11 Dinge, die du zum G20-Gipfel in Hamburg wissen solltest

© Lukassek via Shutterstock

Ob auf der Straße, in der Zeitung oder in deinem Facebook Feed: Der G20-Gipfel in scheint die Hamburger Berichterstattung fest im Griff zu haben. Die Stadt bereitet sich sowohl organisatorisch, als auch mental auf einen der größten Polizeieinsätze in der Geschichte der Bundesrepublik vor. Demonstrationen wie die am 1. Mai in der Schanze sind bezüglich des Aufwands nicht mit dem Ausmaß des G20-Gipfels zu vergleichen. Während man von überall von Kampfansagen und boulevardesken Überschriften erdrückt wird, haben wir für euch eine kleine Übersicht herausgearbeitet, mit denen ihr den vollen Überblick behaltet. Go!

1. G-What?

G20 steht für "Gruppe der 20". Diese Gruppe setzt sich aus 20 Vertretern der größten Industrie- und Schwellenländer der Welt zusammen. Die Gruppe soll fast zwei Drittel der Weltbevölkerung repräsentieren, zirka vier Fünftel der Weltwirtschaftsleistung und etwa drei Viertel des gesamten Welthandels. Den G20-Gipfel gibt es in dieser Form seit 2008 und wurde im Zuge der Wirtschaftskrise gegründet. Am 7. und 8. Juli 2017 trifft sich die Gruppe der 20 in den Messehallen auf St. Pauli, des Weiteren in der Elbphilharmonie und in der HafenCity zur Diskussion.

2. Und warum?

Beim G20-Gipfel wird sich mit länderübergreifenden Fragen der Wirtschafts-, Politik- und Entwicklungslage beschäftigt. Herausforderungen wie der Klimaschutz, Ernährungsfragen und die Energieversorgung sind Themen, die nicht nur auf nationaler Ebene funktionieren, sondern im weltweiten Kontext gesehen werden sollen.

3. Warum Hamburg?

Die Bundeskanzlerin hat sich in Absprache mit Hamburgs Oberbürgermeister Olaf Scholz auf den Veranstaltungsort Hamburg verständigt. Hamburg soll damit seinem Ruf als Tor zur Welt gerecht werden und eine weltoffene Bundesrepublik Deutschland repräsentieren. Außerdem soll dem verstorbenen Altkanzler und Hamburger Helmut Schmidt gedacht werden, der bereits 1975 beim Weltwirtschaftsgipfel in Rambouillet/Frankreich teilnahm und damit als Wegweiser für die G20-Idee gilt.

4. Wer ist dabei?

Angekündigt haben sich Vertreter der Länder Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada Südkorea, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Türkei, USA, Argentinien, Australien, Brasilien, Volksrepublik China, Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich und Repräsentanten der Europäischen Union. Neben den jeweiligen Staatschefs der Länder, werden auch Fachminister eintreffen, die in Arbeitsgruppen verschiedene Themenschwerpunkte bearbeiten sollen. Kurzfristige Ausfälle, wie bereits die des brasilianischen Staatschef Michel Temer, sind bis kurz vor dem Start des Gipfels möglich.

5. Trump, Erdoğan, Putin? Seriously?

Drei Vertreter der Länder stoßen innerhalb der Hamburger Gesellschaft auf den stärksten Gegenwind: Mit US-Präsident Donald Trump, dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nehmen drei Personen teil, die durch ihre politischen Ansichten und provokanten Äußerungen enormen Widerstand erfahren. Gerade im Stadtteil St. Pauli, in dem der G-20-Gipfel stattfinden wird, werden antidemokratische Äußerungen scharf kritisiert – zurecht.

6. Was haben die Mächtigen der Welt sonst noch so in Hamburg vor?

Erdoğan schmiedete bereits Pläne eine öffentliche Veranstaltung abzuhalten, bei der er zu "seinen Landsleuten" in Deutschland sprechen möchte. Der größte Teil der Hamburger Öffentlichkeit nahm dieses Vorhaben als populistisch und als Provokation gegenüber der demokratischen Grundorten wahr. Erdoğans Pläne scheiterten jedoch an einem Verbot seitens der Bundesregierung [Stand: 29.06.17 17:36].

Zum 7. Juli ist geplant, dass die Vertreter der Länder sich in der Elbphilharmonie zum gemeinsamen Abendessen und einem anschließendem Konzert einfinden. Der infrastrukturelle Mehraufwand und die damit verbundenen Einschränkungen werden durch die um die Elbphilharmonie gezogene Sicherheitszone deutlich.

7. Wen stört das?

Zum einen befürchten gerade die Anwohner davon in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Die Einrichtung eines Transferkorridors zur Erreichung des Tagungsortes wird eingerichtet. Desweiteren werden um den G20-Gipfel Sicherheitszonen errichtet. Vor allem die Bewohner, die sich in den besagten Bereichen aufhalten, fürchten um ihre Grundrechte.

Zum anderen werden verschiedene Proteste organisiert, die den G20-Gipfel inhaltlich kritisieren. Diese reichen von antikapitalistischen Demonstrationen, über den Bildungsstreik der Jugend gegen G20, bis hin zum Fahrrad-Protest der Colorfull Mass. Der Protest nimmt etliche Konturen an:

Empfohlener redaktioneller inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt, mit dem wir den Artikel bereichern.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden.
Beim Laden des Inhalts akzeptierst du die Datenschutzerklärung.

8. Stadtpark-Camp?

Ein NOG20-Camp ist zudem im Hamburger Stadtpark in Winterhude geplant, welches mittlerweile vom Bundesverfassungsgericht zumindest nicht verboten wurde. Das Camp im Stadtpark könnte bis zu 10.000 Demonstranten beherbergen.

9. Inwiefern betrifft mich das alles?

Zunächst betrifft der G20-Gipfel jeden Menschen weltweit. Entscheidungen die dort getroffen oder zumindest angeschnitten werden, haben sowohl Auswirkungen auf unser Wirtschafts- und Umweltsystem, als auch auf die globale politische Situation. Indirekt ist also jeder betroffen.

Wer aber unmittelbar während des Gipfels davon betroffen ist, sind vor allem Anwohner in den Stadtteilen, in denen weitreichende polizeiliche Maßnahmen ergriffen werden. Hamburger, die in den entsprechenden Sicherheitsbereichen ihren Wohnsitz haben, sollten ihre Lage während des Gipfels bedenken. Die eingerichteten Sicherheitszonen und der Transferkorridor sind Paradebeispiele des Ausmaßes.

Die Sicherheitszone um die Messehallen

http://

10. G20 in Zahlen

Wer oder was alles unter, neben oder über uns weilt, werden euch die folgenden Zahlen veranschaulichen. Völlig verrückt:

• 11 Polizeihubschrauber im Hamburger Himmel
• 26 angemeldete Demonstrationen
• 38 Quadratkilometer umfasst die Demonstrationsverbotszone
• 64% der Weltbevölkerung sollen durch den G20-Gipfel vertreten sein
• 70 Polizeipferde sind im Einsatz
• 185 Polizeihunde sind im Einsatz
• 400 gewaltbereite Demonstranten finden in eingerichteten "Gefangenensammelstellen" platz

[Quelle]

11. Infos! Infos! Infos!

Wer sich noch näher mit der G20 beschäftigen möchte, um die eigene Meinung zu diesem ganzen Wirrwarr zu finden oder zu festigen, dem seien die folgenden Informationsquellen ans Herz gelegt.

Infoportal zu den Protesten gegen G20
Berichterstattung des NDRAllgemeine Informationen der Stadt Hamburg
Informationen der Polizei Hamburg

Zurück zur Startseite