Zeit statt Geld: Die Insel hilft e.V.
Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit alles andere als besinnlich. Einsamkeit, Armut und Heimweh sind im Advent besonders schmerzhaft. Viele gemeinnützige Organisationen haben sich diesen Themen angenommen, und bringen etwas Licht in das Leben dieser Menschen. Sie verdienen unsere Unterstützung – und zwar nicht nur in der Form von den jährlichen fünf Euro im Firmen-Spendentopf. Denn was wirklich zählt, ist Zeit. Und die können wir alle schenken. Wir stellen euch im Advent jede Woche eine unterstützenswerte Hamburger Organisation vor, die sich über euren ehrenamtlichen Einsatz freut.
Geflüchtete in Hamburg
Letztes Jahr um diese Zeit verging kaum ein Tag ohne neue Artikel zum “Flüchtlingschaos” in Hamburgs Innenstadt. Die Bilder aus der Notunterkunft in den Messehallen oder vom Bereich rund um den Hauptbahnhof dürften den meisten noch sehr präsent sein. Heute hören wir dagegen in den Medien immer weniger über das Thema. Das ist zum einen gut, weil es heißt, dass sich die Lage stabilisiert hat. Zum anderen droht aber auch der Trugschluss, das nun keine Hilfe mehr benötigt wird. Das stimmt jedoch nicht. “Die Aufgabe ist noch lange nicht gelöst”, sagt Daniel Peter, Sprecher des Vereins “Die Insel Hilft e.V.”. Er weiß aber auch, dass viele Menschen in Hamburg noch bereit sind, zu helfen.
Der Verein entstand vor zwei Jahren als Nachbarschaftsinitiative und war ursprünglich nur als Nothilfe gedacht. Doch die Organisation ist inzwischen viel mehr als das. Etwa 25 Ehrenamtliche setzen sich in verschiedenen Projekten dafür ein, dass das “Ankommen” für Geflüchtete ein Stück einfacher wird. Aktionen wie gemeinsame Kochabende, Musicalbesuche oder Fußballturniere schafften erste Begegnungen zwischen Geflüchteten und Hamburgern.
Das Herzstück des Vereins ist mittlerweile das Tandemprogramm, das seit eineinhalb Jahren besteht. Bei den Treffen zwischen Geflüchteten und Hamburgern geht es natürlich auch um Deutsch lernen, aber eigentlich steht das Knüpfen von freundschaftlichen Kontakten im Mittelpunkt. Kino, Kochen oder ein Museumsbesuch - wie die Tandems ihre Treffen gestalten, bleibt ihnen völlig selbst überlassen. Die Koordinatoren des Projekts achten natürlich darauf, dass die Tandempartner gut zusammenpassen und ähnliche Interessen haben. Klar kommen auch immer wieder Fragen zum Asylantrag oder zur Wohnungssuche auf. Hierfür bietet der Verein den Freiwilligen jederzeit Hilfestellung.
Aktuell gibt es rund 65 Tandempaare in ganz Hamburg - und laut Daniel dürfen das gerne bald noch mehr sein! Wenn ihr Zeit für ein regelmäßiges Treffen mit Geflüchteten und Lust auf spannende Einblicke in eine fremde Kultur habt, dann schaut doch mal hier rein. Das Tandem ist eine super flexible Möglichkeit, sich einzubringen, da es quasi keine Rahmenbedingungen gibt. Aber wer mag - oder Hilfe bei bestimmten Themen braucht - ist herzlich zu den alle zwei Wochen stattfindenden Treffen eingeladen.
Ziel: Ein interkultureller Nachbarschaftstreff
Darüber hinaus freut sich der Verein über Freiwillige mit Organisationstalent, die Lust auf die Mitarbeit in den Bereichen interkultureller Austausch, Sport und praktischer Hilfestellung haben. Vielleicht habt ihr ja auch eigene Ideen für Aktionen und Projekte? Das Vereinshaus am Erlerring soll langfristig als interkultureller Nachbarschaftstreff dienen - der Fantasie sind daher kaum Grenzen gesetzt. Bringt Euch ein!