Dolce Vita gleich um die Ecke im Eisbüttel

© Alexandra Brucker

Im Eims ist was im Busch. Oder im Busch das Eis? Seit dem 10. Mai sichten wir an der Ecke Schwencke- und Lutterothstraße Menschenansammlungen. Sitzend, stehend, in der Schlange, im Rudel. Ihr gemeinsamer Nenner: Gelato! Ihre geheime Glücksquelle: das neue, schnuckelige Café „Eisbüttel“ von Ira Junge.

© Alexandra Brucker & Melina Müller

12 Eissorten - natürlich und handgemacht. Bravissimo!

Die klassischen italienischen Eiscafés mit hochgetürmten, künstlich-knalligen Eissorten im Tresen – das ist nicht Iras Ding. „Auf natürliche Weise kannst du Eis gar nicht so hoch stapeln.“ Die Eismacherin aus Rissen folgt lieber dem Motto „Natürlich. Handgemacht“ und verführt Naschkatzen mit einer feinen Auswahl von zwölf täglich wechselnden Eissorten. „Hier ist alles von Hand hergestellt – ohne künstliche Zusatzstoffe, ohne künstliche Aromen, ohne Schnick-Schnack! Nach Fertigmischungen können meine Kunden lange suchen. Außerdem benutzen wir hier nur biologisch abbaubare Becher und achten darauf, keinen Papiermüll zu produzieren. Wer das Eis im Café genießt, bekommt es im Glas serviert.“

Geheimtipp Schokosorbet. Oder doch ‘ne Kugel Salz-Erdnuss-Karamell?

© Alexandra Brucker

Traditionsbewusste Naschkatzen erhalten mit den Klassiker-Sorten Schoko, Vanille (ohne gelbe Zusatzstoffe), Stracciatella (mit extrafeinen Schokostückchen) und Co ihre Glückshormone in der Waffel serviert. Auf experimentelle Eisliebhaber/innen warten Gaumenschmeichler-Kreationen wie Salz-Erdnuss-Karamell, Milchreis oder Ziegenmilch-Rosmarin-Honig, aber auch Rote-Beete-Himbeer- oder Holunderblüten-Sorbets. Überhaupt, die Sorbets! Sie sind im „Eisbüttel“ die süßen Kings und Queens im Tresen. Die Geschmacksrichtungen Mango, Orange oder Zitrone befördern Schleckermäuler schnurstracks ins Kälteparadies. Insbesondere eine Sorte hat sich still und heimlich zum Geheimfavoriten gemausert - das Schokosorbet. Ira verrät: „Durch den hohen Schokoladenanteil schmeckt es noch intensiver als die Schokoladen-Eiscreme.“

© Melina Müller & Alexandra Brucker

Ein Hauch von Dolce Vita im Lutterothkiez – wie ein Straßeneck erwachte

Bereits Anfang der 2000er träumte die ehemalige Redakteurin von einem eigenen Café „mit Flair“. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ihr Café kurvte sie wochenlang durch die Hamburger Straßen. Ihr Traum: ein Eckhaus aus Backstein. Außerdem wollte Ira „auf gar keinen Fall in eine Einkaufsstraße“. Die Menschen sollten nicht kurz im Vorbeigehen ein Eis essen. Als Ira eines Abends an den leerstehenden Flächen des Eckhauses(!) aus Backstein (!) in der Lutterothstraße 45 vorbeilief, war es Klinkerliebe auf den ersten Blick. Innerhalb eines Monats hat sich das „Eisbüttel“ tatsächlich zum Treffpunkt für Alt, Jung und Medium entwickelt. Durch ein extra eingelassenes Fenster im Gastraum können Gäste in die Eisküche luschern und schauen, wie Ira und ihr Team das kalte Gold herstellen. 

© Melina Müller

Homemade by Ira & Friends – nicht nur das Eis

Jetzt könnte man(n), frau denken, das Erfolgsrezept des „Eisbüttel“ läge einzig und eisig in seiner Kühltruhe vergraben. Doch bei genauerem Hinhören und – sehen wird klar: Im „Eisbüttel“ steckt der Teufel im Detail, in den Homemade-Holzmöbeln, sogar  an der petrolfarbenen Wand! Ira kann es nur immer wieder betonen: „Es ist ein Gemeinschaftsprojekt. In ihm steckt die Arbeit zahlreicher Menschen. Meine Familie und so viele Freunde haben mir geholfen. Jeder hat sein Know-How eingebracht.“ Die Lampen hat beispielsweise ein Freund designt. Auch die Tische und Bänke sind - wie das Eis - hand- und hausgemacht. Ein Maler-Freund hat sich um die blau-graue Wand gekümmert. An ihr hängen Fotos, die eine Freundin zur Eröffnung geschenkt hat. Den Schriftzug des „Eimsbüttel“ hat sich eine befreundete Grafikerin überlegt. „Auf den Namen bin ich allerdings alleine gekommen. Das glaubt mir ja niemand“, sagt Ira und lacht.

 

Der Blick in die Eiskugel: Afterwork-Sessions und Pfannkuchen-Gelage

Bei den Menschentrauben, die sich an Gutwettertagen vor der Eisdiele tummeln, fragen wir uns: Was erwartet die Eimsbüttler/innen in den nächsten Monaten noch hier? „Momentan habe ich bis 19.00 Uhr auf. Ich überlege nun, einmal in der Woche ein Afterwork-Eistag einzuführen. Die Nachfrage ist auf alle Fälle da. Draußen wollen wir weiter anbauen, es müssen noch mehr Tische und Stühle her. Da ich momentan vollkommen mit der Eisproduktion ausgelastet bin, überlege ich, meine Möbel von Jugendlichen ohne Berufsperspektive bauen zu lassen.“

 

© Melina Müller

Und während der kalten Jahreszeit? Da erwarte den Lutterothkiez vielleicht ein Frühstückscafé. Das wünschen sich zumindest viele Anwohner/innen. „Über Waffeln und Pfannkuchen sinne ich auch nach. Das muss ich noch austesten.“ Eines ist jedoch sicher: Es wird auch im Winter Eis geben. Ira grinst: „Es ist ein Skandal, dass es im Winter hier oft kein Eis gibt! Dabei existieren so schöne Wintersorten.“ Außerdem möchte die Eismacherin in Zukunft noch etwas experimentieren: „Neulich habe ich eine Ingwer-Basilikum-Zitronen-Limo getrunken. Diese Geschmacksrichtung als Eissorte wäre bestimmt lecker!“

 

Unbedingt probieren: das Schokosorbet! Und die restlichen 11 Sorten gehen auch locker flockig in den Mund…

Mit wem gehst du hin: Von A wie Arbeitskolleg/in über O wie Opi bis Z wie Zwischenmiete-WG-Mitbewohner/in.

Vegan: Kein Problem – die meisten Sorbets sind vegan.

Eisbüttel | Lutterothstraße 45 | Montag - Sonntag: 12:00-19:00 Uhr | mehr Info

Für diesen Artikel wurden wir freundlichst von Eimbüttel eingeladen. Dies hat unsere Meinung nicht beeinflusst.

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