Artvergnügen #11 - 11 Kunsttipps, die ihr im Juni nicht verpassen solltet

Irgendwem Weises ist mal folgendes aufgefallen: Earth without art is just eh. Ja! Daher gibt es auch im Juni wieder viele, tolle Kunstausstellungen zu bestaunen. Egal, ob ihr euch aufgrund eines Sommerschauers, brütender Hitze oder eurer Mutter ins Museum begebt - es lohnt sich mal wieder sehr. Folgende 11 Kunsttipps solltet ihr euch anschauen, um im Kunstsmalltalk eine glatte 1 zu erlangen:

©Altonaer Museum
©Altonaer Museum

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Ernst Eitner. Monet des Nordens

Das Jenisch Haus präsentiert eine Werkschau des sogenannten „Monet des Nordens“. Der Maler Ernst Eitner zählt zu den Gründungsmitgliedern des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897. Sein Stil wird auch heute noch als experimentierfreudig wahrgenommen. Damals wurde sein künstlerisches Geschick mehr missachtet und erst später wurde sein kreatives Genie entdeckt. Die Ausstellung zeigt in großen Umfang mitunter von Gemälden aus Privatbesitz und eigenem Bestand die Vielfalt Eitners Arbeit.
Mit Hilfe von Tagebüchern und privaten Aufzeichnungen Eitners wird die Ausstellung ergänzt und der Besucher bekommt einen Eindruck von dem facettenreichen Hamburger Kunst- und Kulturgeschehen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

© Viviane Sassen

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Viviane Sassen: Umbra

Mit der international anerkannten Fotografin Viviane Sassen präsentiert das Haus der Photographie Deichtorhallen Hamburg zum ersten Mal eine Einzelausstellung der niederländischen Künstlerin in einem großen deutschen Ausstellungshaus. Bekannt wurde Viviane Sassen durch ihre Farbfotografien, bei denen die Form am Rande der Abstraktion eine starke Rolle spielt.

Mit ihrem sehr persönlichen und einzigartigen Stil setzte Viviane Sassen auch in der Modefotografie Akzente und hebt sich durch ihre emotionale Bildsprache von den weitgehend kommerziell ausgerichteten Modefotografen ab. In Werbekampagnen für weltbekannte Marken wie Stella McCartney, Adidas, Miu Miu, Hermès, Bottega Veneta oder Louis Vuitton bildet sie den kreativen, experimentellen und modernen Charakter der zeitgenössischen Mode ab. Die Werkserie UMBRA (lat. Schatten) ist das wohl persönlichste Werk der Künstlerin. Die Schau konzentriert sich auf das Spiel zwischen Licht und Schatten, ein besonderes Stilmittel Sassens.

  • Deichtorhallen Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg
  • 13. Mai bis 20. August 2017, Dienstag - Sonntag: 11:00 − 18:00 Uhr und jeden 1. Donnerstag im Monat: 11:00 − 21:00 Uhr
  • Eintritt: 10,00 Euro, ermäßigt: 6,00 Euro, Dienstagskarte: 5,00 Euro (ab 16 Uhr)
© Sarah Baumann
© Sarah Baumann

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Millerntor Gallery #7: YOUTOPIC

Das Millerntor-Stadion wird alljährlich zu einer offenen Plattform für Dialog und Austausch, auf lokaler, internationaler und interkultureller Ebene. Kunstwerke sämtlicher Genres sowie ein vielfältiges Musik-, Kultur- und Bildungsprogramm zeigen, wie alle die Welt positiv mitgestalten können. Interaktionsmöglichkeiten machen die BesucherInnen zu aktiven TeilnehmerInnen an gesellschaftlichen Veränderungsprozessen.

Die Millerntor Gallery als internationales Kunst-, Musik- und Kulturfestival ist initiiert von Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. und dem FC Sankt Pauli. Getreu dem Motto „Art Creates Water“ wird hier Kunst in Wasser transformiert. Gleichzeitig inspirieren sie BesucherInnen mittels der universellen Sprachen Kunst, Musik und Sport zu gesellschaftlichem Engagement. Mit dem diesjährigen Thema YOUTOPIC wird der individuelle sowie gesellschaftliche Willen zur positiven Veränderung analysiert. Jeder hat Handlungsspielräume und Möglichkeiten.

© Museum für Kunst & Gewerbe

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Keith Haring Posters

Die Ausstellung im MKG  präsentiert über 100 Plakate des New Yorker Grafitti-Künstlers Keith Haring aus eigener Sammlung, die in ihrer Vollständigkeit weltweit einzigartig ist. Zusätzlich sind zahlreiche kleinere Objekte und Marketing-Produkte zu sehen, die Haring in seinem New Yorker Pop Shop verkaufte.

Seine Plakate brechen nicht vollkommen mit dem Stil seines übrigen Werks, haben jedoch einige Besonderheiten. Die Schrift fällt stark ins Auge, sie findet sich in dieser Form nur auf seinen Plakaten. Die Motive sind einfacher gehalten als in seinen Zeichnungen und Gemälden und bestechen durch ihre Direktheit. Meist geht Haring direkt auf das Thema ein.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 31. Mai - 5. November 2017, Dienstag - Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr, Donnerstags: 10:00 - 21:00 Uhr
  • Eintritt: 12,00€, ermäßigt: 8,00€, Donnerstags ab 17:00 Uhr: 8,00€
© Andreas Mühe

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Andreas Mühe: Pathos als Distanz

Die in enger Zusammenarbeit zwischen Andreas Mühe und Ingo Taubhorn, Kurator des Hauses der Photographie, inszenierte Ausstellung »Pathos als Distanz« unternimmt den Versuch eines Deutschlandbildes aus den Augen des Künstlers. Arbeiten aus allen Werkkomplexen Andreas Mühes finden im vom Großen Festsaal« des Hamburger Rathauses inspirierten Hauptraum der Ausstellung im Zentrum des Hauses der Photographie in einer einzigartigen Inszenierung zusammen. Wie selbstverständlich werden Bezüge unter den Bildern aus bekannten Werkzyklen wie „Neue Romantik“, “Obersalzberg“ oder “A.M.“ aber auch bisher unveröffentlichte Arbeiten aus „Wald“ oder »Jagd« sichtbar. Drei gesonderte Kabinette stellen in intimeren Rahmen Arbeiten aus drei Werkkomplexen vor, die als geschlossene Serien gezeigt werden, darunter „Haltung“.

Seine Werke beschäftigen sich mit Stimmungsklischees der Deutschen, Überhöhungen, Inszenierungen und Brechungen des Machtvollen. Jenseits von Heldenposen entsteht dabei eine bildnerisch geheimnisvolle Präsenz, so etwa in den Fotografien des Arbeitszimmers von Konrad Adenauer, den Häusern der DDR-Oberen in Wandlitz, dem italienischen Botschafter in seiner Vertretung oder den akribisch choreografierten Portraits von Künstlern und Politikern.

  • Deichtorhallen Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg
  • 19. Mai − 20. August 2017, Dienstag - Sonntag: 11:00 − 18:00 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat: 11:00 − 21:00 Uhr
  • Eintritt: 10€, ermäßigt: 6€, Dienstagskarte: 5€ (ab 16:00 Uhr)
© Golden Green

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Cartel del Arte

Im Juni 2017  findet eine Woche lang das erste deutsch-mexikanische Urban Art Festival statt. Unter dem Namen Cartel del Arte, oder kurz CADEART, treffen verschiedene Künste mit urbanem Einfluss aus Mexiko und Deutschland aufeinander. Mit dabei sind die Urban Art Künstler DXTR, Golden Green, Seher, Smithe und Stohead. Neben Wall Paintings im öffentlichen Raum gibt es eine große Gruppenausstellung, Tattoo, Musik und Street Food in der Hamburger City und damit einen ordentlichen „Footprint“.

© Museum für Hamburgische Geschichte

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Alt-Hamburg – Ecke Neustadt. Ansichten einer Stadt um 1900

Die Sonderausstellung „Alt-Hamburg - Ecke Neustadt. Ansichten einer Stadt um 1900“ widmet sich bisher selten gezeigten Zeichnungen, Aquarellen, Pastellen und Künstlerdrucken, deren vielfältige Motive dem Betrachter eine Vorstellung vom Erscheinungsbild Hamburgs in der Zeit zwischen 1850 und 1913 vermitteln. In diesen Jahren veränderte sich das Aussehen der Stadt tiefgreifend. Denn aus der von Wallanlagen eingefassten Stadt mit engen Gässchen und winkligen Fachwerkhäusern entwickelte sich ein Hamburg, das sich immer mehr über die alten Stadtgrenzen hinaus ausbreitete - mit großen Straßen, eindrucksvollen Geschäftshäusern und einer modernen Infrastruktur.

Viele Künstler der Zeit waren fasziniert von der Stadt an der Elbe und hielten sie in oft romantisierenden, gelegentlich humorvollen Darstellungen fest. Diese künstlerisch und historisch interessanten Stadtansichten sind in der Ausstellung zu neun Spaziergängen geordnet, bei denen sich der Besucher einen detailreichen Eindruck der Altstadt Hamburgs um 1900 verschaffen kann.

  • Museum für Hamburgische Geschichte Holstenwall 24, 20355 Hamburg
  • 7. Juni - 5. November 2017, Dienstag - Samstag: 10:00 - 17:00 Uhr, Sonntags: 10:00 - 18:00 Uhr
  • Eintritt 9,50 Euro, ermäßigt: 6,00 Euro
© Hamburger Kunsthalle
© Hamburger Kunsthalle

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Open Access. 13 Blicke in die Sammlung

Mit dem Ausstellungsprojekt „Open Access. 13 Blicke in die Sammlung“ wird verschiedensten Hamburgern und Hamburgerinnen die Möglichkeit gegeben Teil des Ausstellungsteams der Hamburger Kunsthalle zu werden. Eine Möglichkeit, die sich nicht so leicht ergibt. Das Projekt möchte die Ideale der Bildungs- und Vermittlungsarbeit des ersten Direktors der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852-1914), mit neuen Konzepten im 21. Jahrhundert weiterentwickeln. Die Idee ist im Austausch und in der Zusammenarbeit neue Fragestellungen an die Sammlung zu entwickeln.   12 Personen haben sich auf Einladung des neuen Direktors beworben, an diesem Projekt teilzunehmen. Sie alle kamen zu unterschiedlichsten Momenten auf verschiedensten Wegen und Weisen nach Hamburg, jedoch eint sie, dass sie mittlerweile alle zu Hamburgern geworden sind und die Hansestadt ihre Heimat ist.
Die Hamburger Kunsthalle möchte damit einen Dialog über aktuelle Themen der vielfältigen und interkulturellen Stadtgesellschaft anregen und lädt alle Bürger und Bürgerinnen ein, sich daran zu beteiligen. Die Ausstellung versteht sich als Auftakt für eine aktuelle Befragung des Museums als öffentlicher Ort und als einen Ort für die Öffentlichkeit. In Workshops haben die Teilnehmer gemeinsam mit den Kuratoren eine Ausstellung erarbeitet, die ihre Fragestellung präsentieren. Ab dem 12. Mai wird das Ergebnis in der Kunsthalle zu sehen sein. Man darf gespannt sein, welche 13 Blicke sich in die Sammlung ergeben haben und wie die kreative Umsetzung erfolgt ist.

©MKG
©MKG

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Food Revolution 5.0. Gestaltung für die Gesellschaft von morgen

„Du bist, was Du isst“. In der Ausstellung Food Revolution 5.0 beschäftigt sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) mit einer der dringlichsten Fragen des 21. Jahrhunderts: Wie sieht die Zukunft unserer Ernährung in einer durch schwindende Ressourcen geprägten Wachstumsgesellschaft aus?
Einst zählte Nahrungsaufnahme zu den Grundbedürfnissen des Menschen. In der Zubereitung von Speisen liegt die erste Kultivierung laut dem Ethnologen Claude Levi-Strauss. Mittlerweile ist Nahrung und Kochen längst nicht mehr das, was es mal war. Die Sinnbedeutung hat sich verschoben. In der Handlung rund ums Essen steckt nun so viel mehr. Wir leben in einer Überflussgesellschaft, in der sich das Kochen und Essen zu einem kreativen Selbstdarstellungsprozess etabliert hat, wohingegen gleichzeitig Armut und Hunger den Alltag anderer Menschen dominiert. Die Ausstellung wirft einen kritischen Blick auf die globale Nahrungsmittelindustrie und fragt, welche Visionen Gestalter, Architekten und Wissenschaftler für die dringend erforderlichen Veränderungen entwickeln. Food Revolution 5.0 macht ihre Fragen und Forschungen für Besucher sicht- und erfahrbar und will dafür sensibilisieren, dass die Zukunft des Menschen entscheidend von der Zukunft der Ernährung abhängt.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 19. Mai bis 29. Oktober 2017 | Dienstag - Sonntag: 10:00-18:00 Uhr
  • Eintritt 12 Euro, ermäßigt 8 Euro Mehr
© Zeit Magazin

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Magazin machen – Zeitmagazin

Das Magazin. Obwohl wir in einer digitalen Welt leben, in der mehr und mehr Lebensbereiche virtualisiert werden, gibt es dennoch – und zum Glück –  Dinge, die analog passieren. Das Magazin gehört zu dieser Gattung, die im Analogen viel Spaß macht. Haptisch sowie visuell entsteht somit wieder und wieder Gebrauchskunst.
Die zentrale Frage der Ausstellung: Wie entsteht ein Magazin, welche Rolle spielen Fotos und Text. Wie funktioniert das Spiel mit Gewohnheit und Variation. Mit jeder neuen Ausgabe fragen sich die Macher: "Und was jetzt? Wie machen wir es diesmal?". Die Ausstellung zeigt beispielhaft am Zeit Magazin den Entstehungsprozess eines Magazins. Vor allem spielt die Bebilderung von Fotos bis zur Illustration eine große Rolle. Die Besonderheiten des Magazins, von den Rubriken bis zu herausragenden Fotostrecken werden wie in einem Querschnitt ausgebreitet und können miteinander verglichen werden. Zu sehen sind über 200 Exponate, teils in großformatigen Ausdrucken.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 17. März bis 2. Juli 2017 | Dienstag - Sonntag: 10:00-18:00 Uhr
  • Eintritt 12 Euro, ermäßigt 8 Euro
© Joe Watts via Unsplash

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Blurred Edges: Aktuelle Musik, Performances, Klangkunst und Film

Zum zwölften Mal präsentiert blurred edges analoge sowie elektronische Sounds in Fieldrecording, Komposition oder Improvisation, Kinoprogrammen, Performances und Ausstellungen. Die Künstlerinnen und Künstler des Line-Ups laden das Festivalpublikum ein, im ganzen Hamburger Stadtraum auf akustische Entdeckungsreise zu gehen. Neben vielen anderen Programmpunkten gibt es dieses Jahr erstmals das Projekt »SoundCaching«: Die Besucherinnen und Besucher laufen bestimmte Punkte in der Stadt ab und finden versteckte QR Codes. Mit diesen können sie Kompositionen, die eigens für den jeweiligen Hamburger Ort erstellt wurden, auf einem Smartphone hören – eine musikalische Wanderung durch die Innenstadt.

Das Programm von blurred edges wird von sehr verschiedenen Kollektiven und Einzelpersonen der Hamburger Musikszene eigenständig gestaltet und mit Anspruch an Offenheit und Vielfalt vom Verband für aktuelle Musik Hamburg (vamh.de) koordiniert. Am Ende ergibt sich ein spannungsreiches Puzzle aus sehr diversen künstlerischen Ausdrucksformen.

  • Hamburg (komplett) Hamburg
  • 02. - 18. Juni 2017. täglich verschiedene Veranstaltungen
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