die Tartine mit Roastbeef bei kleinem Hunger, den Coq rôti zum Teilen. Très francais!

Veggie & Vegan: Klassische französische Küche ist sehr Fleisch- und vor allem Butterlastig. Für Vegetarier gibt es eine Auswahl, Veganer sollten vorab nachfragen.

Mit wem gehst du hin: Mit dem Herzensmenschen zum Dinner-Date, mit der Familie an einem besonderen Abend, mit Freund*innen für viele Gläser Wein.

Beste Zeit: Wenn es langsam dunkel wird – so schön!

Besonderheit des Ladens: Wein über Wein über Wein!

Lärmfaktor: Ruhige französische Musik im Hintergrund.

Preise: Hors d'oeuvres ab 5 Euro, Hauptgerichte ab 15 Euro.