Zeit statt Geld: Der Förderverein Winternotprogramm e.V.

© Förderverein Winternotprogramm e.V.

Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit alles andere als besinnlich. Einsamkeit, Armut und Heimweh sind im Advent besonders schmerzhaft. Viele gemeinnützige Organisationen haben sich dieser Themen angenommen und bringen etwas Licht in das Leben dieser Menschen. Sie brauchen unsere Mithilfe – sowohl finanziell als auch in der Form von Zeit. Wir stellen euch im Advent jede Woche eine unterstützenswerte Hamburger Organisation vor, die sich über euren ehrenamtlichen Einsatz freut.

In der Kälte ohne Dach über dem Kopf

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Heute war so ein Tag. Ein Wintertag, an dem sich die Muskeln schon nach wenigen Minuten im Freien vor Kälte verkrampfen und an dem man beim Warten auf den Bus langsam das Gefühl in den Zehen verliert. Ein Glück, dass ich mich (sofern der HVV mitspielt) bei solch einer Witterung nicht länger als nötig draußen aufhalten muss. Doch viele Menschen in Hamburg haben dieses Glück nicht. Nach aktuellen Schätzungen leben über 2.000 Obdachlose in der Stadt - auch im Winter.

Um diese Menschen vor dem Kältetod zu schützen, startet die Stadt Hamburg jedes Jahr im November das Winternotprogramm. Das Programm bietet von Anfang November bis Ende März 900 Schlafplätze für Obdachlose an zwei Standorten - in der Münzstraße und in der Neustadt. Es ist das größte Winternotprogramm in Deutschland und trotzdem nicht genug, um die kalte Jahreszeit auf der Straße erträglich zu machen.

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Eine warme Mahlzeit für Obdachlose

Die Einrichtungen des Winternotprogramms sind nur von 17:00 bis 09:00 Uhr geöffnet. Das heißt, Obdachlose müssen trotz allem acht Stunden am Tag im Freien überbrücken - egal wie kalt es draußen ist. Außerdem beinhaltet das Programm lediglich ein Bett, sonst nichts. Damit aber niemand der untergebrachten Menschen hungrig ins Bett gehen muss, haben Ehrenamtliche den Förderverein Winternotprogramm gegründet.

Seit zehn Jahren hält der Verein für jeden, der im Winternotprogramm aufgenommen ist, eine warme Suppe, belegte Brote sowie Joghurt und Obst bereit. Für viele, die hier herkommen, ist das die erste (und einzige) Mahlzeit des Tages. Etwa 600 Portionen Suppe und 2.000 Scheiben Brot gehen jeden Abend über den Tresen.

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Das Essen erhält der Verein in erster Linie von der Tafel und einigen Gastronomen der Stadt. Doch oft reichen die Essensspenden nicht aus und es muss etwas dazugekauft werden. Im letzten Winter wurden beispielsweise zusätzliche Nahrungsmittel im Wert von 24.000 Euro gekauft. Klaus Bostelmann, der zweite Vorsitzende des Vereins, rechnet mit einem ähnlichen Bedarf in dieser Wintersaison. Und dazu fehlt aktuell noch eine Menge Spendengeld. Wer also keine Zeit zum Helfen, dafür aber den einen oder anderen Euro übrig hat, der kann hier seinen Beitrag zu einer warmen Mahlzeit für bedürftige Menschen leisten.

Hilfe ist immer willkommen

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Aber auch tatkräftige Unterstützung ist stets willkommen. Momentan engagieren sich rund 270 Freiwillige im Verein. Aufgeteilt in Teams von vier bis sechs Personen bereiten sie die Mahlzeiten vor, geben das Essen aus und schenken allen, die Redebedarf haben, ein offenes Ohr. Zwar sind momentan glücklicherweise alle Teams ausreichend besetzt, aber immer wieder scheiden Freiwillige aus und müssen dann ersetzt werden.

Wie Ihr seht, Hilfe wird hier in jeder Form gebraucht und wertgeschätzt - gebt Euch (oder Eurem Geldbeutel) einen Ruck!

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