11 traurige Orte in Hamburg

© Andreas Baur

Es ist wirklich einfach zu behaupten, dass Hamburg die schönste Stadt der Welt ist. Wendet man allerdings seinen Blick weg von Hafen und Elbstrand, können einem bei einigen Orten die Tränen in die Augen schießen. Nicht, weil die Orte besonders furchtbar sind, sondern weil sie Großstadttristesse und Melancholie ausstrahlen. Diese 11 Orte heben garantiert nicht eure Stimmung an traurigen Tagen.

1. Wandsbeker Chaussee

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Trotz nicht weniger Menschen auf den Straßen und irgendwie doch belebten Ecken, geht dieses beklemmende Gefühl nicht weg, wenn man sich an der Wandsbeker Chaussee aufhält. Was das Potenzial für eine nette Fußgängermeile hat, fühlt sich aus welchen Gründen auch immer an wie ein Gefängnisinnenhof mit Ladenzeile. No hate – aber es gibt Orte, die mehr Lebensgefühl vermitteln.

2. Berliner Tor nach 18:00 Uhr

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Ganz zu schweigen von den gestressten umsteigenden Fahrgästen, ist das Berliner Tor sonst nur geprägt vom Duft des ansässigen Imbisses, der dir noch einige Minuten später in der Nase hängt. Während dir umherflatternde Plastiktüten ins Gesicht fliegen, entscheidest du dich trotzdem für ein weißlich, nun ja, fast gräuliches, Sandwich mit leicht ranzig schmeckender Remoulade und gelb angelaufenem, alten Mozzarella-Käse. Alles klar.

3. Hammerbrook

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Düstere Hochhäuser reihen sich an beschmierte Brückenpfeiler und zubetonierte Wege. Eine gewissen Paranoia will einfach nicht weichen, während du zwischen Süderstraße und Nordkanal unterwegs bist. Die Fahrradleichen am Wegesrand lassen dich nur erahnen, was sonst hier so passiert.

4. Hauptbahnhof-Vorplatz

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Es gibt sie, die Orte die einfach nicht zum Verweilen gemacht sind. Dazu gehört auch der Vorplatz des Hauptbahnhofs. Das graue Ambiente wird nur durch die Neon-Schriftzüge der umliegenden Imbisse durchbrochen. Trotz der Menschenmasse, die zu ihren Zügen eilen, fühlst du dich irgendwie einsam.

5. Hafencity nach 20:00 Uhr

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Dass Hamburg als lebendige Weltstadt nach 20:00 auch wie eine Geisterstadt wirken kann, ist eigentlich kaum zu glauben. Diese leblose Stille wie in der HafenCity am Abend, erlebst du so nicht mal auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Die U-Bahn des Überseequartiers bringt dich mit ihren über 150 Stufen nach unten nah an den Rand zur Hölle.

7. Gunshop

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Dein nächtlicher Spaziergang über den Kiez führt dich ab und an auch hier vorbei. Innerhalb von Sekunden fallen dir Tausend Gründe ein, was diese Leute, die sich die vielfältigen Knarren und Messer im Schaufenster anschauen, denn vorhaben könnten. Denk lieber an etwas anderes, bevor du dich komplett verängstigt auf den Nachhauseweg machst.

8. Wodka-Bombe

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Einige der Leute, die du bereits vor dem Gunshop sehen konntest, siehst du auch vor der Wodka-Bombe wieder. Ein beißender Geruch von Energy-Drinks brennt sich in deiner Nase fest, gepaart mit dem Erbrochenem von genau den Kiezgängern, die schon um 14:30 angefangen haben zu Saufen. Cool.

9. Schilleroper

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Traurigkeit, wo keine sein sollte. Dass in der Schilleroper wirklich etwas passiert ist, was ihrer Historie gerecht wird, ist leider schon viele Jahre her. Mehr als ein Mensch vom Sicherheitsdienst triffst du hier kaum an, außer vielleicht ein paar Sprayern, die die Schilleroper anmalen. Ist ja auch ok – ändert aber leider auch nichts daran, dass du Innen nur Totenstille erfährst.

10. Postfiliale Kaltenkirchener Straße

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Die Postfiliale an der Kaltenkirchener Straße hat die Anziehungskraft von Mordor aus Herr der Ringe, nur ohne die Orks. Warum einen schönen Vorplatz mit schicker Begrünung bauen, wenn man das Ganze auch mit ordentlich Pflastersteinen dicht machen kann? Die Deutsche Post gibt dir hier nicht das Gefühl, willkommen zu sein.

11. DEPRI DISKO Geburtstagsgala im Molotow

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Der Versuch etwas Schönes über eine Party zu sagen, die sich mit Trauer und Einsamkeit beschäftigt? In unserem Fall ist das nicht schwer, denn die DEPRI DISKO Geburtstagsgala zelebriert nicht nur deinen emotionalen Konflikt mit dir selbst, sondern trumpft dieses Mal auch mit großartigen Bands wie Abramowicz oder FUCK ART, LET'S DANCE auf. Hier wird Trübsal mit aller Kraft geblasen. Wie immer gilt: Wer am Eingang weint, bekommt Gratis Eintritt.

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