Großstädtisch, neu, gesund: Urban Foodie in der Innenstadt

© Maria Anna Schwarzberg

Leslie und Maria sind zwei Freundinnen, die sich in ihrem Studium an der EMBA kennen gelernt haben. „Wir haben beide PR und Marketing studiert, also eigentlich gar nichts mit Gastronomie.“, sagt Leslie. Schon damals haben sie gemerkt, dass es in Hamburg wenig Angebote mit gesunder und frischer Küche gibt, die man schnell bekommt. „Es gibt einfach nichts so richtig, wo man sich schnell in der Mittagspause gesund ernähren kann.“, sagt Maria. Ihre erste Idee war ein Lieferservice, nach und nach ist die Idee dann der immer größer geworden. Am Ende steht ein Deli, wie man es aus New York Tribeca oder Williamsburg, der Geburtsstätte des Hipsters, kennt.

Urban Foodie Hamburg
Urban Foodie Hamburg
© Maria Anna Schwarzberg

Sie schrieben ihre Bachelor-Arbeit über genau dieses Thema, machten aus der Idee einen kleinen Businessplan und suchten unterschiedliche Köche auf. Einer von ihnen unterstütze die beiden und half dabei, ein tolles Team zusammen zu stellen. Die Suche nach einem geeigneten Laden war langwierig: „Es ist schwer als StartUp eine Fläche zu finden, für die man auch genommen wird. Man hat ja keine Referenzen.“, sagt Maria. Schließlich haben sie einen Makler kennen gelernt, der sich auf Gastroflächen spezialisiert hat. Mit ihm haben sie sich bei unterschiedlichen Vermietern vorgestellt, ihr Konzept präsentiert und am Ende die Fläche am Großen Burstah 1 bekommen.

Let’s talk about food

Ihr Konzept basiert auf vier Essenskategorien, die dem Kunden die Bestellung erleichtern soll: Urban, Sporty, Slim und Vegan. „Der Kund betritt den Laden und findet sich sofort irgendwo wieder. Wenn er Sportler ist, sieht er gleich, dass diese Gerichte aus der Kategorie extrem eiweißhaltig sind, also gut für den Muskelaufbau. Die Kategorie Slim ist eben kalorienarm, Vegan erklärt sich von selbst und Urban steht für das Städtische, für Klassiker, bei denen man nicht unbedingt darauf achtet, ob es ein paar Kalorien mehr hat.“, erklärt Leslie. Auf dieser Einteilung baut jedes Gericht auf, dass immer in eine der Kategorien passt und dementsprechend gekennzeichnet ist.

Urban Foodie Hamburg
Urban Foodie Hamburg
© Maria Anna Schwarzberg

Frische und Qualität sind den beiden besonders wichtig. „Alle Produkte sind weitestgehend naturbelassen, so weit es möglich ist, verzichten wir auch künstliche Zusätze.“, sagt Leslie. Morgens wird die Ware frisch angeliefert und direkt verarbeitet. Maria sagt, die Herausforderung ihres Konzeptes ist, dass die Gerichte schnell gehen müssen, weil der Kunde nicht lange warten möchte, und trotzdem muss es das Frische und Handgemachte verkörpern.

Urban Foodie Hamburg
© Maria Anna Schwarzenberg
Urban Foodie Hamburg
© Maria Anna Schwarzberg

Sie setzen vor allem auf regionale Produkte. Das Fleisch zum Beispiel kommt von einem Bauernhof aus Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein). „Da waren wir auch selber da und haben uns überzeugt, dass die Tiere wirklich auf der Weide stehen. Das war uns ganz wichtig. Wir achten natürlich drauf, dass die Transportwege kurz sind. Dass das Fleisch nicht aus dem Ausland kommt oder dass die Kuh erstmal aus Süddeutschland hierher transportiert wird, bevor sie geschlachtet wird.“, erzähl Maria. Auch das Obst und Gemüse soll möglichst regional sein, so weit es eben geht. „Natürlich sind auch ein paar Beeren oder eine Mango dabei, die hier nicht wächst.“, sagt Maria. „Wir wollen auch die regionalen Bauern so ein bisschen mit unterstützen.“, ergänzt Leslie.

Let’s talk about foodies

„Wir hatten echt viele Namen im Kopf und haben festgestellt, dass es in Deutschland gar nicht so einfach ist, wenn man das Wort gesund oder so benutzt. Da gibt es Schwierigkeiten, weil man das belegen und beweisen muss und dann haben wir gedacht ‚ okay, gehen wir mal weg von dem ganzen gesunden und versuchen mal einen Namen zu finden, der eben eigentlich eher diesen Lifestyle verkörpert.‘“, sagt Leslie und erklärt: „Urban ist gerade mega im Trend, so viele Läden benutzen das Wort in ihrem Namen. Es ist eben einfach städtisch - urbanes Leben.“ „Und ein Foodie ist jemand, der Essen genießt, bereit ist, neue Sachen auszuprobieren, neue Rezepte, sich inspirieren lässt, auch von unterschiedlichen Kulturen.“, ergänzt Maria.

Urban Foodie Hamburg
Urban Foodie Hamburg
© Maria Anna Schwarzberg

Seit dem 15. August ist der Laden offiziell eröffnet und laut der beiden Mädels gut angenommen worden, dafür, dass nur die Tür geöffnet und ein bisschen Werbung über Facebook betrieben wurde. Zur Mittagszeit gab es einen regelrechten Ansturm, mit dem sie so gar nicht gerechnet hatten und deshalb auch ein bisschen überfordert waren. „Wir mussten da erst einmal reinkommen, dass es schnell geht ohne die Qualität zu verlieren.“, erzählt Maria. Sie finden aber, dass es ihnen sehr gut gelungen ist. Jetzt gehe es darum, dass die Geschäftsleute drum herum auch mehr dazu kommen.

Urban Foodie Hamburg
Urban Foodie Hamburg
© Maria Anna Schwarzberg

Die Testphase von drei Wochen wurde in der letzten Woche mit einer großen Eröffnungsparty gefeiert. „Wir dachten ohne Werbung von außen: ‚Mal gucken, wer so reinkommt.‘ Und so konnten auch die Mitarbeiter in alle Prozesse reinkommen. Wir konnten schauen, welche Produkte besonders gut funktionieren.“, sagt Leslie. Jetzt ginge es darum, die Reichweite zu vergrößern. Um die Mittagszeit ist der Laden gut gefüllt, aber drum herum, da geht noch was.

Unbedingt probieren: Zum Abschluss immer einen der leckeren Cupcakes, die sind nämlich von unserem heiß geliebten Liebes Bisschen.

Veggie: Hello, für euch gibt es sogar eine eigene Kategorie - haut rein!

Money: Die Hauptgerichte liegen zwischen 9 und 13 Euro, Getränke gibt es ab 2 Euro.

Beste Zeit: Mittagszeit, wenn ihr die Besitzer glücklich machen wollt, drumherum natürlich!

Urban Foodie | Großer Burstah 1 | Montag - Donnerstag: 08-18 Uhr, Freitag: 08:30-16 Uhr, Samstag: 10-16 Uhr | mehr Infos

Zurück zur Startseite