Von der Schnapsidee zur Schnapsbar: Die LeoBar
Kennt ihr das Café Leonar? Früher an der Ecke Grindelhof/Hallerplatz Zuhause fand es Ende 2014 ein neues Heim. In den letzten zwei Monaten des Bestehens tauschte man einfach das „N“ gegen ein „B“ und geboren war die LeoBar. Anfangs mit viel Spaß und Improvisation betrieben, stand schnell fest, dass die Bar in der alten Leonar-Location als Pendant zum Café bleiben soll. Der Grindel hatte bis dato außer der Pony Bar kaum einen Spot, wo man abends genüsslich etwas - oder etwas mehr - trinken konnte.
Während der Umbauarbeiten der neu geschaffenen LeoBar standen auf eBay fünf Louis Vuitton Flugsitze zur Versteigerung - die mussten her! Nach dem Gebot verschwanden die Sitze. Warum heute gleich zweiundzwanzig von den braun-goldenen Sitzmöglichkeiten in der Bar stehen? Versuch macht Kluch, ein Anruf auch.
Und plötzlich Barchef
Hinter dem Tresen der ganz in blau und gold gehaltenen Bar steht Marcel, 24, Barchef. Seine Lehre begann er in Rostock und wechselte dann ziemlich schnell zurück in seine Heimat Hamburg. Im Tiefenthal, seiner Ausbildungsstelle, kündigte plötzlich der Barchef und aus „Joa, kann ich ja mal machen.“ wurde eine feste Barstelle. Nach Mehl und Chapeau folgte dann die LeoBar, in der Marcel seit Februar Barchef ist.
Einen Klassiker zum Ausprobieren, bitte!
Das Barkonzept stand bereits: Hochwertige Drinks, frische Zutaten und eine kleine ausgewählte Karte. Für jeden ist auf der aus vierzehn Drinks bestehenden Karte etwas dabei - Klassiker und Abwandlungen, aber auch nicht gelistete Cocktails können bestellt werden. Die Säfte sind frisch gepresst, der Maracujasirup selbst gemacht. Selbst der Eistee, der in einen der beliebtesten Drinks, den Bourbon Marple Icetea wandert, wird frisch gekocht. Was sonst besonders oft über den Tresen wandert? Moos Mule, Skinny Bitch und Gin Tonic.
Der Hype um Gin Tonic wird nie wieder aufhören - zumindest gefühlt.Marcel Schubert
Das Publikum in der LeoBar ist entspannt: Zwischen Grindelallee und Rothenbaumchaussee kommen Junge und Alte, Betuchtere und Studenten zusammen. „So fühlen sich die Alten nicht zu alt und die Jungen nicht zu jung oder nicht willkommen“, sagt Marcel. Was er an seinem Publikum noch mag, ist die Probierfreudigkeit. „Jemand, der gern Moscow Mule trinkt, lässt sich trotzdem zu einem Mule mit Jägermeister überreden.“
Fluch und Segen: Die Lage
Zur Eröffnung ist wenig Werbung betrieben worden und so ist die Bar ein richtiger Insider. Der Grindel ist durch die Anwohner, Studenten und Arbeitenden recht belebt, trotzdem fahre sie alle am Abend für ihre Drinks in die Schanze.
Dabei sitzt man wohl nirgendwo sonst am Grindel so schön versteckt und ruhig. Wo sich sonst Café und Restaurants an die Straßen quetschen, hat die LeoBar Platz für den Mix aus dunkler, rauchiger Bar und heller Terrasse. Perfekt für einen Aperitif oder Wein vor dem Essen. „Die Menschen gehen viel zu oft nur essen und dann nach Haus. Sich mit einem Aperitif Hunger zu holen oder auf einen Absacker in die Bar zu ziehen, ist irgendwie in Vergessenheit geraten“, findet Marcel.
Unbedingt probieren: Einfach mal was riskieren, also die Tagesempfehlung.
Veggie: Brauchen wir nicht drüber schnacken, na klar!
Money: zwischen 7 und 13 Euro
Beste Zeit: Zum Aperitif!
LeoBar | Grindelhof 87 | Di-Do: 18-02 Uhr, Fr-Sa: 18-03 Uhr | mehr Infos