11 Dinge, die einer Rheinländerin an Hamburg auffallen

© Hanna Andresen

Mönchengladbach und Hamburg haben nicht wirklich viel gemeinsam. Okay, den Fußball vielleicht. Aber ansonsten sind die Hansestadt und die nordrheinwestfälische Stadt sehr verschieden. Das kann Jana – seit eineinhalb Jahren lebt sie in Hamburg – bestätigen.

1. Die Sauberkeitsbotschafter Hamburgs

Beginnen wir mit einer durchaus positiven Nachricht: „Hamburg ist sehr sauber. Als ich das erste Mal in der Hafencity war, war ich erstaunt, wie sauber die Straßen sind. Hier gibt es wahnsinnig viele Mülleimer. In Mönchengladbach werden sie häufig angezündet und dann abgehangen“, erzählt Jana. Na sowas. Vielleicht brennt in Hamburg auch mal der ein oder andere Mülleimer, aber möglicherweise halten die frechen Sprüche potenzielle Brandstifter auch davon ab. Mit einem Mülleimer, der einem Sprüche wie „Bin offen für alles“ oder „Bitte geben Sie den Kot ein“ an den Kopf haut, möchte der gemeine Hamburger vielleicht auch nicht mehr zu tun haben, als darin nur seinen Abfall loszuwerden.

2. Die Alster – aber bitte nicht im Glas

Bestellt man in Hamburg ein Alster, bekommt man ein Biermischgetränk, aber ganz bestimmt nicht ein Glas Wasser – und schon gar nicht das aus der Alster. Jana war anfangs etwas verwirrt. „Ich trink doch nicht aus der Alster.“ Nein, nein. So patriotisch sind die Hamburger dann doch nicht.

3. Hanseatische Freundlichkeit

Jana erinnert sich daran, als sie ihren Fuß gebrochen hatte und auf Krücken laufen musste. Was geblieben ist, sind jedoch keine unangenehmen Erinnerungen an die durchaus nervige Gehhilfe, sondern die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit, die ihr viele Menschen hier in der Stadt entgegenbrachten. „Im Bus sind sogar Schwangere für mich aufgestanden.“ Während eines kurzen Besuchs in ihrer Heimat, prallte ihr dann sofort die ungehobelte Art der Rheinländer entgegen.

4. Trinkgewohnheiten

Gin, Gin, Gin – die Hamburger Kneipenszene wurde nur so überrollt von der nach Wachholder schmeckenden Spirituose. Die Rheinländerin findet den Hype etwas übertrieben, aber sagt, sie würde sich damit anfreunden. Womit sie allerdings auf Kriegsfuß steht, sind Mexikaner-Shots. „Ich trinke doch keine flüssige Pizza. Auf dem Hamburger Berg trinken die Leute das wirklich viel und riechen sogar danach.“

5. Den Blick schweifen lassen

Das kann man gut in Hamburg. Am Hafen, an der Elbe, an der Alster und sogar mitten in Stadt. In Mönchengladbach allerdings stößt der Blick immer irgendwo gegen eine graue Mauer, ein Haus oder sonst was.

6. Sprachbarrieren

„Ein Stüttchen, bitte.“ Die Verkäuferin beim Bäcker war sichtlich verwirrt. Dabei wollte Jana doch nur ein süßes Brötchen. Tja, dann sagt man eben auch „süßes Brötchen“. Mit Stüttchen können Hamburger nichts anfangen. Genauso wenig wie mit Weckmännern. Das sind sogenannte Gebildbrote aus Mehl, Zucker, Fett und Hefe. Meist sollen sie den heiligen Martin oder Nikolaus darstellen. Die kleinen Kerle sind bestimmt ganz lecker, aber um hier Fuß zu fassen, müssten sie sich in Hamburgs Bäckereien erstmal gegen den heiligen Franz durchsetzen.

7. Die Hamburger haben Stil

Schon gleich zu Beginn sei Jana aufgefallen, wie schön die Menschen in Hamburg doch sind und wie gut sie sich kleiden. Da kann die Schickeria aus dem Rheinland einfach nicht mithalten. Während Jana in ihrer Heimatstadt meist das Gefühl hat, sie sei bei „Mitten im Leben“ gelandet, beobachtet sie die Menschen in der Hansestadt gerne. Schönen Dank auch!

8. Moin?!! Niemals!

„Daran werde ich mich wohl niemals gewöhnen“, sagt Jana. Mittlerweile schnackt sie zwar und sagt sowas komisches wie Stüttchen nicht länger, aber MOIN, das Wort will ihr nicht über die Lippen kommen. Das ist in Ordnung – es gibt schließlich Alternativen: „Tach“, „Hummel, Hummel .... Mors, Mors“ oder ein laaang gezogenes „Naaa“.

9. Du bist nie allein

Ganz egal, wie spät es ist. An der Alster tummeln sich immer Menschen. Stimmt: Morgens sind es die überdisziplinierten Jogger sowie gehetzte Radfahrer auf dem Weg zur Arbeit. Vormittags trifft man hier auf Senioren und Mütter, die wahlweise ihren Hackenporsche hinter sich herziehen oder ihren Kinderwagen vor sich herschieben. Nachmittags mischt sich das Besucherbild, während bis spät in den Abend die Jogger wieder das Kommando übernehmen. Die Menschenmassen können auch nerven, findet Jana. Die Cafés sind an Wochenenden überfüllt, die Schlangen an den Kassen mordslang und man hat irgendwie nie das Gefühl, an einem Ort zu sein, der vorher noch nicht von tausend anderen Menschen entdeckt wurde. Mit Verlaub: Mönchengladbach allerdings ist so ein Ort. Oder wer war schon mal dort, ohne Familie, Freunde oder Verwandte in der Stadt zu haben? Ein Besuch im Stadion zählt nicht.

10. Große Heimatliebe

Davon können die Hamburger viele Lieder singen. Menschen aus Mönchengladbach allerdings nicht. „Es wäre fast affig, wirklich stolz darauf zu sein, aus Gladbach zu kommen“, findet Jana. Tja, wenn man Gladbach hört, denkt man eben auch nur an Fußball, ..... und ..... ähm ..... (mist, Google fällt auch nicht mehr dazu ein).

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