11 Schlagzeilen, die wir uns 2018 für Hamburg wünschen

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Mit dem Ende des Jahres 2017 nahm die Überzeugung, es könne ja kaum schlimmer kommen, bei vielen Menschen in Deutschland zu. Auch wenn das unserer Meinung nach Quatsch ist, könnte 2018 jedoch ein Jahr werden, in dem Schlagzeilen die Nachrichten prägen, die wir uns schon lange wünschen. Einen heftig warmen Sommer zum Beispiel, oder ein gekipptes Alkoholverbot in der U-Bahn – doch das sind nur zwei unserer elf Wunsch-Schlagzeilen.

1. “Endlich Ruhe! Ab 2019 finden die Harley Days in Pinneberg statt.”

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“Es wächst zusammen, was zusammen gehört” – mit diesen historischen Worten beginnt Uwe Bergmann die Pressekonferenz der Bergmanngruppe, die für die Organisation der Harley Days zuständig ist. “50.000 Biker in ein Viertel zu stecken, das sowieso schon ein Verkehrsproblem hat, das wollen wir den dort lebenden Menschen nicht weiter aufzwingen”, so Bergmann. Man sei mit der neuen Location zufrieden, so Bergmanns Sprecherin, es sei zwar eine Erschwernis, dass vor Ort in Pinneberg niemand einen Führerschein besitze, geschweige denn irgendwie Auto fahren könne, doch auch für dieses Problem würde man eine Lösung finden.

2. “Kiosk-Obergrenze für Reeperbahn durchgesetzt!”

Der Kampf um den Kiez hat einen Waffenstillstand verordnet bekommen: Nachdem im ersten Halbjahr 2018 weitere vier Bars im Dunstkreis der Reeperbahn ihre Pforten schließen mussten und durch Kioske ersetzt wurden, erwirkte die Staatsanwaltschaft als Reaktion auf eine Klage eines betroffenen Barbesitzers die sofortige Sperre für weitere Kiosk-Neueröffnungen in St. Pauli.

3. “Hitzewelle: Dieser heiße Hamburger Sommer übertrifft alles!”

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Schwitzen, Schwimmen, Schnorcheln – heißt es diesen Sommer in Hamburg. Das Hoch “Olaf” sorgt seit Wochen für Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Eine leichte Brise macht die Hitze gut erträglich und sorgt für täglich volle Schwimmbäder und Parkanlagen. “Regen wird erst wieder für Ende September erwartet”, erklärt Diplom-Meteorologe Eckart Bömeling, “und wenn es doch mal regnet, dann nur spät in der Nacht und auch nie zu viel." 

4. “Rolling Stones spielen Soli-Konzert für neue Stadtpark-Wiese.”

Ein Jahr nachdem das viel besprochene Konzert der Rolling Stones die Stadtpark-Wiese in unfruchtbares Ackerland verwandelt hat, meldet sich die Pressesprecherin der Alt-Rock’n’Roller mit einer Mitteilung an die Hamburger Bevölkerung. Darin heißt es, dass die Band nach ihrem Konzert von der Verwüstung der Parkfläche gehört und sofort Initiative ergriffen habe.

Als neue Austragungsstätte des Soli-Konzerts ist das Volksparkstadion im Gespräch, da dort seit langem schon kein Fußball mehr gespielt werden würde. Die Organisation des Benefiz-Konzerts übernimmt ein Mitarbeiter des Bezirksamts Nord, der bereits die Hälfte des Ticketkontingents “verkauft” hat.

5. “Ab Juli: Feierabendbier in der U3. Bürgerbegehren erfolgreich!”

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Durchbruch des Bürgervereins “Bierbahn statt Bierbikes Hamburg e.V.”: Was als lockere Unterschriftenaktion einiger Mitglieder der Partei DIE PARTEI begann, gewann so schnell an Fahrt, dass Politologen und Politiker landesweit erstaunt sind. Nur wenige Monate nach der Online-Petition hebt der Hamburger Verkehrsverbund sein 2011 in Kraft getretenes Alkoholverbot auf.  

6. “Kostenlose Parkplätze für alle! Elphi wird zur mehrstöckigen Parkgarage umgebaut.”

Zuerst der Schimmelbefall, dann der Ausstieg des Chefdirigenten und nun der ganz große Paukenschlag: Die Elbphilharmonie wird nur zwei Jahre nach ihrer Eröffnung für kleines Geld zu Europas größtem Parkhaus umgebaut. Man habe mit der Zeit eingesehen, dass die Stadt dringenderes brauche, als ein Konzerttempel für gut betuchte Touristen aus aller Herren Länder, erklärte Bürgermeisterin Anna Gallina (Die Grünen).

7. “Köstlich! Tim Mälzer übernimmt ab dem Wintersemester die Campus-Mensa.”

Promirestaurants gibt es in Hamburg wie Möwen an den Landungsbrücken – auch Starkoch Tim Mälzer hat mehrere. Doch nun will er zurück zu seinen Wurzeln: In die Küche der Campus-Mensa, wo er jahrelang als sogenannter “Schnibbler vom Dienst” gearbeitet hat. “Wenn man alles hat, braucht man neue Herausforderungen”, schrieb der Starkoch mit Vorlieben für Autos und Bartfrisuren auf Facebook.

8. “Zur Saison 18/19: endlich wieder Hamburger Stadtderby!”

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Nachdem am 34. Spieltag Jann-Fiete Arp den Hamburger Sportverein vor dem zur Winterpause noch sicher scheinenden Abstieg gerettet hat, dürfen die Rothosen sich nicht nur auf eine weitere wackelige Saison im Fußball-Oberhaus freuen: Der FC St. Pauli hat nach der Hinrunde furios angegriffen und bereits am 25. Spieltag den ersten Tabellenplatz für sich gepachtet. In der Liga werden die beiden Clubs zweimal aufeinander treffen. Unvergessen bleiben die beiden Hattricks von Jan-Philipp Kalla am 33. und 34. Spieltag.

9. “Das Schleudertrauma hat ein Ende: Schulterblatt bekommt Fahrradweg!”

Der skandalöse Zustand, dass im beliebtesten Szeneviertel der Stadt keinerlei Infrastruktur für Radfahrer existiert, ist schon bald Geschichte: Das Kopfsteinpflaster des Schulterblatts wird ausnahmslos herausgerissen und durch modernste Fahrradautobahnen ersetzt.

Einige Fahrradhändler fürchten nun jedoch um ihre Existenz: “Der Verschleiß, der vor allem an teuren aber nutzlosen Fixierädern entsteht, wenn sie über Kopfsteinpflaster gefahren werden, war mein Hauptgeschäft”, sagt ein Fahrradhändler des Viertels.

10. “Stadt atmet auf: Ina Müller zieht zurück nach Niedersachsen.”

Es war die Nachricht des Monats, als Ina Müller im Mai diesen Jahres das Ende ihrer Show “Inas Nacht” verkündete. Sinkende Quoten und Unstimmigkeiten mit dem Shanty Chor sollen die Gründe für die Einstellung des einstigen Quotenschlagers gewesen sein. Nun zieht die Künstlerin weitere Konsequenzen und zieht zurück in ihr Heimatdorf Köhlen, wo sie ein Engagement in der örtlichen Dorfkneipe als Tresenmutti angenommen hat.

11. “Jahrhundertfund! Störtebeckers Kopf bei Elbvertiefung ausgebuddelt.”

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Historische Entdeckung in der Elbe: Bei den Bauarbeiten der Elbvertiefung wurde nach ersten Erkenntnissen der Kopf des 1401 geköpften Seeräubers Störtebeker ausgegraben. “Der Ötzi des Nordens”, wie Störtebeker seit einigen Tagen nun genannt wird, soll ein eigenes Museum in der ehemaligen Musicalhalle des Stage Theaters “König der Löwen” erhalten, das überraschend vor wenigen Wochen Konkurs angemeldet hat.

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