Integration bedeutet Interesse zeigen - Tag der offenen Tür in der Blauen Moschee

Ein vorgeschlagenes Integrationsgesetz, das spaltet statt zu vereinen, eine rechtspopulistische Partei erreicht horrend hohe Wahlergebnisse, und dem friedlichen Spießbürger wird auch noch der Böhmermann genommen. Währenddessen stolpern wir Menschen des Internets von einem AfD-Bashing-Video der Heute Show über den nächsten Anti-AfD-Post auf Facebook, in eine selbstgeschaffene Echo-Kammer, wie Ingrid Bodig die Räume im Internet bezeichnet, in denen Menschen gleicher Gesinnung sich gegenseitig in ihren Meinungen bestätigen.

Dieser Tage treten Abgründe unserer Gesellschaft zu Tage, die manche nicht für möglich gehalten hätte: während die einen den letzten Ausweg im Anzünden von Flüchtlingsunterkünften sehen, beteuern die anderen in Kneipengesprächen die Treue zum Grundgesetz - nur um am nächsten Tag mit Flaschen auf Polizisten zu werfen.

Glückwunsch, du bist kein Arschloch

Im Optimalfall bist du jetzt an einem Punkt, an dem du denkst: “Ich mache weder das eine noch das andere“. Glückwunsch! Du bist kein extremistisches Arschloch. Deine linksaktivistischen Freunde werden dir jedoch vorwerfen, dass du mit deiner Tatenlosigkeit zum Mitträger dieser Probleme wirst - und damit liegen sie richtig.

Der Weg von einer gesunden politischen Einstellung zu einem gesunden politischen Verhalten ist vielen zu lang und zu anstrengend, denn dafür muss man selbst aktiv werden und sich aus der Comfort Zone der eigenen Echo Chambern herausbewegen. Selbst aktiv werden, diskutieren, an Veranstaltungen partizipieren und im sogenannten "real life" daran arbeiten, dass Menschen mit unterschiedlichen Meinungen - wenn schon online - dann zumindest nicht offline aneinander vorbeireden. Nicht auf die Straße, wo brennende Familien-Vans auf einen warten, sondern dorthin, wo Austausch und Integration wirklich stattfindet. Diesen Sonntag ist das die Blaue Moschee Hamburg. Sie öffnet von 10-18 Uhr ihre wirklich wunderschönen Gebetsräume und Hallen für öffentliche Führungen, aber auch für gemeinsames Essen und Dialog.

Was sich für den Religionsgegner wie eine Brainwash-Party, für den AfD-ler wie ein mögliches Massenkidnapping und für den Verschwörungstheoretiker wie eine zwangsgebührenfinanzierte Irreführung der CIA-BRD-GmbH anhört, ist eine tolle Möglichkeit zu zeigen, was uns wirklich am miteinander verschiedener Kulturen und Religionen in einem Land, bzw. einer Stadt bedeutet.

Warum die Frage "Gehört der Islam zu Deutschland?" nicht zu Deutschland gehören darf:

Wer Sonntag keine Zeit hat, kann auch unter der Woche die Imam Ali Moschee besuchen und sich auch als Nicht-Muslim die Gebetsstunden anschauen und in den Dialog mit dem Gläubigen des Islam treten.

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