Kleine, geile Firma: Tastillery

© Maria Anna Schwarzberg

Tastillery ist ein Start-Up aus Hamburg, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Serious Drinking in die Welt hinaus zu tragen. Nicht, indem sie eine gut sortierte Bar aufgemacht hätten, sondern indem sie das digitale Trinken erschaffen haben. Sie verschicken Genusswelten mit fünf aufeinander aufbauenden Spirituosen zu euch nach Hause, damit ihr dort einen "Kaminabend" oder ein "Frühlings-Picknick" erleben und mehr über wirklich guten Alkohol lernen könnt.

Hallo ihr Zwei! Wer steckt denn eigentlich hinter Tastillery? Stellt euch doch mal vor.

Andreas: Wir sind Andreas und Waldemar. Wir sind Cousins.
Waldemar: Wir wollten unbedingt ein Unternehmen gründen und während wir am Pool saßen haben wir uns überlegt, was machen wir für ein Start-Up?  Verschiedene Ideen sind uns durch den Kopf gerast. Zwischendurch haben wir dann mal eine Pause gemacht und wollten zu einem Tasting gehen. Das Tasting, was mir gemacht haben, fanden wir mega cool und haben uns dann überlegt: „Lass uns doch was mit Spirituosen machen, was mit Tastings eben.“

Tastillery Kleine geile Firma Hamburg Alkohol Schnaps
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Wie hat Tastillery dann Gestalt angenommen?

Waldemar: Wir haben uns andere Tastings angeschaut. Es ist cool, neue Sachen auszuprobieren, aber wie das ganze gemacht ist, ist nicht cool. Man muss sich durch eine Powerpoint quälen, dann ist alles so ernst, dann sagt der Sprecher womöglich noch: “Schmeckt ihr die Aprikose?” und wir so: „What?“ Dann haben wir angefangen, sehr viel Research zu machen und unser Geschäftsmodell auf Papier auszubauen.

Wie kann man Tastings skalieren? Wie schaffen wir Tastings ohne uns stattfinden zu lassen? Wir verpacken es in ein Set! Wir verschicken es zu den Leuten nach Hause. Und unterstützen durch Mehrwert, durch Magazine und Videos. Am 7. Januar 2016 haben wir dann entschieden, dass wir uns in Vollzeit Tastillery und dem guten Trinken widmen.

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Der Hintergrund von Tastillery ist es also nicht, Getränke nur auf den Markt zu bringen. Ihr verfolgt eine Mission. Welche ist das?

Waldemar: Wir wollen Leute inspirieren, besser zu trinken. Einfach mit Probiersets, mit kleinen Fläschchen. Wir wollen den Leuten den bewussten Umgang mit Alkohol näher bringen. Denn genau da geht der Trend hin: Die Leute beschäftigen sich mehr mit dem, was sie essen, womit sie ihre Zeit verbringen - und das finden wir auch bei den Spirituosen wichtig. Das man sich nicht einfach etwas hinter die Binde kippt, sondern das man das Ganze genießt.

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Und die Leute würden da gerne hin, denken sich aber: „Wo fange ich an? Wie genieße ich einen Whisky? Ich habe keine Ahnung.“ Und genau da wollen wir ansetzen. Wir nehmen dich ein bisschen an die Hand und wollen dich auch ein bisschen inspirieren. Nicht so wie ein Lehrer, der daneben steht, sondern eher wie ein Drinking Buddy: „Hey, hast du das mal zusammen probiert? Oder wie wäre es, wenn du diesen Whiskey trinkst und dazu den Blauschimmelkäse probierst?“ Wir wollen ganz neue Sensationen schaffen, bei den Leuten Aha-Effekte auslösen, so dass sie sagen: „Boa, so geil kann Trinken sein?“

Und wie fing dann alles am 7. Januar 2016 an? Ihr habt beschlossen, ihr macht nur noch Tastillery. Womit habt ihr begonnen?

Waldemar: Erstmal haben wir versucht, einen guten Namen zu finden. Das war der Grundstein. Wir haben uns entschieden, zuerst mit dem physikalischen Produkt zu starten, weil wir es toll finden, wenn wir etwas haben, was man vor die Leute stellen kann.

Wir hatten dann mega viele Spirituosen in dem Büro, in dem wir mit einem anderen Start-up saßen. Einer von denen meinte dann: “Es schmeckt wie ein Kaminabend.” Dann haben wir uns hingesetzt und Genusswelten aufgeschrieben: Sonnenuntergang, Picknick, ein Spaziergang im Wald. Der nächste Schritt war, die passenden Spirituosen zu finden. Wir haben viel in Bars abgehangen, mit Bartendern gesprochen, viele Blogs und Magazine gelesen. Wir waren auf Messen und haben einen Spirituosenberater hinzugezogen. Wir haben dann eine Liste erstellt und mit der sind wir nach Hause, um praktisch zu testen. Wir haben unser Geld dann in ungefähr 50 Flaschen Alkohol investiert.

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Ihr habt euch quasi schlau getrunken?

Waldemar: Ja, wir haben uns schlau getrunken. Wir haben die wichtigsten Recommendations genommen und waren bei jedem Set bei 15 Flaschen, die wir auf 5 runter trinken mussten. Danach haben dann Tastings mit verschiedenen Leuten gemacht, auch mit Leuten, die damit gar nichts am Hut hatten, um alle wichtigen Fragen zu stellen und Feedback einzuholen.

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Andreas: Was wir dann auch gemerkt haben, wie wichtig der Aufbau eines Tastings ist. Würden wir zum Beispiel die Nummer 1 anstelle von Nummer 3 setzen, würde das Tasting gar keinen Sinn mehr machen. Bei jedem Tasting-Set ist es bei uns so, dass der Geschmack aufeinander aufbaut.

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Und wie ging das dann damit weiter, reale Produkte zu erschaffen?

Waldemar: Andreas hat sich um den Einkauf gekümmert. Wo bekommen wir die Spirituosen her? Wo bekommen wir die Flaschen her? Und ich hab mich um das Design gekümmert.

Ich hab einen Freund aus Brasilien, der macht diese kleinen Illustrationen und er hat dann mal was auf Facebook gepostet und ich so: „Boa mega geil! Genau das ist es. Das ist genau die Idee!“ Das ganze Set muss Storybezogen sein. Bei Spirituosen geht es halt um Storytelling, um die Leute dahinter, die Leidenschaft, die Passion und sehr viele Geschichten. Genau das wollen wir in unseren Sets miteinander verbinden.

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Wenn jetzt jemand sagt: „Ich finde das total toll. Ich möchte auch so eine Box haben!“ Wie können unsere Leser die Box kaufen?

Waldemar: Man kann einfach auf unsere Website gehen, dort findet man derzeit 5 unterschiedliche Genuss- oder Geschmackswelten. Und dann hat man die Qual der Wahl, ob man jetzt das Frühlingspicknick macht oder doch eher einen Kaminabend.

Vielen Dank für das tolle Gespräch, Andreas und Waldemar!

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