11 Orte, die du in der Paul-Roosen-Straße kennen solltest

Manchmal sind Parallelstraßen fast wie Parallelwelten: Bloß zwei Blocks von der Reeperbahn entfernt, verläuft die Paul-Roosen-Straße. Hier herrscht eine maximal entspannte Atmosphäre: Alteingesessene und Zugezogene, Student*innen und Rentner*innen, Familien und Freund*innen kaufen in den Geschäften ein, schnacken auf der Straße, ziehen durch die Bars oder sitzen im Sommer auf den Gehwegen. Hier schlendert man vorbei an schnuckeligen alten Häusern, kleinen Läden, Restaurants, Kneipen, Kiosken und Wettbüros. Und Geschichte hat die Straße auch: In der Hausnummer 33 haben 1960 schon die Beatles gewohnt, als sie ihre ersten Konzerte in Hamburg spielten. Aber natürlich gibt es hier noch viel mehr zu entdecken. Diese 11 Orte legen wir euch wärmstens ans Herz:

© Affenfaust

1
Urban Art in der Affenfaust Galerie

Kunst geht immer – auch zum Date. 2012 wurde die Affenfaust Galerie in der Detlev-Bremer-Straße eröffnet, damals noch als Offspace. Mittlerweile ist sie die größte private Galerie der Stadt, was einen Umzug nötig machte. Im ehemaligen Supermarkt-Gebäude in der Paul-Roosen-Straße finden Urban Art und zeitgenössische Kunst jetzt auf 1000 Quadratmetern mehr Platz. Mit fast monatlich wechselnden (Gruppen-)Ausstellungen von lokalen und internationalen Künstlern trägt die Affenfaust Galerie zur Vielfalt der Hamburger Kunstszene bei. In der Regel kosten die Ausstellungen keinen Eintritt, falls doch erfahrt ihr es auf der Homepage.

© Philipp Jung

2
Stöbern bei Freiheit & Roosen Hafenschlammrekords

In Wahrheit liegt der sympathische Plattenladen schon in der Kleinen Freiheit, grenzt aber direkt an die Paul-Roosen-Straße – daher ja auch der schöne Name – und ist eine Erwähnung allemal wert. Wer hier einen auf Hochglanz getrimmten und akkurat sortierten Shop erwartet, ist allerdings falsch. Freiheit & Roosen ist ein Kuriositätenkabinett, vollgestopft bis an die Decke mit Vinyl, Plattenspielern und alten Elektrogeräten wie Kassettenrekordern oder Diaprojektoren, das von außen eher wie ein Trödelladen erscheint. Zeit zum Stöbern mitzubringen lohnt sich, denn zwischen all den Platten jeglicher Genres versteckt sich so manche Rarität, die Vinyl-Sammler*innen und -Liebhaber*innen an den Rand der Ekstase treibt. Auch aktuelle Platten, die andere Läden gerade nicht mehr auf Lager haben, stehen hier manchmal noch im Regal.

© Franzi Simon

3
Bodenständiges bei Kerzenschein essen im Krug

Die kleine und feine Weinstube hält sich hinter Efeuranken versteckt – nebenan wohnten in den 60ern die Beatles. Kein großes Schild weist darauf hin, dass sich hier das Krug befindet. Werbung hat das Lokal mit der offenen Küche auch überhaupt nicht nötig. Die Leute kommen von alleine – wegen des guten rustikalen Essens, das oft schwäbisch angehaucht ist, aber auch, weil die Atmosphäre stimmt. Susi-und-Strolch-Romantik trifft hier auf urige Gemütlichkeit. Kerzen tauchen den Raum in ein heimeliges Licht und machen das Krug vor allem zur kalten Jahreszeit zu einer Adresse, die ihr euch merken solltet. Wer im Sommer kommt, der sollte versuchen, an der alten Ente vor der Tür einen Platz zu erwischen. Nirgendwo sitzt man wohl stilechter auf St. Pauli!

© Haebel

4
Auf nachhaltige Geschmacksreise gehen im hæbel auf St. Pauli

Das kleine, gemütliche Restaurant in der Paul-Roosen-Straße bringt Sterneküche nach St. Pauli. Nur 14 Personen haben im hæbel von Fabio Haebel Platz und können in der offenen Küche beobachten, wie ihr Menü am Herd gezaubert wird. Seit 2023 ist das Restaurant mit nachhaltigem Ansatz im Guide Michelin mit einem Stern versehen – die Einrichtung und das Personal sind dagegen sehr bodenständig geblieben, einen Dresscode gibt es nicht. "Champagner macht keine Rotweinflecken" stand mal an der Wandtafel des kleinen Restaurants und fasst das Lebensgefühl im hæbel ganz gut zusammen. In einem raffinierten Menü gibt es zu probieren was "Flora" und "Fauna" der Region zu bieten haben – ersteres Menü ist komplett vegetarisch!

© Lina Hansen

5
Die Geschichte des Viertels im St. Pauli-Archiv

Lange bin ich an dem Haus vorbeigelaufen, ohne es selbst oder seine Funktion wirklich wahrzunehmen. Dabei ist es doch so großartig, dass der Stadtteil sein eigenes Archiv hat. Geschichte und Gegenwart von St. Pauli werden hier dokumentiert, festgehalten und greifbar gemacht – in einer umfangreichen Bibliothek, einer Presseausschnittssammlung und in alten Fotos und Postkarten. Daneben organisiert das Archiv regelmäßig Stadtteilrundgänge, Ausstellungen sowie Erzählcafés und gibt bei Bedarf Recherchehilfe. Damit St. Pauli und seine Geschichte(n) unvergessen bleiben!

© Lisa Greis

6
Frühstück auf dem Kiez: bei blackline auf St. Pauli

Hach, die Paul-Roosen-Straße – für uns eine der schönsten Ecken der Stadt! Das haben sich auch Vicki und Claudius von blackline gedacht und aus einer alten Wohnung ein wunderbares kleines Café gezaubert. Das blackline kennen einige von euch vielleicht schon aus Eimsbüttel, im zweiten Laden auf St. Pauli gibt es dank Küche immer am Wochenende zusätzlich zum köstlichen Kaffee grandioses Frühstück: ein heftiger Breakfast Burger, Menemen oder Sauerteigbrot mit gebratenen Pilzen oder hausgemachter Granola – ha-le-luja!

© Ida Heinzel

7
Edle Drinks bestellen im Clockers

Das Clockers überzeugt nicht nur mit erstklassigem Ambiente, sondern auch mit einmaligen Drinks. Die Gin-Tonic-Auswahl ist ellenlang – hier kann nicht nur mit verschiedenen Gins kombiniert werden, sondern auch mit diversen Tonic Waters. Freund*innen von Wodka-Red-Bull werden hier herzlich enttäuscht, denn sowas geht hier nicht mit gutem Gewissen über die Ladentheke.

© Caroline Ingebrigtsen | Unsplash

8
Blumen kaufen bei Blütenpracht St. Pauli

Jeder Stadtteil braucht seinen Blumenladen, und ohne Blütenpracht wäre die Paul-Roosen-Straße nicht dieselbe. Der Eingangsbereich und die Schaufenster der Blumenbinderei sind stets liebevoll und individuell dekoriert. Blickfang: hängende Pflanzen überall. Die Mitarbeiter*innen beraten euch kompetent; die Sträuße halten sich lange und sind ihr Geld wert. Wir sind große Fans!

© Weinladen St. Pauli

9
Wein und Brotzeit genießen im Weinladen St. Pauli

Als wäre die Paul-Roosen-Straße nicht schon schmuck genug, versteckt sich hier auch eines der schönsten Weinlokale Hamburgs. Der Weinladen St. Pauli lädt besonders an sonnigen Nachmittagen zu einem kühlen Glas Weißwein vor der Tür ein. Hier trifft sich die gesamte Nachbarschaft, schnackt, probiert sich durch die Auswahl an über 200 Weinen und knabbert an einer herzhaften Brotzeit. Und wenn es mal etwas festlicher zugehen soll, findet ihr auch eine sehr gute Auswahl an Champagner. Eine Perle, dieser Weinladen!

© Lina Hansen | Martyna Rieck

10
Kaffee trinken und Leute gucken im Kraweel

Sobald der Frühling im Anmarsch ist, warten die St. Paulianer*innen darauf, dass das Kraweel wieder seine Tische und Stühle nach draußen rückt. Gut besucht ist das kleine Café sowieso fast immer, doch wenn die Sonne scheint, sind die Plätze an der frischen Luft heiß begehrt. Aber auch zur kalten Jahreszeit lädt der Laden zum Verweilen ein. Tische, Sofas und Stühle sind bunt zusammengewürfelt. Stil: Omis gemütliche Stube. Drinnen riecht es nach frischem Kaffee und hausgemachtem Cheesecake (der in zahlreichen Varianten kommt und sehr zu empfehlen ist). Auch die neuen Apéros mit Sekt oder Wein solltet ihr probieren, denn das sind Boozy Brunch Vibes vom Feinsten!

© Lina Hansen

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Kunst Kiosk mit DIY-Charme

Egal ob Geburtstag, Taufe, Jahrestag oder einfach nur als Souvenir – im Kunst Kiosk werdet ihr mit großer Sicherheit fündig, wenn ihr auf der Suche nach schönen Geschenken seid, die eben nicht 0815 sein sollen. Die Besitzerinnen Johanna und Ina verkaufen in ihrem süßen Laden sowohl ihre eigenen handgefertigten Produkte als auch die von anderen kleinen Designern. Viele Artikel haben Hamburg-Bezug, etwa eine Kette mit einem Glas-Anhänger, gefüllt mit Elbstrand-Sand und -Wasser. Das Sortiment ist eine Wundertüte und wechselt ständig. Zum Beispiel bekommt ihr hier jede Menge Postkarten, Magnetwände, Wohnaccessoires, Bücher, Kinderspielzeug und schönen Schmuck.

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