11 Gedanken, die man in der U1 hat
Die U1 ist mit 55,383 km Länge und ganzen 46 Stationen die längste U-Bahn-Strecke Hamburgs. Vom hohen Norden in NoMi (für Nicht-Kenner Norderstedt Mitte) führt sie einmal um die Alster herum wieder nach Norden bis nach Volksdorf. Genug Zeit also, sich den einen oder anderen Gedanken während der Fahrt zu machen:
1. "Nicht einschlafen, bloß nicht einschlafen..."
Keine U-Bahn-Linie Hamburgs ist so gemein zu Feiernden, die auf dem Nachhause langsam in den Schlaf gerüttelt werden. Denn es könnte passieren, dass du in VOLKSDORF aufwachst. Oder Norderstedt. Und dann im schlimmsten Fall eine Stunde Fahrt zurück in Kauf nehmen musst.
2. "Klosternstern, steigt hier jemals jemand zu?!"
Eigentlich gehört dieser Stopp abgeschafft. Denn wer hier am westlichen Alsterufer wohnt, der fährt eh keine Bahn. Sondern eher Porsche Cayenne. Oder er lässt sich fahren.
3. "Ist nicht letztens wieder einer in Ochsenzoll ausgebrochen?"
Die Station auf der Grenze zwischen Hamburg und Norderstedt ist vor allem für eines berüchtigt: die Psychiatrie. In der schon Serienmörder Fritz Honka saß. Immer ein biiiissschen gruselig da.
4. "Lübecker Straße, Wartenau, Ritterstraße, Wandsbeker Chaussee, Wandsbek Markt, Straßburger Straße, Alter Teichweg, Wandsbek Gartenstadt...– KRASS, ist Wandsbek riesig."
And it goes on and on and on. Fährt man mit der U1 sieht man erst einmal WIE riesig der Bezirk wirklich ist. Funky.
5. "Bitte warte, bitte warte..." – an der Kellinghusenstraße die U3 in die andere Richtung erwischen
Von U1 in die U3 umsteigen, wenn's in die gleiche Richtung geht? Null Problemo. Aber einmal die Treppen runter und auf der anderen Seite wieder hoch, weil man in die entgegengesetzte Richtung muss? Nur was für Hochleistungssportler.
6. "Garstedt – wo das G noch für Gewalt steht."
Das gefährlichste, was Garstedt zu bieten hat, sind wahrscheinlich die Imbiss-Läden im Herold Center – ganz bestimmt aber nicht die 15-jährigen Poser, die irgendwo zwischen Busbahnhof und Willy-Brandt-Park abhängen. Wenn ihr Bock auf Ghetto habt, fahrt mal zum Osdorfer Born!
7. "Ah, Meßberg, dann gibts gleich endlich nen Sitzplatz."
Alle Spiegel- und ZDF-Mitarbeiter bitte aussteigen – Waggon leer.
8. "Lauf, lauf, lauf, lauf" – Umsteigen in Ohlsdorf
Ohlsdorf ist der große, fiese Bruder von der Kellinghusenstraße. Denn die Anschlussbahn in Ohlsdorf zu bekommen, ist bisher noch niemandem gelungen. Noch Niemandem!!! Man scheitert entweder an dem Versuch die Rentner-Horden zu umlaufen, die bepackt mit Blumen in Richtung Friedhof trotten oder daran, in den verbleibenden sieben Sekunden sich noch schnell ‘ne Dittsch Pizza klar zu machen. Klappt nicht. Klappt nie!
9. "Die scheiß Alster ist einfach im Weg!"
Um von der Sengelmannstraße nach Farmsen zu kommen, bräuchte man eine tatsächliche Fahrtstrecke von vielleicht vier bis fünf Stationen. Stattdessen MUSS MAN UM DIE GANZE ALSTER RUMFAHREN!!! Und passiert wehleidig 22 Stationen. Ciao, wertvolle Lebenszeit.
10. "Hihi, da sind wieder ein paar zur falschen Trabrennbahn gefahren."
Mittwoch Abend und schon wieder eine Gruppe biertrinkender, extatischer Fans irgendeines zweitklassigen Schlagerstars? Vielleicht solltet ihr nochmal auf der Hochbahn-Karte nachschauen, wo die Trabrennbahn Bahrenfeld genau liegt.
11. "Kiwittsmoor – WTF ist Kiwittsmoor?"
Wer sich tatsächlich mal in der U1 in Richtung Endhaltestelle Norderstedt Mitte wiederfindet, der passiert unweigerlich diese Station. An der nie jemand wartet, aussteigt oder überhaupt zu leben scheint.