11 Gedanken, die man als Nicht-Metaller auf dem Wacken hat

© Isabel Rauhut

Ich höre HipHop, Indie, Pop, Rock, Alternative, Jazz und Soul. Kein Metal, kein Heavy Metal und kein Black Metal. Und ich bin zum Wacken Open Air 2017 gefahren. Das größte Metal Festival der Welt, auf einem Fleckchen Erde, das sonst von Kühen beherrscht wird und wo über die neue Frisur von Nachbarin Barbara und nicht den neuen Look vom Sänger der Metalband Paradise Lost gelästert wird, lud zu matsch fun ein.

Die Bierpipeline, die 10.000 Liter Bier pro Stunde aus insgesamt zehn angedockten Schnellzapfanlagen schießen ließ, sorgte für glückliche 75.000 Besucher - inklusive mir. Während ich mein Bier trank, schossen folgende 11 Gedanken durch meinen von lautem Geschrei, kräftigen Gitarren- Riffs und starke Drumsoli zerberstenden Kopf:

1. Die Schuhe sehen aus wie Früchte im Schokofondue.

© Isabel Rauhut

Ja, das muss man sich ja irgendwie schön reden: Nach den ganzen schwarzen Wolken, die sich heavy über Wacken entleert haben, war das Festivalgelände eine große Matschwüste. Der Gedanke an Früchte im Schokofondue hat außerdem meinen Geruchssinn an der Nase herumgeführt und ließ den Güllegeruch etwas verfliegen.

2. Leo-Print sieht an Metallern heavy gut aus!

Egal ob in Form eines Bademantels, einer Leggings oder als Tanktop - bei Männlein und Weiblein auf dem Wacken, die ein Animal-Print mit - Überraschung - schwarz kombinieren, mag ich den, mir sonst gar nicht zusagenden Trend, sehr gerne.

3. Paradise Lost ist ein grandioser Bandname!

© Isabel Rauhut

Ist einfach so.

4. Ob ein Schädelbräu schmeckt?

Neben Honigbier und diverse anderen Mixturen steht „Schädelbräu“ auf der Getränkekarte. Ich habe mich an das Zeug nicht rangetraut. Jetzt denke ich die ganze Zeit dran und frage mich, wie das wohl schmeckt. Nächstes mal teste ich den Zaubertrank auf jeden Fall!

5. Welche Spülung nehmt ihr für euer langes Haar, liebe Metaller?

© Isabel Rauhut

Das muss einer von euch mir wirklich noch verraten. Diese seicht im Wind wehende Haarpracht ohne jegliche Spur von Spliss kann doch nicht von ungefähr kommen! Oder ist schlichtweg die jährliche Haarschlammmaske auf dem Wacken das Geheimnis? P.s. Selbst Daenerys Targaryen aus der Serie „Game of Thrones“ wäre hier neidisch!

6. Das Bandlogo kann ich leider nicht entziffern.

Verzogen, spitze Schriften, mit Flammen hinterlegt und einfach absolut nicht lesbar ist fast jedes Bandlogo, das ich schon vorab auf der Running Order nicht hab erkennen können. Alle Metalbands haben offenbar den selben Typografen.

7. „Symphony of Destruction“ von Megadeth ist ein Megahit!

Empfohlener redaktioneller inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt, mit dem wir den Artikel bereichern.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden.
Beim Laden des Inhalts akzeptierst du die Datenschutzerklärung.

Stöpselt eure Anlage an, dreht die voll auf und klickt auf play!

8. Hat Marilyn Manson eigentlich zugenommen?

Ja, Marilyn Manson war der einzige, dessen Namen und Musik ich vom gesamten Line-Up des Wacken kannte. Wer bitte steht nicht auf sein Cover von „Tainted Love“?!

Ich stand mehrere Meter von der Bühne entfernt und trotzdem konnte ich sehen, wie die Weste des blassen Mannes unter seinem schwarzen, bodenlangen, halb offenem Mantel spannte. Ich habe mir im Nachhinein Bilder seiner Show angesehen und man sieht deutlich: Marilyn Manson hat sich an Contouring probiert. Den dick gewordenen Hals hat er versucht mit Schattierungen zu konturieren. Frag Kim Kardashian hier am besten nochmal nach Rat, lieber Marilyn!

9. Es gibt hier ein Wikingerdorf? Es gibt hier ein Wikingerdorf.

© Isabel Rauhut

Wackinger Villiage - the home of Ledercorsagen, Hörnern, viel Blech, viel Bier, viel Fleisch und Fackelläufern. Hier tickt die Uhr langsamer und man fühlt sich ins Mittelalter zurückversetzt. Wirklich abgefahren!

10. Obwohl hier alles schwarz ist, ist ist alles schön. Schön böse

Und auf dem Wacken trägt jeder schwarz. J-E-D-E-R. Meine Begleitung hatte (unter der schwarzen Jacke) ein weißes T-Shirt an und wurde höflich gefragt, wo er denn den ganzen Mut hernehme, hier mit einem weißen T-Shirt rumzulaufen und direkt zum mutigsten Mann auf dem Gelände gekürt. Glückwunsch dazu nochmal, Falko!

Zum schwarzen Festivaloutfit inklusive Kutte mit diversen Patches drauf, gehört natürlich auch das richtige Make-Up. Üblich ist sonst ganz viel Glitzer im Gesicht. Nicht so auf dem Wacken: Hier läuft den Leuten Kunstblut die Schläfe entlang. Schön. Schön böse.

11. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder, Wacken!

Metalheads aus über 80 Nationen trotzten dem unbeständigen Wetter, wateten durch Matschpfützen und feierten das größte Metal-Familien-Treffen der Welt. Ich bin jetzt eine entfernte Verwandte, die sich jährlich bei dem Familien-Treffen blicken lässt und auf Schokofondue freut.

Zurück zur Startseite