11 Dinge, die man als Frankfurterin über Hamburg lernt

© Hanna Andresen

Die 25-Jährige Vera studiert eigentlich in Klagenfurt am Wörtersee. Gebürtig kommt sie aber aus dem hessischen Frankfurt. Für ein zehnwöchiges Praktikum ist sie nun in Hamburg und fühlt sich pudelwohl. Wie gut, dass sie noch bis Ende des Jahres in der Stadt bleibt. Viel Zeit, um noch weitere Überraschungen zu erleben. Hier sind aber schon mal die ersten elf.

1. Hafenliebe auf den zweiten Blick

Als Vera das erste Mal in Hamburg war – vor einigen Jahren schon – war sie überrascht wie riesig der Hafen doch ist. „Ich hatte nicht so einen großen Industriehafen erwartet.“ Nichts mit Hafenromantik. Oder doch? „Mittlerweile mag ich den Hafen sehr gerne und habe mich dann doch auf den zweiten Blick verliebt.“ Die Handelsmetropole wäre schließlich auch nicht das Tor zur Welt, würde es hier nur einen niedlichen Romantikhafen geben.

2. Stadträder

Erst in Hamburg ist Vera auf die Stadträder aufmerksam geworden. In Frankfurt wäre sie nie auf die Idee gekommen, eines zu leihen – „mir sind die Räder dort zumindest nicht aufgefallen.“ Die Frankfurter sind sich vielleicht zu fein, um zu radeln? Aber wer weiß? Vielleicht kann Vera den Trend in der hessischen Großstadt ja auch noch setzen?

3. „Alles gut“

„Ihr sagt ständig‚ alles gut’“, stellt Vera fest. Wenn ich so darüber nachdenke, hat sie Recht. Wir beten diese zwei Wörter schon sehr oft herunter. Du hast es nicht geschafft? Alles gut. Wie es mir geht? Alles gut. Einer Person aus Frankfurt kommt das komisch vor. Sie denkt sich dann: „Ich habe ja auch nichts Gegenteiliges erwartet.“ Ja ja, alles gut.

4. Von Eimsbüttel bis Poppenbüttel

Die Stadtteile in Hamburg haben schon lustige Namen – für eine Frankfurterin. Die Ortsnamenendung stammt aus dem Niederdeutschen oder Nordgermanischen und hat etwa die Bedeutung von „Siedlungsgebiet“, weiß Vera heute. „Klingt trotzdem komisch – Poppenbüttel.“ Klar, klingt komisch, ist aber so.

5. Ab in den Süden

Vera versteht gar nicht, warum viele Hamburger, die sie getroffen hat, meinen, dass Hamburg südlich der Elbe nicht sehenswert ist. Die quirlige Hessin hat Wilhelmsburg und die Veddel in ihr Herz geschlossen und kann nur jedem Hamburger, der dort nicht so oft oder gerne seine Zeit verbringt, empfehlen, auch mal in den Süden zu fahren.

6. Musik in der Bahn

Wer an Samstagen mit der U3 zwischen Rödingsmarkt und Landungsbrücken verkehrt, ist sicherlich schon in den Genuss der Bahnmusikanten gekommen. Vera war überrascht. So fröhliche Musikanten gebe es in Frankfurt nicht in der Bahn.

7. „Sag’ mal .. äh .. entschuldigen Sie, bitte?!“

Die Bachelorstudentin, die derzeit ja in Klagenfurt am Wörthersee wohnt, schätzt das Du in Österreich sehr. Dass man hier in Hamburg fremde Menschen meist siezt, daran musste Vera sich auch erst gewöhnen. „Das kann man schon mal schnell vergessen.“ Aber ist ja auch nicht so schlimm.

8. Auf die Hamburger ist Verlass

In Frankfurt kommt man schnell mit den Leuten ins Gespräch. Hier in Hamburg muss Vera sich schon mehr Mühe geben, stellt sie fest. "Doch wenn ich mit dann mit jemandem verabredet habe, konnte ich mich auch wirklich darauf verlassen." Die Frankfurter seien da etwas lockerer - so nach dem Motto: Heute beste Freunde und morgen schon drüber hinweg. Es ist doch schön zu hören, dass die Nordlichter solch einen soliden Eindruck hinterlassen.

9. Grüner wird’s nicht

Die vielen Parks hinterlassen bei wohl jedem Neuankömmling einen sehr positiven Eindruck. Hier kann man wirklich gut von Grünfläche zu Grünfläche hüpfen. Also, nochmal tief einatmen, das ganze Grün mit den Augen aufsaugen und gut abspeichern. In Frankfurt wird’s dann wieder betonlastiger.

10. Stadthäuser – wo gibt’s denn sowas?

Mit der Frankfurter Skyline kann Hamburg nicht mithalten. Zumindest nicht, wenn es um Hochhäuser geht. Davon hat die Hansestadt nämlich nicht so viele. Ob das gut oder schlecht ist, bleibt Geschmacksache. Vera ist es jedenfalls aufgefallen, dass die Häuser hier nicht in so in die Höhe schießen. „Dafür gibt es hier aber sehr viele schöne Stadthäuser“, schwärmt die Hessin. „Und man hat nicht das Gefühl, dass man in einer Großstadt ist – es sei denn man geht durch die Mönckebergstraße.“

11. Drei Monate Hamburg? Viel zu wenig Zeit!

Veras Herz blutet schon jetzt, wenn Sie die Hansestadt Ende des Jahres verlassen muss. Okay, das grenzt vielleicht an Übertreibung, aber die Stadt hat es der 25-Jährigen wirklich angetan. Das freut uns natürlich. Mit ihrer fröhlichen Art und der Schwärmerei für Hamburg, könnte Vera glatt als Botschafterin der Stadt durchgehen.

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