Der NobleNorse Store in der Sternstraße

Der Hamburger Maurice Másson hat sich während seines Kommunikationsdesign Studiums selbstständig gemacht und tüftelt seitdem an seinem Designprojekt NobleNorse rum. Das Gesamtkonzept aus Studio, Designagentur und Fashionstore zeigt die vielen Facetten des Designs.

In den letzten drei Jahren entwickelte Maurice ein immer größer werdendes Interesse an Textilien und hat angefangen T-Shirts zu designen oder hat mal ein paar Beanies und Caps bestickt. 2015 ist der Allround-Designer mit NobleNorse aus der Bürogemeinschaft am Grindel in die eigenen neuen Räume in die Schanze gezogen. Erst will er die 45 Quadratmeter nur als Showroom für die eigenen Grafik- und Textildesigns nutzen, aber da Maurice einige Leute aus der Textilbranche in Hamburg kennt, nimmt er zusätzlich noch kleinere Labels mit auf die Stange. Der NobleNorse Store als kommerzielles Geschäft feierte vergangenen Monat Eröffnung.

Den Schritt zum eigenen Store wagte Maurice erst, als er die Klamotten, die er selbst gerne tragen würde oder bei Instagram sieht und feiert, so nicht findet. Der NobleNorse Store entwickelt sich als Herzensprojekt mit seltenen Kleidungsstücken. Lokale und nationale Designer des Premiumsegments hängen in seinem Laden. „Es soll bewusst eine bestimmt Zielgruppe angesprochen werden, die kleine Labels unterstützt und deren Arbeit wertschätzt.“

Support your local dogs!

Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, jungen Designern eine Plattform zu bieten, um ihre Teile vorstellen zu können. Egal ob für zwei oder vier Wochen, es soll ein stetiger Wechsel an jungen Marken im Store stattfinden. Neben diesen Labels gibt es eine Hand voll beständiger Marken im Laden. Zur Zeit hängt eine Kooperation mit Katrin Diedrich vom Hamburger Label Ethel Vaughn aus. Bei der Kollabo-Kollektion wurden verschiedene Stoffe, wie Neopren und Satin, und Schnitte miteinander kombiniert. Zusätzlich findet man ausgewählte Teile von TRINITAS, HI KIDS, dem Label der Saarbrückener Rapper Genetikk, Maine Studios, LIES IN LAYERS und dem eigenen Brand von Maurice, Milieu Maurice Másson.

Künftig will er sich etwas internationaler aufzustellen. Magnetmarken wie M+RC NOIR aus London, A-COLD-WALL, dem Label von Samuel Ross aus London und ARNODEFRANCE aus Paris, sind geplant. Das Bewusstsein, dass Mode keine krasse Massenabfertigung sein muss und bestimmte Teile den hohen Preis wert sind, will Maurice mit den Brands in den Köpfen der Leute bringen.

Life Of Maurice

Bei seinem eigenen Label Milieu Maurice Másson geht es um Ready-To-Wear-Merchandise, den er immer mit einem Augenzwinkern produziert. Gerne greift er aktuelle Themen auf und adaptiert diese auf seine Art. Die Ähnlichkeit seiner T-Shirts mit dem aktuellen „Life Of Pablo“-Merch des US-Rappers Kanye West ist deutlich zu erkennen.

Die Designs sind aber ja nun nicht die des Herrn West, sondern kommen von Cali Thornhill DeWitt und den feiert Maurice sehr. „Kanye ist für mich trotzdem ein Mann, der auf jeden Fall versteht, wie man sich visuell vermarkten kann und jemand, der sich selbst immer weiter optimieren will. Das finde ich stark“, sagt Maurice. Der Hamburger will selbst ebenfalls immer Neues ausprobieren – was machen, was schaffen. Sein Kopf ist voller Ideen, die umgesetzt werden wollen. Angestoßen wird er dabei viel durch Bilder auf Instagram oder seinem großen Bekanntenkreis an kreativen Leuten.

Abgerundet wird der Concept Store durch eine Auswahl an diversen Magazinen. Zu kaufen gibt es zum Beispiel das Tissue Magazine aus Hamburg, das gentle rain mag von Die Brüder, das MC1R Magazine von Tristan Rodgers, das 032c aus Berlin und das LOVED aus Hamburg. Zudem finden im Store regelmäßig Events statt. Egal, ob es ein Kollektionsrelease oder Showcase ist - der NobleNorse Store soll eine Fläche für Design darstellen. Primär für Textil, aber eben auch für Printmedien oder Fotografie. Maurice wünscht sich einen größeren Austausch der Hamburger Kreativköpfe.

Er möchte die Fläche stetig visuell und inhaltlich weiterentwickeln und kann sich vorstellen, irgendwann einen zweiten Store in Göteborg zu eröffnen. Als Gestalter sei man nie satt, sagt er. Ähnlich wie seine Englische Bulldogge Maple, die im Store abhängt und gestreichelt werden will.