Artvergnügen #16 - 11 Kunsttipps, die ihr im November nicht verpassen solltet

Es startet ein neuer vergnügter Monat, in dem hoffentlich viel Zeit für Kunst und Kultur in Hamburg bleibt. Der „goldene Herbst“ ist vorbei und wir bewegen uns schleichend auf die nass-grauen Novembertage zu – an die wir alle so sehr gewöhnt sind – also genügend Zeit Ausstellungen, Galerien und Museen in Hamburg zu besuchen.

Nehmt euch die Ruhe und genießt das Wetter wie ein Geschenk von Entschleunigung. Bald ist schon wieder Weihnachten und Endspurt des Jahres. Also seid froh, dass es den November gibt, in dem alles ein bisschen langsamer arbeitet, bevor wir wieder alle in unseren Hamsterrädern zu Hochtouren laufen, um auch wirklich alle Möglichkeiten dieses Jahres noch auszuschöpfen.

© Alice Neel via Deichtorhallen

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Alice Neel: Painter of Modern Life

Eine der bedeutendsten Malerinnen aus Amerika des 20. Jahrhunderts ist definitiv Alice Neel. In ihren ausdrucksstarken, psychologisch-tiefgründigen Bildern hat sie den Wandel dieser Zeit festgehalten. Zum Kern der Person, dringt Neel durch ihren einfühlsamen Blick vor. Sie bezeichnete ihre Werke als Menschenbilder und widmete ihr Hauptwerk der Portraitmalerei.

© Sandy Richter

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Anita Rée: Retroperspektive

Anita Rée ist eine rätselhafte Künstlerin der 1920er- Jahre und lebte ein Leben zwischen den Welten. Sie war eine protestantisch erzogene Hamburgerin mit südamerikanischen und jüdischen Wurzeln. Themen, die sie in ihren Werken behandelte, waren die Frage nach der eigenen Identität, Menschen anderer Herkunft und das Selbst als fremdes Wesen. Zu sehen sind ihre Gemälde in der Hamburger Kunsthalle.

© Peter Bialobrzeski via Deichtorhallen Hamburg

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Peter Bialobreszki: Die zweite Heimat

Peter Bialobrzeski ist einer der bekanntesten und international erfolgreichsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Seine neue Werkserie „Die zweite Heimat“ wird vom 8. September im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg als Auftakt der neuen Ausstellungsreihe „Hamburger Helden“ gezeigt.

Die Werkserie „Die zweite Heimat“ ist die Fortsetzung seines Projektes „Heimat“, das erstmals 2005 publiziert wurde. Zwischen 2011 und 2016 reiste Peter Bialobrzeski dafür durch Deutschland und kam mit 30.000 Belichtungen von Orten und von Unorten zurück. Er war unterwegs in Andernach, Berlin, Bottrop, Eisenhüttenstadt, Hamburg, Hagen, Haßloch, Meißen, Frankfurt, Offenbach, Wolfsburg, vor allem aber im weiten Dazwischen, im Fremdvertrauten eben, wo sich Garagentore, Laternen und Tankstellen aneinanderreihen.

© Andreas Baur

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Das Kapital

„Das Kapital“ von Karl Marx ist ein Klassiker der politischen Ideengeschichte und das bekannteste Wirtschaftsbuch in deutscher Sprache. Der erste Band handelt von der „Kritik der politischen Ökonomie“und erschien 1867 in Hamburg, im Verlag von Otto Meissner. Damals hat es ganze vier Jahre gedauert bis die ersten 1000 Exemplare verkauft waren. Heute allerdings, ist es eines der auflagestärksten Bücher der Welt. Die Ausstellung gibt der Diskussion über den Kapitalismus breiten Raum und bindet die Meinungen und Positionen von Besuchern direkt ein.

 

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Kunst zu fairen Preisen bei der Affordable Art Fair Hamburg

Im November könnt ihr zum sechsten Mal auf der Affordable Art Fair Kunst zu erschwinglichen Preisen ergattern. Zugegeben, es handelt sich hier weniger um die Werke großer Meister, aber das wird bei einer Preisobergrenze von 7.500 Euro jedem schnell klar.

Wer nur gucken und nicht kaufen möchte, hat hier ebenso große Freude. Auf 5000qm werden von 80 nationalen und internationalen Galerien, Werke von Künstlern und Künstlerinnen ausgestellt. Malerei, Fotografie, Skulpturen und Grafiken werden präsentiert. Für die Interessierten gibt es Führungen und für die, die selbst mal ausprobieren möchten gibt es Siebdruck-Workshops. Es wird auf jeden Fall nicht langweilig in diesen Tagen.

  • Hamburg Messe Messeplatz 1, 20357 Hamburg
  • 16. bis 19. November 2017, Do 11:00 bis 22:00, Fr, Sa 11:00 bis 20:00, So 11:00 bis 18:00
  • Tagesticket: 16€
© Museum für Kunst & Gewerbe

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Keith Haring Posters

Die Ausstellung im MKG  präsentiert über 100 Plakate des New Yorker Grafitti-Künstlers Keith Haring aus eigener Sammlung, die in ihrer Vollständigkeit weltweit einzigartig ist. Zusätzlich sind zahlreiche kleinere Objekte und Marketing-Produkte zu sehen, die Haring in seinem New Yorker Pop Shop verkaufte.

Seine Plakate brechen nicht vollkommen mit dem Stil seines übrigen Werks, haben jedoch einige Besonderheiten. Die Schrift fällt stark ins Auge, sie findet sich in dieser Form nur auf seinen Plakaten. Die Motive sind einfacher gehalten als in seinen Zeichnungen und Gemälden und bestechen durch ihre Direktheit. Meist geht Haring direkt auf das Thema ein.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 31. Mai - 5. November 2017, Dienstag - Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr, Donnerstags: 10:00 - 21:00 Uhr
  • Eintritt: 12,00€, ermäßigt: 8,00€, Donnerstags ab 17:00 Uhr: 8,00€
© Masayoshi Sukita

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David Bowie – 40 Jahre „Heroes“

David Bowie eine musikalische Koriphä und eine Kunstfigur über seine Lebzeiten hinaus. Er war Musiker, wandelbarer Schauspieler und revolutionärer Allround-Künstler. Die Ausstellung zeigt intime Einblicke in die frühe Schaffensphase des Künstlers als „Ziggy Stardust“ und „Thin White Duke“ in den 70er Jahren. Porträtiert wurde er von Masayoshi Sukita, einem japanischen Fotografen, der in Bowie früh seine Muse fand und ihn über 40 Jahre bis hin zu seinem Tod fotografisch begleitet hat.

  • Pop-up gallery aplanat Lippmannstraße 69, Hamburg
  • 22. September bis 23. Dezember 2017, Do und Fr, 14.00 bis 19.00, abweichende Öffnungszeiten sind möglich
  • Eintritt: 10€
© Alice Neel via Deichtorhallen

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Alec Soth

Alec Soth, einer der wichtigsten Repräsentanten der Dokumentarfotografie. In der Ausstellung »Gathered Leaves« im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg wird sein Werk in einer umfassenden Präsentation mit rund 65 Fotografien dargestellt und ermöglicht somit einen tiefen Einblick in das Schaffen des Fotografen. Hauptaugenmerk der Werke von Soth sind die amerikanischen Ideale von Unabhängigkeit, Freiheit, Spiritualität und Individualität, welche der Fotograf in alltäglichen Szenen zum Ausdruck bringt. Das Wesen des Menschen bleibt dabei stets zentraler Aspekt seiner intimen Porträts, sein geschulter Blick richtet sich auf die Geschichte hinter dem visuellen Narrativ – auf die menschlichen Emotionen, persönliche Schicksale und Sehnsüchte.

  • Deichtorhallen Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg
  • 08. September bis 07. Januar 2018; Dienstag - Sonntag: 11:00 − 18:00 Uhr
  • Normal: 10 Euro, ermäßigt: 6 Euro Mehr Info
©Altonaer Museum
©Altonaer Museum

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Ernst Eitner. Monet des Nordens

Das Jenisch Haus präsentiert eine Werkschau des sogenannten „Monet des Nordens“. Der Maler Ernst Eitner zählt zu den Gründungsmitgliedern des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897. Sein Stil wird auch heute noch als experimentierfreudig wahrgenommen. Damals wurde sein künstlerisches Geschick mehr missachtet und erst später wurde sein kreatives Genie entdeckt. Die Ausstellung zeigt in großen Umfang mitunter von Gemälden aus Privatbesitz und eigenem Bestand die Vielfalt Eitners Arbeit.
Mit Hilfe von Tagebüchern und privaten Aufzeichnungen Eitners wird die Ausstellung ergänzt und der Besucher bekommt einen Eindruck von dem facettenreichen Hamburger Kunst- und Kulturgeschehen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

© Václav Pluhař via Unsplash

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Die Geburt des Kunstmarktes. Rembrandt, Ruisdael, van Goyen und die Künstler des Goldenen Zeitalters

Rembrandt, Ruisdael und van Goyen sind euch vielleicht ein Begriff, wenn der eine oder andere sich mal mit dem goldenen Zeitalter der Niederlande beschäftigt hat. Vielleicht sagt euch der Name Rembrandt auch was, weil ihr den Film „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ gesehen habt. Aber vielleicht ward ihr auch im Rijksmuseum in Amsterdam und habt das niederländische, goldene Zeitalter in seiner Prächtigkeit schon längst studiert. Für alle, die das bisher noch nicht getan haben, bietet das Bucerius Kunst Forum eine Themenausstellung zur Geburt des Kunstmarktes im Goldenen Zeitalter der Niederlande. Die Ausstellung zeigt, wie gesellschaftliche Veränderungen in den Niederlanden des 17. Jahrhundert einen neuen Kunstmarkt und eine eigene Kunst etabliert haben. Das Handwerk des Künstlers war damals viel Wert und ein weitverbreiteter Beruf. Lasst euch inspirieren und begebt euch auf die Entdeckung der niederländischen Kunstgeschichte. Ein Schmaus für die Sinne wird es auf jeden Fall sein.

  • Bucerius Kunst Forum Alter Wall 12, 20457 Hamburg
  • 23. September 2017 - 7. Januar 2018; täglich: 11:00 – 19:00 Uhr, donnerstags: bis 21:00 Uhr
  • 8,00€, ermäßigt: 5,00€
© AskHelmut

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Pure Gold. Upcycled! Upgraded!

Pure Gold – Upcycled! Upgraded! steht im Kontext politischer und gesellschaftskritischer Ausstellungsformate des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg. Darauffolgenden wird das Projekt in Südostasien gezeigt, mit den Tourneestationen Bangkok, Yangon, Hanoi und Manila. Die Ausstellung widmet sich dem Thema Müll und präsentiert Ansätze zur Wiederverwendung von bereits verarbeitetem Material als Rohstoff für die Erschaffung neuer und hochwertigerer Objekte.

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